Mit dem neuen Projekt „1st Mile“ wollen die Verantwortlichen den Nachwuchssport gezielt und sinnvoll fördern. Federführend an diesem Projekt mitwirkend arbeitet auch unser triaguide-Korrespondent Mag. Gerald Dygryn, den wir prompt zum Interview baten.
t: Gerald, du bist seit vielen Jahren sehr erfolgreich als Trainer im Triathlongeschäft unterwegs. Du betreust seit Jahren neben Profis auch taltentierte Nachwuchssportler. Jetzt bist du auch beim neuen Projekt „1st Mile“ involviert. Worum geht es bei diesem Projekt genau?
GD: Ziel dieser Nachwuchsarbeit ist es, dem Nachwuchs eine Plattform nach dem Vorbild von Jagerhofers YPD Challenge zu bieten. Dort sollen sie mit den besten Köpfen aus dem Hochleistungssport in Verbindung gebracht und andererseits die Wirtschaft/Industrie im Zuge einer jährlichen Kampagne eingebunden werden. Nach dem „Best practice“ Prinzip, gilt es die besten Köpfe und Methoden, die sonst nur in der Weltspitze zu finden sind, finanziert von der Wirtschaft/Industrie den nächsten Generationen zugänglich zu machen. Kurz gesagt: es soll eine Mischung aus hochqualitativen inhaltlichen Input mit finanzieller Förderung sein.
t: Was wird dem Sportler bei 1st Mile geboten?
GD: In unterschiedlichen Sportarten oder Sportartgruppen (Race, Acrobatics, Free, Endurance, Hockey, Golf,…) werden für die ausgewählten SportlerInnen Projekte entwickelt, durch welche sie in der Ausübung ihres Sports professionell und individuell angepasst unterstützt werden sollen. Wichtig ist für das Team von 1st Mile, dass wir uns immer in einem Miteinander verstehen und verständigen wollen. Wir sind nicht angetreten, um Verbänden oder anderen vorhanden Strukturen zu zeigen, wie man es besser machen soll, oder diese gar auszuboten. Die ausgestreckte Hand ist uns wichtiger als der erhobene Zeigefinger. Wir versuchen zu unterstützen und den selektierten SportlerInnen ein Umfeld zur Entwicklung zum Hochleistungssport zu bieten. Es gibt keinen Fall internationaler ErfolgssportlerInnen, bei denen nur eine Seite am Erfolg beteiligt war. Man braucht ein großes Netzwerk von Experten, Förderern und Wissenden. 1st Mile will Teil dieses Netzwerks sein und helfen es zu professionalisieren.
t: Was sind deine Aufgaben in diesem Projekt?
GD: Ich bin für das Projekt 1st Endurance inhaltlich verantwortlich. Es ist nach 1st Race das zweite Projekt, das gestartet wird. Im September dieses Jahres wollen wir mit der Umsetzung beginnen. Die Selektion ist schon am Laufen. Ich werde mich mit meiner ganzen Erfahrung, meinem Wissen, das neben vielen Erfolgen auch aus gemachten Fehlern vermehrt wurde und meinem Netzwerk einbringen und freue mich sehr Teil dieser großen Idee sein zu dürfen.t:
1st Mile kümmert sich neben dem Triathlonsport auch um andere Sportarten – welche sind das?
GD: Also im Projekt 1st Endurance geht es wie der Name schon sagt, um Ausdauersportarten und hier vor allem um Sommersport. Neben TriathletInnen, wollen wir vor allem auch SchwimmerInnen (auch Open Water SchwimmerInnen), LäuferInnen (auch BergläuferInnen), MountainbikerInnen und andere ansprechen, deren Leistungen hauptsächlich durch die konditionelle Komponente Ausdauer erbracht wird. Es geht dabei um Sportarten, die sich teilweise ergänzen und voneinander lernen können, die aber international auch Erfolgsmöglichkeiten haben. Daneben gibt es aber wie gesagt auch andere Projekte die teilweise schon laufen, wie das Motorsportprojekt 1st Race, oder in Planung sind wie 1st Free – dazu zählen wir alle Freesportarten wie Freeskiing, -riding usw. und 1st Acrobatics – Chearleading – sind, oder aber auch erst in der Projektierung wie 1st Golf, 1st Rythm, 1st Hockey,…
t: Was sind die Aufnahmekriterien bzw. wie kann man sich bewerben?
Der Aufnahmeprozess ist ein dreistufiger. Zuerst sollte man sich registrieren (Deadline: 30.6.2013, 23:59). Das gilt nicht nur für die SportlerInnen selbst, sondern auch für Lehrer, Verbände, Vereine und aber auch Experten und Firmen. Die Registrierten bekommen dann weitere Informationsmaterialien, wie es weiter geht. Im zweiten Schritt wird es zu einer Onlineselektion ausgesuchter SportlerInnen kommen. Über die Aufgaben, die die SportlerInnen dort zu bewältigen haben will ich natürlich noch nichts verraten. Parallel dazu werden die diversen Projekte der Wirtschaft präsentiert. Die Besten SportlerInnen kommen zum OffLine Event. Einem Vor-Ort-Wettbewerb, in dem sich die SportlerInnen bei verschiedenen Aufgaben den Experten der verschiedenen Bereiche präsentieren. Diese treffen dann die Auswahl nach besten Wissen und Gewissen. Wichtig ist zu betonen, dass wir nicht unbedingt den perfekten Sportler suchen, der schon alles kann. Wir suchen Nachwuchstalente, die den Willen und die Liebe zu Leistung und ihrem Sport mitbringen.
t: Welche konkreten kurz- mittel- und langfristigen Ziele haben sich die Initiatoren von 1stMile gesetzt?
Aufmerksamkeit für die Bedeutung eines guten und professionellen Nachwuchssports für die Entwicklung des Sports, aber auch der Gesellschaft in unserem Land zu schaffen, ist ein wichtiges Ziel. Talentierten jungen Menschen mit Visionen und der Liebe zu ihrem Sport ausgestattet die Möglichkeit zu geben, ihren Traum zu leben ein anderes. Und schließlich macht es uns allen im Team Spaß mit motivierten Jugendlichen einerseits zu arbeiten, aber auch den Flow zu erleben, der innerhalb des Teams, zusammengewürfelt aus Experten unterschiedlichster Bereiche, schon jetzt entsteht. Jeder von uns brennt für das Projekt und gibt sein Bestes unsere Ziele zu erreichen. Das alleine ist für mich persönlich eine sehr große Motivation. Mittel- und langfristig wollen wir natürlich die Anzahl erfolgreicher Spitzensportler aus unserem Land erhöhen. Wenn sie aus unserer Schmiede kommen ist es schön, wenn wir durch unser Projekt einen Denkprozess und eine Entwicklung initiiert haben, aus welcher ebenfalls Erfolg entsteht, freut es uns aber genauso. Wir wollen die Basis für professionellen Sport breiter machen und in unserem Bereich schaffen und natürlich wollen wir für diejenigen aus Sport und Wirtschaft, die uns vertrauen ein verlässlicher und guter Partner werden.
t: In welcher Form kann man als Firma oder Privatperson das Projekt unterstützen?
Das Wichtigste ist, sich zu registrieren und sich bei uns zu melden. Unsere Homepage www.1stMile.at oder unsere Facebookseite sind gute Anlaufstellen. Per Mail sollte man die Anfragen an communication@1stmile.at oder conception@1stmile.at schicken. Wir werden dann individuell angepasste Möglichkeiten finden! Wir danken triaguide dafür, dass es vor allem unsere Triathleten in Zukunft begleiten wird und uns in dem Bereich als Onlinepartner zur Verfügung steht. Damit zeigt auch triaguide wie wichtig ihm der Nachwuchssport ist.
t: Das machen wir gerne – Gerald, wir danken für das Gespräch!