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Flo's Hawaii-Tagebuch

Teil 8: D-Day…. wie Dieing Day

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Teil 8: D-Day…wie Dieing-Day (keinesfalls pietätlos gemeint!)!!!

Vorweg gleich das Wichtigste: Danke an alle für´s Zuschauen und Daumendrücken – und Verzeihung, dass es so lange gedauert hat!!! Das kam daher, dass ich gestern den härtesten Tag meines Lebens hatte (ha, und das freiwillig!)… Ganz ehrlich, ich wusste schon, es würde in Hawaii härter werden, als in Klagenfurt.
Dass, und vor allem warum ich mich dann jedoch so abmontieren würde, kann ich mir zwar auch heute mit etwas Abstand zum Rennen noch nicht erklären, ich glaube aber letztlich, einfach keinen guten Tag erwischt zu haben. Wie schon der Dude (Big Lebowski) sagte: Es gibt Tage, da frisst du den Bären, und es gibt Tage, da wirst du vom Bären gefressen (frei übersetzt). Der Dude ist eben nicht umsonst der Dude!!!

Für jene, die nix besseres zu tun und noch mehr Zeit haben, die ganze Geschichte:

Es war einmal ein Triathloner, der, nachdem er sich in Klagenfurt mit einer recht passablen Zeit (für das erste Finish) für Hawaii qualifiziert hatte, gegen Ende der Vorbereitungszeit zwar keinen rechten Bock mehr, dafür aber ziemliche Knieschmerzen (Danke meinem Physiotherapeuten Michi Gstraunthaler!!!) verspürte, und doch voller Zuversicht in die weite Welt aufbrach, um sich mit 1800 mehr oder weniger Gleichgesinnten auf einer Insel mitten im Pazifik auf eine Selbstfindung der etwas andern Art einzulassen. Im Handgepäck jede Menge positiver Energie (Danke meinem Guru Ella!!!), absolvierter Trainingseinheiten (Danke meinem Trainer Mag. Rene Vallant!!!) und die Zusicherung, dass auf Hawaii das Radfahren einen viel größeren Stellenwert habe, als in heimischen Gefilden. Die 7 Tage bis zum einen großen vergingen zwar wie im Flug, die Form stellte sich allerdings nur in Zwergenschritten (um dem Anfangs-Dictus treu zu bleiben…na, jetz reicht´s) ein. Es war wahrscheinlich einfach zu wenig Zeit, um mich zu akklimatisieren. Und die Hitze ist sowieso nicht mein bester Freund, obwohl es heuer für hawaiianische Verhältnisse angeblich ziemlich kühl war/ist. Kühl vor allem…tzzz!! Am Samstag hatten wir allerdings das Pech, den heißesten Tag der Woche geschenkt zu bekommen – sonst war es bewölkt und um einiges kühler…was soll´s!

Aber nun zum Wettkampf:

Vor dem Start bin ich gleich in die erste Reihe, weil jeder weiß: besser überholt werden, als überholen müssen, oder?? Naja…Amis, Australier & Co schwimmen halt doch noch einmal um einiges schneller, als ich es gewohnt bin (oder war das so wegen WM usw??) und deshalb hab ich die erste Hälfte bis zur Wende ziemlich Schläg bekommen. Kein Rhythmus, einfach mitmüssen. Dann ging´s aber einigermaßen. Ich war allerdings in einer großen Gruppe und kam nicht wirklich weiter nach vor, obwohl ich sonst doch schneller hätte schwimmen können. Dafür kam ich sehr entspannt aus dem Wasser und fühlte mich sehr gut! Noch…

Am Radl konnte ich auch gleich gut Druck machen und schon auf der Sightseeing-Schleife durch Kona gefühlte 300 Plätze gutmachen. Als es dann auf den Highway rausging, habe ich mich streng an meine eigene Vorgabe gehalten, am Anfang nicht zu schnell loszufahren, da die zweite Radhälfte die entscheidende hätte werden sollen (wurde sie dann ja auch, irgendwie halt…). Ich fühlte mich zu diesem Zeitpunkt aber schon nicht (mehr) gut. Meine Beine waren einfach zu und ich konnte trotz des moderaten Tempos kein rechtes Gefühl entwickeln. Es lief einfach nicht rund. Als dann immer mehr Kollegen von hinten vorbeifuhren und sich schon eine Gruppe um die 20 Mann gebildet hatte, hab ich mich entschieden, a bißl anzuzahn und bin zur nächsten Gruppe vorgefahren. So ging´s dann weiter bis zur Abzweigung Richtung Hawi, von wo aus es stetig bergauf ging und schließlich auch der berüchtigte Wind auf uns wartete. Da war ich schon stark am Zweifeln, was los war, warum nix weiterging. Aber die Beine waren halt einfach leer. Die nächsten Kilometer waren dann dem Kampf gegen die Windböen gewidmet, bis es ab Hawi dann endlich mit Rückenwind retour ging. Auf den letzten 40 km habe ich mich zwar wieder halbwegs gefangen, sah aber dann noch eine rote Karte. Warum a immer – diskutieren bringt eh nix. Ich war dann in der Wechselzone richtig froh, mich 4 min ausruhen zu können!!!

Mein Lauf, oder zumindest was es wert war, als solches bezeichnet zu werden, dauerte dann genau 3 km. Das war´s…Der restliche Wettkampf bestand nur noch aus überleben und finishen. Den Alii Drive hab ich zwar noch laufend/trabend hinter mich gebracht, gehofft habe ich dabei allerdings nur mehr, so bald als möglich auf den Highway zu kommen, wo ich endlich gehen würde können und da unbeobachtet. Zuschauer gibt´s da nämlich kane. Komisch ;). Jedenfalls bin ich dann immer wieder abwechselnd gelaufen und gegangen, wobei sich meine Geh-Kilometer sicher gerade noch im einstelligen Bereich befunden haben. An den Labestationen (die übrigens, wie der ganze Bewerb, perfekt organisiert waren) hatte ich somit genügend Zeit zum Auftanken, Kühlen und Ratschen. Als ich dann endlich nach Kona reinkam, hab ich mehr durch Zufall gesehen, dass sich eine Zeit von unter 10 Stunden noch ausgehen konnte, und so bin ich die letzten 3 km dann wieder richtig gelaufen. Es hat gereicht. Aber des is ja so wurscht, wie wann in China a Radl umfallt. Eigentlich noch wurschter…Der Zieleinlauf bei der Wahnsinnsstimmung und den Massen an Zuschauern war dann wenigstens eine kleine Entschädigung für die erledigten, oder besser gesagt, erlittenen 226 km. Erledigt war ich dann auch. Ziemlich!

Retten konnten mich nur mehr Bud Light und Rock´s Classic Burger. Taten sie dann auch. Danke.

Heute geht´s wieder. Bis auf ein paar Blasen, den Sonnenbrand und das ungute Gefühl bei der Party gestern abends doch noch etwas erlebt zu haben, das nicht auf den künstlerisch überaus wertvollen Fotos zu sehen ist, fühle ich mich nicht wirklich fertiger, als nach einer härteren Trainingseinheit. Komisch. Den Trainer wird´s beschäftigen. Mir is es zumindest in der nächsten Woche ziemlich egal. Jetzt geht´s nämlich ab nach Maui.
Ich bedanke mich bei ALLEN für die Unterstützung und ganz speziell natürlich bei meiner Familie. DANKE!!!

 

Tipp des Tages: Thunfisch schwimmt sonst immer, nur im Magen mag er nimmer!!!

Motto der Woche: Sich nicht anmerken lassen, dass man Triathloner ist! (hab ich auf meinem Samstags-Wandertag perfekt umgesetzt!!!)


Die Renntag-Watschn

 

 

Mag. Florian Kriegl berichtet exklusiv für triaguide-train.com über seine erste Hawaii-Teilnahme. Der 29-jährige Kärntner hat sich bei seinem ersten IRONMAN-Finish beim Kärnten IRONMAN Austria mit einer Zeit von 08:49:52 für seine erste Hawaii-Teilnahme qualifiziert. In seinem Tagebuch wird er uns über seine Eindrücke auf der Insel, seine Vorbereitung auf den „Big Day“ und über sein Rennen berichten

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