Dass der Sieg bei der Olympia-Generalprobe nur über einen der beiden Brownlee-Brüder laufen würde, war dem Publikum schon im Vorfeld klar. Ungewiss war allerdings, wie es um die Form des älteren der beiden Brownlee-Brüder, Alistair, stehen würde. Eine längere Verletzungspause zwang ihn, in diesem Jahr einige Rennen auszulassen. Das nächste Fragezeichen stand hinter dem Olympiasieger Jan Frodeno, der in Kitzbühel auch seinen ersten Start in der Serie feierte.
Doch die beiden schnellsten Brüder im Triathlonzirkus zogen beim ITU World Triathlon in Kitzbühel eine einzigartige Show ab. Der zweifache Weltmeister Alistair, der heute nach einer Verletzung sein erstes WM-Rennen absolvierte, gewann überlegen vor seinem Bruder Jonathan und dem spanischen Europameister Javier Gomez.
Wie bei den letzten ITU World Triathlons bewiesen auch heute beim 1,5 Kilometer langen Schwimmen im Schwarzsee die Russen ihre Vormachtstellung. Dimitry Polyanskij stieg zeitgleich mit Ivan Vasiliev aus dem Wasser. Nach der Wechselzone geigten die beiden Brownlee-Brüder erst einmal gewaltig auf. Sie sprengten das ca. 30 Mann starke Spitzenfeld und setzten sich gemeinsam ab, nur der Russe Ivan Vasilivev konnte das hohe Tempo halten.
Das Spitzentrio baute rasch nach der ersten Runden den Vorsprung auf über 30 Sekunden auf. Im Verfolgerfeld waren alle weiteren Favoriten wie Javier Gomez, Steffen Justus, Sven Riederer und Jan Frodeno vertreten.
Die 30 Spitzenfahrer kamen nach der 43,8 Kilometer langen Raddistanz durch die Kitzbüheler Innenstadt gemeinsam in die Wechselzone beim Schwarzsee.
Brownlees unschlagbar
Bereits auf der ersten der vier abschließenden Laufrunden begann die „Brownlee-Show“. Alistair setzte sich einige Sekunden von seinem Bruder Jonathan und dem spanischen Europameister Javier Gomez ab. Während vorne Alistair und Jonathan ihre Runden drehten, entbrannte um Bronze ein harter Kampf. Der WM-Führende Alexander Bryukhankov setzte sich in der dritten Runde vor Gomez auf den dritten Platz. Doch der Spanier kämpfte und belegte schließlich 1:05 Minuten hinter Alistair und 16 Sekunden hinter seinem Bruder Jonathan als Dritter das Ziel. Auf Rang vier kam der Russe Alexander Bryukhankov vor seinem Landsmann Dimitry Polyanskiy. Steffen Justust wurde als bester Deutscher Sechster. Sein Teamkollege, Olympiasieger Jan Frodeno, der heute wie Alistair seine WM-Saison eröffnete, bedankte sich beim Kitzbüheler Publikum für seinen 16. Rang.
Alistair Brownlee feierte heute nach 2011 und 2009 seinen dritten Triumph in Kitzbühel: „Was will man mehr. Ich gewinne hier in dieser traumhaften Umgebung zum dritten Mal, Johnny wird Zweiter! Ich habe mich vor dem Rennen eigentlich gar nicht so stark gefühlt. Aber es lief sehr gut und speziell beim Laufen hatte ich noch Reserven.“
Steffen Justus bester Deutscher
Was bereits im Laufe dieser Saison immer klarer wurde, konnte heute in Kitzbühel bestätigt werden. Steffen Justus ist im Moment der Leistungsträger der deutschen Mannschaft. Er konnte sich mit einem starken Lauf Platz 6 sichern.
Maik Petzold war zweitbester Deutscher auf Rang 14. Zwei Plätze dahinter landete der Olympiasieger Jan Frodeno, dem beim abschließenden Lauf nach seiner langen Verletzung erwartungsgemäß keine Akzente mehr setzen konnte. Christian Prochnow rundete das deutsche Ergebnis mit Rang 18 ab.