Mein K(r)ampf mit dem Wasser!
Schwimmen wie ein Fisch? –Eher wie eine Dose Ölsardinen.
Als Kind hatte ich nie Schwimmen gelernt, erst im Erwachsenenalter brachte mir meine Frau am Kumbergsee, mehr schlecht als recht, das Brustschwimmen bei.
Nachdem viele Jahre lang das Radfahren bzw. Extremradfahren mein einziger Sport war, überredete mich mein Sohn, im Herbst 2008 an einem Schwimmkurs für Anfänger teilzunehmen – es war das reinste Desaster.
Die Schwimmstunde wurde jedes Mal zur Qual, bei jeder Übung war ich der Letzte in der Gruppe, mit der Atmung kam ich überhaupt nicht zurecht, bei den Beintempi wollten meine Beine immer Rad fahren (kein Wunder nach dem jahrelangen, intensiven Radtraining), außerdem schluckte ich jedes Mal eine Menge Chlorwasser. Nach dem Kurs war es mit der Motivation vorbei und ich konzentrierte mich weiterhin in erster Linie aufs Radfahren.
Ich begleitete meinen Sohn Andreas öfters zu Triathlons, wobei ich ihn teilweise auch betreute. Diese wunderbare Sportart zog mich immer mehr in ihren Bann. Im Herbst 2009 war es endgültig soweit – ich beschloss, Triathlet zu werden – und wie es sich für einen Extremsportler gehört, natürlich über die Langdistanz. Mein einziges Problem: Ich konnte nicht schwimmen. Also begann das Spiel von vorne. Wieder begann ich mit dem Anfängerkurs, diesmal aber mit dem festen Willen, es zu lernen. Neben dem wöchentlichen Kurs ging ich jede Woche 3 – 4 x ins UNION-Bad, um das Gelernte zu wiederholen. Die Einheiten waren sehr mühsam und ich musste sehr viel Wasser schlucken (hofffentlich schickt mir die Union keine Wasserrechnung 😉 Erstaunlicherweise freute ich mich aber jedes Mal auf das Schwimmen bzw. meine Schwimmversuche. Eine große Freude überkam mich, als ich zum ersten Mal eine 25m-Länge kraulen konnte. Nach Ende des Kurses übte ich regelmäßig 4 – 6 Mal in der Woche. Anfangs hatte ich einen grauenhaften Stil, mit Schwimmen im herkömmlichen Sinn hatte das nur geringe Ähnlichkeit. Aber – Fehler sind dazu da ausgemerzt zu werden – befreundete Triathleten und auch mein Sohn Andreas machten mich auf Unzulänglichkeiten aufmerksam und erklärten mir, was ich verbessern müsste. Ich war ein aufmerksamer Schüler – sehr viel gelernt habe ich auch durch das Beobachten anderer Schwimmer (sowohl gute als auch schlechte). Ab und zu habe ich mir auch etwas abgeschaut, wenn andere in der Schwimmhalle mit Trainern gearbeitet haben.
Zusätzlich habe ich mir noch ein Buch über die richtige Schwimmtechnik gekauft, das ich aufmerksam lese.
Momentan besteht mein Training hauptsächlich aus Technik, diese übe ich oft beinahe bis zum „Geht nicht mehr“. Mein positivstes Erlebnis war sicherlich das erste Testschwimmen mit Neoprenanzug. Mit dem sailfish attack geht es einfach um ein Vielfaches leichter (3 Züge weniger pro Länge). Mehr zum Testschwimmen seht ihr in einem separaten Blog.
Mein Schwimmstil ist zwar nach wie vor recht fehlerhaft, aber für meinen ersten Probewettkampf am 8. Mai am Röcksee werde ich die 2 km schon irgendwie überstehen.
Da ich weiter üben werde, bin ich zuversichtlich, die Langdistanz in Podersdorf zu finishen.