Christoph Strasser gewinnt das Race Across America zum dritten Mal mit einer Rekordzeit von 7 Tagen und 15 Stunden und 56 Minuten.
Im letzten Jahr hat der steirische Ultra-Radfahrer Christoph Strasser beim Race Across America einen Fabelredkord aufgestellt. Als erster Mensch absolvierte der das mit 5.000 Kilometern das längste und härteste Radrennen der Welt unter 8 Tagen, genauer gesagt in 7 Tagen, 22 Stunden und 11 Minuten (triaguide berichtete). Viele dachten, Strasser würde bei seinem zweiten Sieg einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt haben.
Doch der 31-jährige Kraubather hatte noch nicht genug und machte sich Ende des Jahres an das Projekt „RAAM 2014“. In der für Strasser typischen Perfektion arbeitete der Steirer von Oktober weg an seiner Form. Dabei spielten Wind und Wetter keine Rolle, denn der größte Teil seiner Wintervorbereitung wurde Indoor am Airstreeem-Ergometer absolviert. Im Frühjahr gab er uns ein Interview zu dieser Trainingsart.
Strasser feilt am Airstreeem-Profiergometer an seiner Rekordform
Vor der finalen Vorbereitung und Anpassung besuchte Strasser in San Fransisco den Windkanal seines Radpartners Specialized, wo man durch Feintuning wie der Platzierung der Trinkflasche noch einige wichtige Watt und Sekunden gewinnen konnte. In RAAM-Dimensionen können sich einige Watt Unterschied gleich in Stunden Zeitgewinn- oder Verlust niederschlagen.
Auch im Windkanal wurden wertvolle Erkenntnisse gewonnen.
Optimal vorbereitet ging Strasser letzten Dienstag in Oceanside/Kalifornien gemeinsam mit seiner 11-köpfigen Crew auf einen 5.000 Kilometer langen Roadtrip durch die USA. Für Strasser und den Großteil seiner Crewmitglieder kein unbekanntes Unterfangen, schließlich ist das eingespielte Team bereits zum fünften Mal am Start. Im Gegensatz zu seinem Sieg im letzten Jahr, wo sich Strasser vor allem mit dem Schweizer Reto Schoch, aber auch mit anderen Größen der Ultra-Szene, starker Konkurrenz gegenüber sah, suchte man auf der Starterliste 2014 vergeblich nach einem echten Herausforderer für den Steirer.
So schien es bereits vor dem Start klar zu sein, dass der größte Gegner für Strasser in diesem Jahr die Zeit sein dürfte. Drei Ziele hatte die Crew im Vorfeld ausgelobt – Ziel Nr. 1 lautete: gesund das Ziel erreichen – Ziel Nr. 2 war der Sieg – erst Ziel Nummer drei war dann mit dem erneuten Unterschreiten der Rekordmarke verbunden.
Doch Strasser legte gleich zu Beginn an ein Wahnsinnstempo vor. Im Westen herrschten oft gute Windbedingungen. So konnte Strasser das Specialized Shiv, auf das auch viele Triathleten vertrauen, optimal ausnützen und mit einem enormen Speed einiges an Zeit gut machen. In Kansas machten ihm dann starker Seitenwind zu schaffen, der an den Nerven, Kräften und auch an der Gesundheit zehrte. Durch den trockenen Wind und den vielen Staub wurde die Lunge und die Stimme ordentlich in Mitleidenschaft gezogen, doch auch das konnte Strasser nicht stoppen. Ebenso wenig wie die Müdigkeit und Knieschmerzen, die den Rekord-Radler auf dem harten Abschnitt durch die Apalachen begleiteten. Nichts konnte den Steirer auf seinem Weg zum dritten RAAM-Triumph aufhalten. Mit diesem Sieg zog Strasser mit seinem Landsmann Wolfgang Fasching gleich, der das RAAM ebenfalls drei Mal gewinnen konnte. Zuvor gelang im Jahr 1988 Franz Spilauer als erstem Europäer der Sieg beim Race Across America.