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Laura Lindemann (Potsdam) hat bei den ETU Triathlon-Europameisterschaften über die Sprint-Distanz (0,75 km Schwimmen, 20,8 km Radfahren, 5 km Laufen) in Düsseldorf die Goldmedaille gewonnen. Zwei Tage vor ihrem 21. Geburtstag zeigte die amtierende U23-Weltmeisterin am Rhein ein cleveres Rennen und setzte sich in einem langgezogenen Sprint auf der Zielgerade nach 1:03:35 Stunden gegen die Schweizerin Jolanda Annen (1:03:38 Std.) und Vendula Frintova (CZE, 1:03:38 Std.) durch. „Natürlich bin ich überglücklich, dass ich ausgerechnet hier bei der Heim-EM Gold holen konnte“, sagte Lindemann im Ziel. „Beim Laufen habe ich versucht, Kräfte zu sparen und es auf einen Zielsprint ankommen zu lassen. Dieser Plan ist voll aufgegangen“, so die 20-Jährige weiter.
Tolles Teamergebnis für das DTU-Quartett
Auch die drei Teamkolleginnen der neuen Europameisterin zeigten ein starkes Rennen. Beim Radfahren waren Anja Knapp (Dettingen), Sophia Saller (Oxford/GBR) und Anabel Knoll (Davie/USA) in der 20-köpfigen Spitzengruppe dabei. Am Ende lief Knapp auf den sehr guten zehnten Platz, Saller wurde 17., Knoll komplettierte das tolle Teamergebnis auf Platz 20. „Die vier Damen haben das insgesamt sehr gut gelöst und wir sind insbesondere mit dem Teamergebnis sehr zufrieden. Unser Ziel war eine Medaille und das haben wir geschafft“, erklärte DTU-Sportdirektor Dr. Jörg Bügner.
Das junge Herren-Team der Deutschen Triathlon Union (DTU) hat bei den ETU Triathlon-Europameisterschaften drei Top-Ten-Platzierungen eingefahren und damit die Erwartungen deutlich übertroffen. Lasse Priester (Saarbrücken) lag zeitweise sogar auf Medaillenkurs. Der 21-Jährige attackierte beim Laufen und jubelte nach 750 Metern Schwimmen, knapp 21 Kilometern Radfahren und einem 5-Kilometerlauf und einer Gesamtzeit von 57:45 Minuten über den sechsten Platz. Für Priester war es das erste internationale Rennen seit den Weltmeisterschaften vor drei Jahren in Edmonton. „Hätte mir vorher jemand gesagt, dass ich hier am Ende Sechster werde, hätte ich das sofort unterschrieben. Es hat einfach nur Spaß gemacht“, sagte der beste Deutsche im Ziel. Lasse Lührs (Alicante/ESP) und EM-Neuling Lars Pfeifer (Potsdam) rundeten das glänzende Ergebnis der DTU-Herren mit den Plätzen acht und neun ab. EM-Gold ging an den Portugiesen Joao Pereira. Die Plätze zwei und drei holten sich Pierre Le Corre aus Frankreich und Pereiras Landsmann Joao Silva.
Lasse Lührs hatte das Wasser im Düsseldorfer Medienhafen nach 10:05 Minuten als bester Deutscher an 14. Stelle verlassen. Ihm gelang auch der Sprung in die erste Radgruppe. Diese wurde in der letzten der vier Radrunden von den Verfolgern um Lasse Priester und Lars Pfeifer gestellt. Ian Manthey (Saarbrücken) wurde kurz vor dem Wechsel zum Laufen unverschuldet in einen Unfall verwickelt und musste das Rennen aufgeben. Vom Heimpublikum getrieben, setzte sich Priester auf den ersten Laufmetern dann einige Sekunden ab. „Ich war selbst ein bisschen überrascht, wie lange ich meine Führung behaupten konnte“, sagte er nach dem Rennen. Im Finale musste er schließlich noch fünf Konkurrenten passieren lassen. „Wir wollten hier eine Top-Ten-Platzierung und zwei in den Top 15 – jetzt haben wir drei unter den besten zehn. Ein hervorragendes Ergebnis. So kann es weitergehen“, freute sich Christian Weimer, DTU-Bundesstützpunkttrainer am Olympiastützpunkt Saarbrücken.
Bei den Damen ging ÖTRV-Athletin Julia Hauser an den Start. In ihrem zweiten Rennen nach ihrer Zwangspause (Blinddarm-OP im März) startete die Wienerin gut ins Rennen. In absoluter Reichweite auf die Spitzengruppe erwischte sie aber kurz nach dem Wechsel auf das Rad ein Schlagloch und ihre Lenkerstange kippte runter. Sie verlor dadurch wertvollen Boden und konnte damit nicht mehr um die Spitzenplätze mitkämpfen. Sie erreichte Platz 26. Den Europameistertitel holte sich vor Heimpublikum die Deutsche Laura Lindemann.
„Natürlich bin ich traurig, dass ich heute erneut vom Pech verfolgt war. Ich versuche aber das Positive zu sehen, denn mit meiner Leistung beim Schwimmen bin ich sehr zufrieden“, so Hauser.
Thomas Springer konnte gemeinsam mit seiner Verfolgergruppe auf der letzten Radrunde die Spitzengruppe stellen. Auf dieser kam er dann unverschuldet, wie auch acht weitere Athleten, durch ein auf der Strecke querstehendes Motorrad zu Sturz. Springer musste das Rennen frühzeitig beenden. Mit Abschürfungen und Schulterschmerzen kam der Wahl-Salzburger noch relativ glimpflich davon. Der Portugiese Joao Pereira kürte sich nach seinem Triumph letzte Woche in Kitzbühel auch auf der Sprintdistanz zum neuen Europameister. Zweiter wurde der Franzose Pierre Le Corre und ebenso wie letzte Woche holte sich Joao Silva EM-Bronze.