Bevor ich auf triaguide regelmäßig anfange zu bloggen, ist es mir ein Bedürfnis mich euch erst einmal vorzustellen und euch von der Entstehung dieses Blogs zu berichten.
Als deutscher Triathlet habe ich, aufgrund des Wohnortes meiner Mutter, das Privileg, ab und an in der Steiermark Radfahren zu können. Sprich, wenn ich mich auf die 600km weite Reise zu Besuch nach Graz aufmache, darf mein Rad nicht fehlen. So lernte ich letztes Jahr – zu der Zeit noch als Gelegenheitsradfahrer – Andi Wünscher, den Inhaber dieser informativen Plattform auf der ihr euch gerade meinen Blog durchlest, kennen. Seit diesem Treffen sind nun sechs Monate vergangen und genau in dieser Zeit ist bei mir sportlich viel passiert, von dem triaguide sich wünscht, dass ich darüber berichte. Nun sitze ich hier, an einem Sonntag Nachmittag und überlege mir, wie ich denn wohl am besten anfange.
Einen geeigneten Einstieg zu finden ist bekanntlich am schwierigsten…
Im Dezember 1988 wurde ich in Frankfurt am Main geboren. Mit 5 Jahren lernte ich beim SC Oberursel das Schwimmen und mit 7 Jahren bestritt ich meine ersten Schwimmwettkämpfe. Bereits mit 8 Jahren startete ich bei meinem ersten Bambinitriathlon, zudem mich meine Eltern damals noch gehörig motivieren mussten. Was sich darauf jedoch entwickelte, hätte ich nie für möglich gehalten:
Hessischer Triathlon Jugendmeister; Nordrheinwestfälischer Triathlon Jugendmeister und Berufung in den Nordrheinwestfälischen Triathlonkader; Schulwechsel an das Sportgymnasium Jena (Thüringen); Thüringer Triathlon Meister und Wechsel/Aufnahme in den Thüringer Triathlonkader; 3.Platz im deutschen Triathloncup und Aufnahme in den erweiterten Bundeskader.
Ab diesem Punkt meiner noch jungen Triathlonkarriere fing ich an, zu viel zu wollen, war oft verletzt und blieb immer öfter hinter meinen eigenen Erwartungen zurück. So konzentrierte ich mich mehr auf den Ligawettbewerb und startete 2007 für das Asics Team Witten in der 2. Triathlon Bundesliga. Nach meinem Abitur 2008 verließ ich diesen Verein und schloss mich dem Kölner Triathlon Team an.
2009 konnte ich mit diesem grandiosen Verein und einem exzellenten Team aus der 2. Triathlonbundesliga in die 1. Bundesliga aufsteigen – es war eine grandiose Erfahrung und leider auch eine der Letzten. Es folgten weitere langwierigere Verletzungen und die Motivation war am Tiefpunkt angelangt, so dass ich mich gezwungenermaßen nach einer Alternative umschauen musste.
4 Jahre Dualstudium, im Bereich Gesundheitsmanagement inklusive Ausbildung zeigten mir, was ich an Potentialen versäumt hatte. Ernährung, dosierte Trainingsintensitäten und alternatives Training offenbarten mir neue Sphären. Während dieser Zeit entwickelte ich mich, wie oben erwähnt zu einem Gelegenheitssportler, blieb dem Triathlon jedoch immer treu, feuerte meine Mannschaft bei dem ein oder anderen Ligawettbewerb an und verdrückte mir ab und an eine kleine Wehmutsträne.
Im September 2014, nach eben solch einem Wehmutserlebnis, fragte mich meine Freundin auf der Heimfahrt: „Warum fängst du nicht eigentlich wieder an?“ Ich hatte keine Antwort darauf! Vielmehr noch, ich hatte riesige Lust auf eine sportliche „Heimkehr zur Leidenschaft“! Als mir dann mein damaliger sportlicher Leiter und Vorstandsvorsitzender aus dem Kölner Triathlon signalisierte, ich könnte jederzeit wieder zurück ins Team rutschen, war meine Entscheidung gefallen. Der Selbstversuch eines Triathloncomebacks war gestartet und um alle Erlebnisse zu verarbeiten, habe ich mich entschlossen, das Ganze in Worte zu fassen.
Nun schreiben wir April 2015, noch wenige Wochen bis zum Saisoneinstieg und mir gehen gehörig die Muffen. Mit einem professionellen Team aus meinem Trainer und Physiotherapeuten von ProAthletes habe ich mich im Training nun stetig weiterentwickelt. Allerdings gab es auch hier Höhen und Tiefen, denn wer denkt, dass so ein Wiedereinstieg nach 4 Jahren Pause von alleine vonstatten geht, der irrt gewaltig. Der Körper braucht viel Zuwendung und trotzdem resigniert er bei der ein oder anderen höheren Belastung. Es ging sogar soweit, dass mich eine unentdeckte Fehlstellung im Fuß zu einer Achillessehnenansatzreizung trieb und die letzten drei Monate im Laufen pausieren ließ. Doch allmählich steigt meine persönlich gesteckte Formkurve speziell im Schwimmen und Radfahren. Auch das Laufen wird nun dosiert wieder eingesetzt und sofern alles hält, steht in 2 Wochen die erste Bewährungsprobe auf dem Zettel: Bundesligaauftakt in Buschhütten.
Wie es da um mich bestellt sein wird, werde ich bald berichten. Ab sofort werdet ihr also von meinen Comeback-Erfahrungen in der deutschen Triathlonliga lesen können und ich würde mich freuen, wenn ihr regelmäßig vorbeischaut und nachlest, was ich hier literarisch versuche zusammen zu bringen.
Sport frei,
euer Ali
[author image=“https://scontent-vie.xx.fbcdn.net/hphotos-xfp1/t31.0-8/11002704_10204885433749239_1935993570874570718_o.jpg“ ]Aljoscha Willgosch, Jahrgang 1988, zählte einst zu den großen Talenten des deutschen Triathlonsports, bevor ihn langwierige Verletzungen aus der Bahn warfen und zu einem vorläufigen Karriereende zwangen. Nach einigen Jahren packte ‚Ali‘ aber doch wieder die Leidenschaft und er will es wieder wissen. In seinem Blog wird er uns regelmäßig Up to date halten.[/author]