Böcherer und Beranek bewinnen IRONMAN 70.3 St. Pölten

Man spricht Deutsch am Podium des IRONMAN 70.3 St. Pölten. Sowohl im Damen- als auch im Herrenrennen konnten sich mit Anja Beranek und Andi Böcherer Athleten aus Deutschland durchsetzen.

Für Böcherer war es nach langer Verletzungspause der zweite IRONMAN 70.3-Sieg in Folge. Zwei Wochen zuvor gewann er in Pays d’Aix sein erstes großes Rennen nach seiner längeren unfallbedingten Pause. Bereits in der Auftaktdisziplin konnte sich der Freiburger gewohnt in Szene setzen. Auf den anspruchsvollen Radkilometern bildete er gemeinsam mit seinem Landsmann Nils Frommhold die Speerspitze des Feldes. Am Fuße des Anstiegs nach Gansbach betrug der Vorsprung der beiden rund dreieinhalb Minuten. Dort schlug die Stunde des fünffachen IRONMAN 70.3-Siegers. Frommhold konnte dem Tempo nicht mehr folgen und Böcherer setzte seine Flucht alleine fort. Mit knapp 2 Minuten Vorsprung wechselte er als Führender auf die abschließenden 21 Laufkilometer, bevor er sich 1 Stunde und 11 Minuten später als Sieger des IRONMAN 70.3 St. Pölten feiern lassen konnte. Lediglich eine Sekunde langsamer gelaufen ist Frommhold, der mit einer Endzeit von 3:51:38 auf Platz 2 finishte. Das Podium komplettierte der Schweizer Jan van Berkel, der gemeinsam mit Michael Weiss die zweite Wechselzone erreichte und sich am Ende mit rund 40 Sekunden gegen den Gumpoldskirchner durchsetzte.

Weiss, der bis zum Ende um das Podium kämpfte, hatte erneut mit seiner vor zwei Wochen in Frankreich erlittenen Knieverletzung zu kämpfen und konnte im Halbmarathon nicht mehr seine volle Leistung abrufen. „Ich bin auf Nummer sicher gegangen und habe Tempo rausgenommen, aber die Saison ist noch lang. Ich wollte kein Risiko eingehen. Natürlich wäre ich aber bei meinem Heimrennen lieber Dritter geworden“, so der gebürtige Niederösterreicher.

Die große Überraschung des Tages war der fünfte Platz des Österreichers Christian Birngruber, der sich lange in der ersten Verfolgergruppe halten konnte. Der Vollzeit arbeitende Polizist konnte sich dabei gegen eine Riege an Profi-Athleten durchsetzen. Andreas Giglmayr und Paul Reitmayr konnten mit Platz 7 und 8 ein starkes Rot-Weiß-Rotes Gesamtergebnis abrunden.

Beranek schockt die Olympiasiegerin

Bei den Damen musste man nicht lange nach einer Top-Favoritin suchen. Wenn mit Nicola Spirig-Hug die amtierende Olympiasiegerin am Start steht, lastet der Druck der Favoritenrolle naturgemäß auf ihr. Das verschafft der Konkurrenz jedoch einige Freiheiten und so schlug heute die große Stunde der Anja Beranek. Bereits beim Schwimmen einige Sekunden schneller als die Schweizerin, schlug am Rad der Stunde von Beranek. Mit einer Radzeit von 2 Stunden und 24 Minuten war sie nicht weniger als 10 Minuten schneller als Spirig – eine riesige Hypothek für den abschließenden Halbmarathon. Dort war Spirig-Hug allerdings wieder in ihrem Element und kam der Deutschen Schritt für Schritt näher. Doch am Ende reichte der Vorsprung von Beranek zum Sieg und die Deutsche konnte sich mit einer Endzeit von 4 Stunden und 20 Minuten als Siegerin feiern lassen. Rund eine Minute später überquerte Spirig schließlich als Zweite die Ziellinie. Wie bei den Herren gab es auch im Damenrennen ein reines Deutsch-Schweizer-Podium, das die junge Deutsche Laura Philipp als Dritte komplettierte.