Veröffentlicht
am
Mit dem besten Resultat seiner noch jungen Karriere schaffte Triathlet Justus Nieschlag (Lehrte) beim Londoner Rennen der Triathlon-Weltmeisterschafts-Serie Rang neun. 51:12 Minuten hatte der 23-Jährige über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Radfahren benötigt. Gregor Buchholz (51:23 Minuten) wurde 16. und Steffen Justus (beide Saarbrücken, 51:30 Minuten) kam auf Rang 18. Sieger wurde der Brite Alistair Brownlee, der nach 50:39 Minuten den Spanier Fernando Alarza und den Franzosen Vincent Luis auf die Plätze verwies.
„Wir sind angetreten, um Punkte zu sammeln, und das haben wir geschafft“, war DTU-Cheftrainer Ralf Ebli im Ziel zufrieden mit der Vorstellung seines Herren-Trios. „Es haben zwar nicht alle massiv Punkte gesammelt“, ergänzte er mit Blick auf seine Zielvorgabe, „aber insgesamt war das ein Schritt in die richtige Leistungsrichtung. Justus hat von vorne bis hinten ein Top-Rennen gemacht, und auch mit Gregor und Steffen können wir zufrieden sein“, so der Cheftrainer.
Von Beginn an entwickelte sich das erwartete Rennen, bei dem die heimischen Favoriten Alistair und Jonathan Brownlee, beim Schwimmen unterstützt von Henri Schoemann (RSA), das Tempo dominierten. Mit vorne dabei auch Justus Nieschlag. Der erste Wechsel ergab dann eine Führungsgruppe von letztlich 18 Athleten, zu der Jonathan Brownlee wegen eines Raddefekts aber im Gegensatz zu Nieschlag nicht mehr zählte.
In einer rund 30 Kopf starken Verfolgergruppe fuhren die beiden anderen Deutschen, Gregor Buchholz und Steffen Justus, gemeinsam mit Vize-Weltmeister Mario Mola und dem starken Südafrikaner Richard Murray. Die Arbeit der Spitzengruppe funktionierte allerdings so gut, dass es den Verfolgern nicht gelang, entscheidend an Boden gut zu machen. Somit wechselten die Führenden mit dem späteren Podium und Nieschlag gut 40 Sekunden vor den Verfolgern, die Gregor Buchholz in die Wechselzone führte.
Auf den abschließenden Laufkilometern setzte sich dann Brownlee ohne größere Probleme gegen die Konkurrenten durch und sicherte sich vor Fernando Alarza und Vincent Luis den „Heimsieg“. Justus Nieschlag schaffte es, sein bestes WM-Resultat zu erzielen und behauptete mit toller Laufleistung einen Top Ten-Rang. Aus der zweiten Gruppe lieferten Buchholz und Justus ebenfalls noch starke Ergebnisse ab. Buchholz konnte sich nach 14:36 Minuten für die finalen fünf Laufkilometer über Rang 16 und Justus, nur zwei Sekunden langsamer laufend, über Rang 18 freuen. Somit gehörten beide zu den schnellsten Läufern des Feldes.
Rang Zehn für Sophia Saller (Ingolstadt) war die beste Platzierung der deutschen Triathlon-Damen beim WM-Serien-Rennen in London. Die Mathematik-Studentin der Oxford University war dabei nach 56:33 Minuten im Ziel. Junioren-Weltmeisterin Laura Lindemann (Potsdam, 56:45 Minuten) wurde starke 14. Hanna Philippin (Saarbrücken, 57:04 Minuten) kam auf Rang 20 und Anja Knapp (Dettingen, 57:37 Minuten) auf Platz 28. Die bestplatzierte Deutsche im WM-Ranking Rebecca Robisch (Saarbrücken) musste nach gutem Rennstart mit einem Raddefekt die Spitze ziehen lassen und finishte nach 1:01:13 Stunden als 58. Den Sieg sicherte sich Weltmeisterin Gwen Jorgensen (55:45 Minuten). Die Amerikanerin gewann vor ihren Landsfrauen Katie Zaferes und Sarah True.
„Die Ergebnisse waren letztlich in Ordnung“, zog Ralf Ebli, Cheftrainer der Deutschen Triathlon Union, ein einigermaßen zufriedenes Fazit. „Insgeheim hatten wir auf ein wenig mehr gehofft, allerdings Rebecca hatte Pech bei einem Raddefekt. Aber vor allem die beiden jungen Athletinnen Sophia und Laura haben gezeigt, dass sie stabil in der Weltklasse mithalten können und dort angekommen sind.“
Das Renngeschehen dominierten sofort die US-Damen. Nach einem schnellen Schwimmen entstieg Caroline Routier aus Spanien als erste dem Serpentine Lake im Hyde Park. Dahinter sechs weitere Damen um Weltmeisterin Gwen Jorgensen und ihre Landsfrauen Katie Zaferes und Sarah True. Stark schwammen auch Anja Knapp und Rebecca Robisch, die knapp 20 Sekunden hinter den Führenden das Wasser verließen. Die drei weiteren DTU-Damen hatten etwas mehr Rückstand.
Indes schafften es alle fünf deutschen Triathletinnen in die erste Verfolgergruppe hinter den ersten Sieben. Der Rückstand pendelte sich bei rund 30 Sekunden ein und veränderte sich während der 20 Radkilometer nicht wesentlich: am Ende kam die Verfolgergruppe mit einem deutsche Quartett 23 Sekunden hinter Jorgensen & Co. zum Wechsel auf die abschließenden fünf Laufkilometer. Rebecca Robisch hatte Pech. Nach starkem Schwimmen fuhr ihr eine Konkurrentin ins Rad, so dass die gebürtige Rotherin mit defektem Gefährt nur mit Mühe überhaupt zum zweiten Wechsel kam.
Nach diesem setzten sich die drei US-Damen gleich etwas ab, dahinter formierten sich die Verfolgerinnen. Gwen Jorgensen ließ sich rund 1000 Meter Zeit und machte dann läuferisch Ernst bis zum Ziel. Sie sicherte sich damit ihren zehnten Sieg in der WM-Serie in Folge. Sophia Saller demonstrierte, aktuell die schnellste deutsche Triathletin zu sein, und hielt sich in der ersten Verfolgerinnen-Gruppe der Amerikanerinnen auf. Hinter dem erfolgreichen US-Trio kam letztlich eine Gruppe ins Ziel, die sich auf den finalen Metern natürlich etwas auseinanderzog und in der sich Saller am Ende auf Rang zehn einordnete. Wieder mit einem sehr starken Auftritt überzeugte auch Junioren-Weltmeisterin Laura Lindemann, die als 14. ins Ziel kam. Hanna Philippin lief als 20. ein, Anja Knapp als 28. Robisch kämpfte sich ebenfalls ins Ziel und wurde 58.
In der Gesamtwertung ist Saller nun 19. (1096 Punkte) und wird sich ab Montag ihren Abschlussprüfungen an der University of Oxford widmen. Robisch bleibt als 14. mit 1268 Punkten beste Deutsche. Jorgensen hat mit 4000 die optimale Punktzahl.