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Austria-Triathlon-Organisator Daniel Döller im großen Interview
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Dani Döller: „Hallo! Letztes Jahr war durch das Jubiläum ein sehr erfolgreiches, aber auch intensives Jahr. Diese Jahr wird mindestens ebenso intensiv, haben wir uns doch hohe Ziele gesteckt! Wir wollen das Rennen weiterhin sicher gestalten – das ist der oberste Vorsatz. Deshalb sind wir seit Jahreswechsel im engen Austausch mit den Behörden und es wird heuer eine Teilsperre für den Verkehr geben, sodass die Autofahrer großräumig ausweichen können und unsere AthletInnen geschützt werden. Dadurch sollte es zu keinen Staus kommen, Unfälle hatten wir letztes Jahr zum Glück sowieso fast keine. Des Weiteren deutet alles darauf hin, dass wir auch 2018 viele Starter haben werden, die Anmeldezahlen liegen über dem Vorjahr. Darum gilt der Vorsatz, jeder Starterin und jedem Starter ihren ganz persönlichen „LEGENDARY MOMENT“ zu verschaffen.“
2017 war für den AUSTRIA TRIATHLON ein ganz besonderes Jahr: Die Veranstaltung fand zum 30. Mal statt, es waren erstmals mehr als 2.500 Athletinnen und Athleten am Start und Kurt Mitschko hat posthum einen Stern am Walk-of-Fame in Podersdorf erhalten. Welches Bild hast du im Kopf, wenn du an die Jubiläumsveranstaltung 2017 zurück denkst?
Dani Döller: „Genau dieses Bild der Feier, eine riesen Ehre für Kurt und sein Lebenswerk. Ich erinnere mich gerne daran zurück, wie ich oft mit ihm am „Platz der Champions“ gestanden bin und er mit von Eddy Merckx geschildert hat, was für ein unglaublicher Sportler dieser war. Diese Ehrung war mit der schönste Moment an diesem Wochenende, ein großer Dank an dieser Stelle an die Frau Bürgermeisterin. Das zweite Bild das ich sofort im Kopf habe, ist das Video, das wir mit dem gesamten Team aufgenommen haben. Ich bin so stolz auf alle, die mich unterstützen und diese Veranstaltung so herzlich und einzigartig machen.“
Neben den erwähnten Highlights gab es 2017 auch organisatorisch einige Neuerungen, etwa die Gestaltung des Zielbereiches, des Festzeltes und der Expo. Wie warst du damit zufrieden?
Dani Döller: „Ich war sehr zufrieden! Wir haben jetzt eine Eventmeile vom Ziel bis zum Festzelt, dazwischen die Messe und Foodtrucks. Apropos Foodtrucks: Diese mussten frühzeitig abreisen, da sie ausverkauft waren. Sprich wir werden heuer das kulinarische Angebot erweitern und ausbauen, sodass jeder Athlet und jeder Zuseher neben der angestammten, guten Gastronomie auch neue Dinge ausprobieren können. Außerdem erhalten wir vermehrte Ausstelleranfragen, sprich auch von dieser Seite war der neue Aufbau ein voller Erfolg.“
Vielleicht ganz generell die Frage: Auf welche Besonderheiten und Highlights dürfen sich die Athletinnen und Athleten 2018 freuen?
Dani Döller: „Der wichtigste Punkt ist sicher die großteils gesperrte Strecke, gefolgt vom Durchgreifen bei besonders hartnäckigen Gehern. Hier sind natürlich auch die Wettkampfrichter gefordert, eine strikte Linie zu fahren. Von meiner Seite gibt es dafür vollste Unterstützung. Fairness ist für mich das oberste Gebot, im Sport wie auch im Leben. Natürlich ist unser Rahmenprogramm für die ganze Familie attraktiv, mit dem Kids Aquathlon am Freitag, wo wir 2017 knapp 150 Kinder am Start hatten. An dem halten wir natürlich fest.“
Ein wichtiges Thema, das im Vorjahr im wahrsten Sinne des Wortes Wellen geschlagen hat, ist der Schwimmbewerb. Bei der Jubiläumsauflage wurde bedauerlicherweise auf der Schwimmstrecke nicht nur geschwommen, sondern wurde der Neusiedler See von vielen auch gehend bezwungen. Bevor wir auf die Auswirkungen für 2018 kommen, vielleicht die Frage, warum diese Situation bei der Jubiläumsauflage entstanden ist?
Dani Döller: „Der Neusiedlersee ist der größte Steppensee Europas. Das ist er schon seit wir 1988 den ersten AUSTRIA TRIATHLON veranstaltet haben. Auch kommt es nicht zum ersten Mal vor, dass nach einem besonders heißen Sommer, wie 2017, der Wasserstand sehr niedrig war. Das Problem waren leider einige wenige, unfaire Athleten, die das Gehen dem Schwimmen vorgezogen haben. Dadurch kamen auch jene, die schwimmen wollten, in einen Stau. Und wie sich das auswirkt, kann man sich gut tagtäglich auf Autobahnen ansehen. Wie man es richtig und fair macht, hat unser Weltrekordhalter „Tiggertom“ bewiesen. In Anbetracht seiner Lähmung hat er den kompletten Kurs schwimmend zurück gelegt, es ging also.“
Im Nachgang auf diese Situation hast du in einem sehr klaren Statement bereits angekündigt, dass diesbezügliche Regelüberschreitungen 2018 rigoros bestraft werden sollen und ihr als Veranstalter auch sonst einige Vorkehrungen treffen werdet. Welche sind das?
Dani Döller: „Zuerst werden wir den Start von Lang- und Halb-Distanz zeitlich trennen, um so das Gedränge zu reduzieren. Auch wenn es immer der Wunsch von Kurt war am Massenstart wie in Hawaii festzuhalten, werden wir dies nun ändern und alleine dadurch schon die Situation entschärfen. Des Weiteren werden Badekappen noch früher bestellt und beschriftet werden. Das ist zwar ein riesiger Mehraufwand, ich bin aber zuversichtlich, dass die AthletInnen diesen Aufwand schätzen werden. Sollte doch jemand – trotz Verwarnung – das Bedürfnis haben zu Gehen, werden wir Strafen ähnlich wie in Roth aussprechen, wo ein zusätzlicher Kilometer auf der Laufstrecke absolviert werden muss. Diesbezüglich bin ich mit dem ÖTRV in Abstimmung.“
2017 waren wie schon erwähnt erstmals mehr als 2.500 Athletinnen und Athleten am Start. Soll diese Zahl weiter ausgebaut werden oder ist ein erneuter Teilnehmerrekord kein Ziel des AUSTRIA TRIATHLON?
Dani Döller: „Dadurch, dass wir ja vier Teilbewerbe haben, sehe ich das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Wenn ich mir die aktuellen Anmeldezahlen zudem ansehe, steuern wir wieder auf einen neuen Rekord zu! Das bedeutet eine Erweiterung der Anlagen und Kapazitäten, die wir in Podersdorf zum Glück haben. Dementsprechend schaffen wir auch neue Infrastruktur an.“
Im letzten Jahr gab es einen Countdown über 30 Wochen, in denen ihr auf der Webseite und über Social Media die Highlights der abwechslungsreichen Geschichte des AUSTRIA TRIATHLON dargestellt habt. Heuer ist es ein 31-Wochen-Countdown mit 31 Tipps für die Vorbereitung und das Rennen selbst. Wollt ihr damit auch symbolisieren, dass der Triathlon-Sport eine ganz-Jahres-Aktivität ist und die Vorbereitung für die Organisatoren und die Athletinnen im Prinzip das ganze Jahre läuft?
HIER geht’s zur Facebook-Seite mit dem 31-Wochen-Countdown!
Dani Döller: „Vor dem Triathlon ist nach dem Triathlon! Nach einer kurzen Phase des Regenerierens geht es bei uns auch wieder voll los und wir profitieren natürlich davon, dass wir das Rennen schon 30 Jahre veranstalten. Sprich: Erfahrung erleichtert das Leben und im Triathlon ist es nichts anderes. Durch unsere Trainingscamps haben wir sehr viele Fragen aufgeschnappt und wollen mit dem einen oder anderen Tipp auch den Rookies helfen. Zudem hatten wir ja auch heuer wieder unser Trainingscamp, das sich großer Beliebtheit erfreut und von Mario Fink perfekt geleitet wurde.“
1988 fand der 1. AUSTRIA TRIATHLON in Podersdorf statt. 2018 wird der AUSTRIA TRIATHLON bereits zum 31. Mal stattfinden. Rekord für einen Triathlon in Österreich. Was ist das besondere am AUSTRIA TRIATHLON? Und was ist das Geheimnis für die Erfolgsserie?
Dani Döller: „Permanentes streben danach, besser zu werden. Gepaart mit einer herzlichen Atmosphäre unter Sportlern, wie es bei uns schon vor 30 Jahren mit 36 Finishern war. Jeder aus meinem Team, inklusive mir, nimmt sich Zeit für die Athletinnen und Athleten, viele sind über die Jahre gute Freunde geworden. Wenn ich mir unsere Entwicklung der letzten fünf Jahre ansehe bin ich stolz darauf, wie wir uns weiter entwickelt haben. Nicht nur ist unser Claim „FAST. HARD. LEGENDARY.“ entstanden, diese DNA gab es schon vorher. Aber wir kommunizieren das nun auch stolz, denn wir müssen uns vor niemandem verstecken, im Gegenteil. Das Athleten- und Medienecho zeigt, dass der Triathlon an sich und der AUSTRIA TRIATHLON in Podersdorf am See im speziellen ganz oben mitspielt.“
Vorletzte Frage: Wann werden wir dich selbst – als Athlet – mal am Start des AUSTRIA TRIATHLON sehen?
Dani Döller: „Diesbezüglich ziehe ich meine Lehren aus der Geschichte und verweise gerne auf Kurt, der als Organisator einmal selbst teilgenommen hat. Natürlich waren wir damals noch nicht so groß, aber kurz gesagt: es war teilweise Chaos. Nachdem ich mich nicht in einem Büro verstecke, sondern selbst auch immer auf der Strecke stehe und alles im Überblick behalten möchte, kommt das für mich nicht in Frage. An diesen Tagen gehört meine Aufmerksamkeit zu 100% unseren Athletinnen und Athleten.“
Letzte Frage: Was wünscht Du Dir für den AUSTRIA TRIATHLON 2018?
Dani Döller: „Gesunde AthletInnen, glückliche SportlerInnen, faires Verhalten und darum machen wir es ja: jede Menge Freude an dem, was jeder einzelne an diesem Wochenende leistet. FAST. HARD. LEGENDARY. halt.“