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Melissa Hauschildt gewinnt in Abu Dhabi knapp vor van Vlerken

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Starker Saisonauftakt für Yvonne van Vlerken - Bild © trimaxhebdo.com

Starker Saisonauftakt für Yvonne van Vlerken – Bild © trimaxhebdo.com

Als die frischgebackene Abu Dhabi- Siegerin Melissa Hauschildt/AUS ihre Hand zum freundlichen Shake-Hands Yvonne van Vlerken entgegenstreckte, saß sie sichtlich gezeichnet am Boden des Zielbereichs an der berühmten Corniche in Abu Dhabi. Das Duo hatte gerade ein packendes Duell über 223 Rennkilometer in der Wüstenhitze beendet, 23 Sekunden (!) trennten die beiden Ausnahmeathletinnen an der Ziellinie nach einem Herzschlagfinale voneinander.

Die ansonsten als unschlagbar geltende mehrfache Weltmeisterin Hauschildt war von dem, was gerade passiert war genauso überrascht, wie diejenige die wohl eines ihrer besten Rennen, eine „Meisterleistung“, wie Yvonne es selber nannte, abgeliefert hatte.

Hauschildt meinte im Interview, immer noch am Boden sitzend: „Ich bin in einem Rennen noch niemals beim Laufen eingeholt worden, aber Yvonne hat das heute geschafft …!“

Neoverbot beim Rennauftakt

Begonnen hatte alles 7:25 Stunden früher mit dem Schwimmen über 3km. Dort musste Yvonne van Vlerken beim Schwimmen ohne Neopren 8 Minuten auf die Spitze des Weltklasse-Damenfeldes (Jody Swallow/GBR) hinnehmen. Nach dem Wechsel hatte sie drei Minuten Rückstand auf Mel Hausschildt, die an 4. Stelle vor ihr aus dem Wasser stieg. Doch nun ging das Rennen erst richtig los.

200 Kilometer Wüste

Während Jody Swallow an der Spitze ihre Polster zu verteidigen versuchte, machten die Dänin Michelle Vesterby, Hauschildt und Yvonne van Vlerken mächtig Druck. Schnell war der Vorsprung der Britin geschmolzen, die zu allem Unglück auch noch falsch abbog und wertvolle Zeit dabei verlor.

Hauschildt baute ihren Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen gleich nach Übernahme der Führung aus und es schien als ob das Spiel seinen gewohnten Lauf nehmen sollte – eine Solofahrt / -sieg der Australierin.

Doch sowohl Vesterby als auch van Vlerken wollten das aber nicht so hinnehmen. Während van Vlerken mit der mit Abstand schnellsten Radzeit und über 2 Minuten schneller als Hauschildt (5:09:56h) ihren gesamten Rückstand eliminierte, schaffte es Vesterby mit Hauschildt in Sichtkontakt zu bleiben.

Mit weniger als einer Minute Abstand stieg das Trio vom Rad. Eine neue Situation für Hausschildt und für die beiden Verfolgerinnen.

20km in der arabischen Mittagshitze

Mit gut 45 Sekunden Vorsprung sprintete Melissa Hauschildt aus der Wechselzone, van Vlerken folgte mit kontrolliertem Schritt, knapp hinter ihr auch Vesterby. In der extremen Hitze kämpfte sich van Vlerken, die ganz in Weiß und Skinfit-Ärmlingen clever dem Klima trotzte, Sekunde um Sekunde an die amtierende Langdistanz-Weltmeisterin heran. Nach 8km zog sie gleich und das Duo lief Schulter and Schulter, van Vlerken übernahm sogar die Führung. Ein kurze Schwächefase von Yvonne van Vlerken gab Hauschildt aber die Chance zu kontern und wieder gut 50 Sekunden zwischen sich und ihre Verfolgerin zu bringen.

Auf der letzten, gut 2km langen Gerade Richtung Ziel und in der flirrenden Hitze erhöhten beide Athletinnen das Tempo immer mehr und van Vlerken kam deutlich heran. Die zweite Attacke kam jedoch gerade etwas zu spät. Als Hauschildt auf den roten Teppich einbog, blickte sie mehrfach über ihre Schulter, eine Bewegung die neu für die Ausnahmeathletin war. Obwohl van Vlerken auch die schnellste Laufzeit des Tages hatte, reichte es ihr gerade nicht zum Sieg.

Am Zielstrich ging die Australierin zu Boden und hatte kaum Chance durch zu atmen, bevor die Niederländerin die Hand zur Gratulation entgegen streckte.

23 Sekunden nach 7:25 Stunden Renndauer und 223.000m Wettkampf-Strecke, 23 Sekunden sind etwa 100m die die Beiden trennten. 2 Champions, ein packendes Rennen. Triathlon at its best!

Yvonne zu ihrem Rennen:

„Mein Ziel für dieses Rennen waren die Top 3. Ich brauche immer einige Rennen um in Top-Form zu kommen und bin sehr stolz wieder die schnellste Radzeit in diesem Feld zu haben. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich fähig sein könnte dieses wichtige Rennen zu gewinnen und als ich in der Situation war, war ich schon ein wenig überfordert. Das hat auch zu meinem taktische Fehler geführt der mich den Sieg gekostet hat. Trotzdem sehe ich das Rennen zu diesem Zeitpunkt der Saison als Meisterleistung und bin sehr happy.“

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