… und doch war es ein Span zu viel. Was das bedeuten soll? Die Erklärung soll in einem kurzen Rückblick folgen.
Nun ist es Ende Juli. Meine Comebacksaison startete sehr vielversprechend, mit einer 35er Zeit beim 10km Silvesterlauf in Leipzig, bei extrem verschneiten Bedingungen. Mit wenigen Laufkilometern und sehr viel Lust in den Beinen, begann es und so sollte es auch enden. Immer begleitet von mal leichten, mal stärkeren Schmerzen, quälte ich mich durch die Saisonvorbereitung. Dennoch, der Spaß an unserem, an meinem Sport sollte nicht erlöschen. Neben den Schmerzen gab es immer wieder kleine, motivierende Highlights. So stand nach nur 5 Monaten Schwimmtraining wieder eine 4:45min über 400m Freistil im Becken auf der Uhr. Fast eine neue persönliche Bestzeit!
Doch als der Saisoneinstieg im März mit den ersten Wettkämpfen beginnen sollte, breitete sich ein Problem aus, welches ich bis heute nicht wirklich in den Griff bekomme. Anfangs tat ich dies leichtfertig als Anpassungsschwierigkeit ab, später erkannte ich, dass es doch schlimmer sein muss. Da war es leider schon zu spät, der Schmerz und ein falsches Bewegungsmuster durch Schonhaltungen, hatten sich bereits manifestiert. Es gab Momente, in denen es für drei Laufeinheiten in der Woche reichte und es gab Zeiten, in denen das Lauf- und Radtraining nicht durchzuführen war. Meine Auffassung lag irgendwo zwischen Leichtsinn und Wahnsinn: „Wo gehobelt wird, fallen auch Späne!“. So war nach zwei schmerzvollen Comebackrennen in der 2. deutschen Triathlonliga für das Kölner Triathlon Team 01 schon wieder Schluss. Aber!!! à Es hat extrem Spaß gemacht, nach vier Jahren Pause mal wieder einen Triathlon im Team zu absolvieren. Meine persönlichen Ziele können in diesem Resümee auch mal hinten angestellt werden, wenn ich überlege, wie sehr ich diese beiden Rennen genossen habe. 9.Platz beim Auftakt in Buschhütten und sogar ein 2. Platz beim Rennen in Gütersloh. Das war definitiv nicht zu erwarten! Hier gilt es meinem Trainer ein riesen Kompliment auszusprechen. Was er in einer so kurzen Zeit aus mir herausgeholt hat, ist sensationell.
Auch wenn meine Laune das Feiern aktuell schwerlich zulässt, eines blieb mir in den letzten Tagen hängen. Ein sehr guter Freund und ebenfalls Profitriathlet fragte mich, ob ich meine Comebacksaison denn schon gebührend gefeiert hätte. Ich hatte bis dato nicht das Gefühl, dass es etwas zu feiern gab und dennoch ergänzte er sinngemäß: „Du hast einen sensationellen Wettkampfeinstieg nach vier Jahren Pause abgeliefert, das musst du feiern! Die guten Momente solltest du feiern, damit sie dir stärker in Erinnerung bleiben und dich in den schlechten Momenten daran erinnern, wofür es sich lohnt wieder aufzustehen.“ Ich bin wirklich dankbar solche Freunde zu haben!
Aufstehen werde ich definitiv, ich werde darum kämpfen auf dem gelegten Grundstein aufzubauen und ich werde euch zu gegebener Zeit berichten, wie der Stand der Dinge ist. Nun heißt es gesund werden und das bedeutet: Rehatraining/Kräftigungstraining, Gangschulung und Physiotherapie. Olè!!!
Bis bald,
euer Ali
[author title=““ image=“https://scontent-vie.xx.fbcdn.net/hphotos-xfp1/t31.0-8/11002704_10204885433749239_1935993570874570718_o.jpg“]Aljoscha Willgosch, Jahrgang 1988, zählte einst zu den großen Talenten des deutschen Triathlonsports, bevor ihn langwierige Verletzungen aus der Bahn warfen und zu einem vorläufigen Karriereende zwangen. Nach einigen Jahren packte ‚Ali‘ aber doch wieder die Leidenschaft und er will es wieder wissen. In seinem Blog wird er uns regelmäßig Up to date halten.[/author]