Olympiasieger Kristian Blummenfelt hat bei seinem IRONMAN-Debüt in Cozumel eine beeindruckende neue Weltbestzeit gesetzt. Auf der flachen und schnellen Strecke war der Norweger in seinem Element und ließ der Konkurrenz wie erwartet nicht den Funken einer Chance. Die Performance von Blummenfelt und die seines Landsmanns Gustav Iden vor einigen Wochen in Florida sind ein Fingerzeig darauf, dass ein neues Zeitalter in der Triathlon-Langdistanz angebrochen ist.
Bereits über die Mitteldistanz war in keinem Bewerb, wo einer der beiden Norweger am Start waren, ein realistischer Gegner in Sicht, einzig zum Duell mit dem oft als GOAT bezeichneten Jan Frodeno ist es bisher leider noch nicht gekommen.
Eben dieser Jan Frodeno, der bei der Challenge Roth im Jahr 2016 mit 7 Stunden und 35 Minuten die Weltbestmarke aufgestellt hatte. Im Rahmen des „Tri Battle Royale“, einer Privatveranstaltung, in der er sich mit Lionel Sanders duellierte, brach er unter optimierten Streckenbedingungen noch einmal seine eigene Bestmarke und verbesserte diese auf 7:27:53.
Dass die Zeit von Blummenfelt noch einmal um sechseinhalb Minuten schneller ist, hat mit der Schwimmstrecke in Mexiko zu tun. Diese führt mit der Strömung und dürfte auch etwas kürzer sein. Ob die Zeit somit als neue Weltbestmarke anerkannt wird, dürfte im Auge des Betrachters liegen. Selbst bei einer Schwimmzeit von 46 Minuten, die dem Norweger auf alle Fälle zuzutrauen ist, wäre die Zeit von Frodeno unterboten worden.
Letztlich ist die Diskussion um Zeiten auch beinahe so alt wie der Triathlonsport selbst. Das Ergebnis in Cozumel macht auf alle Fälle Appetit auf mehr und lässt auf künftige epische Duelle zwischen Norwegen und Deutschland hoffen.
Der einzige Wermutstropfen des Rennens, dass Blummenfelt vor dem Schweizer Ruedi Wild und dem Deutschen Patrick Schuster für sich entscheiden konnte, ist die fehlende TV-Präsenz.
Leider hatte es IRONMAN nicht zustande gebracht, für das IRONMAN-Debüt des Olympiasiegers mit einer zu erwartenden Fabelzeit eine Live-Übertragung auf die Beine zu stellen. Eine Tatsache, die so ganz und gar nicht zu einem neuen Zeitalter passt.