Teil 1: Einfluss der Kohlenhydrate
Unser Immunsystem spielt eine wesentliche und entscheidende Rolle, unseren Körper bei der Abwehr von Infektionen zu unterstützen. Neben dieser Aufgabe ist es auch maßgeblich an anderen physiologischen Prozessen beteiligt: Reparatur von Gewebestrukturen, Stoffwechselreaktionen verschiedenster Art, Thermoregulation, Schlaf/Erschöpfung und mentale Verfassungssituation.
Forschungsarbeiten der letzten 40 Jahre konnten belegen, dass Wechselwirkungen zwischen Trainingsbelastung und Stresshormonantworten einen entscheidenden Einfluss auf die Funktionalität unseres Immunsystems haben. So verändert sich während der Belastung und in der anschließenden Regenerationsphase sowohl die Art, als auch die Menge der im Blut zirkulierenden immunkompetenten Zellen, was unser Immunsystem schwächt und Grund für das sogenannte „open window Phänomen“ ist.
Open window: unser Körper ist vorübergehend anfälliger für den Angriff von Viren und Bakterien, was das Entstehen von Infektionen und Krankheiten begünstigt.
Entzündliche Prozesse, die ebenfalls durch intensive Belastung begünstigt werden, stellen eine zusätzliche Herausforderung für unser Immunsystem dar.
Die Wissenschaft befasst sich seit über 30 Jahren mit der Frage, ob und welche Strategien es gibt, über den Weg der „Nahrung“ Entzündungsprozessen und Immunsuppression in der Belastung und in der anschließenden Regenerationsphase entgegenzuwirken. Betrachten wir in diesem Zusammenhang die effektivste und durch Studien belegbare Strategie, nämlich die Versorgung mit Kohlenhydraten.
Kohlenhydrate: Bausteine des Lebens
„Kohlenhydrate“, also „Zucker“, das sind Worte die stark polarisieren. Die meisten denken in diesem Zusammenhang an “Haushaltszucker“, dem beliebtesten Süßungsmittel im Lebensmittelbereich. Häufige Assoziationen in diesem Zusammenhang sind Begriffe wie „Übergewicht“, „Diabetes“, „erhöhtes Tumorrisiko“ etc.
Kohlenhydrate können aber viel mehr als nur Energie liefern: Zucker sind nämlich Bestandteile und Bausteine unserer Zellwände und Biomembranen. In Pflanzen sind sie Bestandteile von sogenannten sekundären Pflanzenstoffen, und helfen diesen ihr volles Wirkspektrum zu entfalten. Man kann sagen, ohne die richtigen Zuckermoleküle funktioniert und läuft nichts in der Natur.
Kohlenhydrate vor und/oder während langer intensiver Belastungen
Die Zufuhr von Kohlenhydraten während langen und intensiven Einheiten, verlangsamt den Anstieg entzündungsfördernde Stoffe, reduziert die Umverteilung wichtiger immunkompetenter Zellen im Blut, durch eine Stabilisierung des Blutzuckerspiegels. Außerdem mildert sie den Anstieg von Stresshormonen während der Belastung ab.
Alles zusammen wirkt sich positiv auf unser Immunsystem aus, auch noch in der anschließenden Regenerationsphase.
Werden Kohlenhydrate, in individuell angepasster Menge, in der Regenerationsphase sowie in einem Zeitraum von ca. zwei Tagen nach intensiven Belastungen zugeführt, schwächt dies die negativen Effekte auf unser Immunsystem ab.
Das richtige Timing ist entscheidend
Um das Immunsystem effektiv zu schützen, ist der richtige Zeitpunkt der Zufuhr entscheidend.
So hat die Einnahme einer Kohlenhydratlösung 75 Minuten vor Beginn einer intensiven Einheit wenig Einfluss auf unser Immunsystem. 15 Minuten vor der Belastung dagegen, entfalten sich diese positive Effekte voll und zwar durch die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels.
Kohlenhydratzufuhr wirkt sich jedoch nicht auf alle immunkompetenten Zellen positiv aus. So konnte gezeigt werden, dass der Abfall der sogenannten natürlichen Killerzellen während intensiver Belastungen, durch die Gabe von Kohlenhydraten nicht beeinflussbar ist.
Caroline Rauscher über ihre Arbeit: „Studienergebnisse u.a. aus diesen Fachbereichen stellen die Basis meiner Arbeit dar und untermauern meine Vorgehensweise in Beratung sowie Konzeption unserer individuellen Sportgetränke: es ist unverzichtbar sämtliche Einheiten entsprechend ihrer Zielsetzung adäquat zu versorgen, wenn man das Maximum aus seinem Training herausholen möchte. Eine optimale Versorgung erstreckt sich von leicht gesalzenem Wasser bis hin zu einer optimalen, bilanzierten Kohlenhydratezufuhr. Periodisierung im Bereich der Makronährstoffzufuhr, sowohl in der Basisernährung als auch vor, während und nach der Belastung ist meiner Meinung nach der zielführendste Weg, Gesundheit zu schützen und Leistungsfähigkeit zu optimieren.“
Mehr Infos zu Caroline Rauscher gibt es unter www.nutritional-finetuning.com