Sehr gespannt blickte die Triathlonwelt auf eine mehr als außergewöhnliche WM-Premiere. Erstmals in der Geschichte der ITU Weltmeisterschafts-Serie wurde ein Rennen nicht auf einem mehr oder weniger flachen Rundkurs, sondern in einer spektakulären Bergankunft entschieden. Das Kitzbüheler Horn, der „steilste Radberg Österreichs“, bot die ideale Kulisse, um den Besuchern eine völlig neue Art von Triathlon zu liefern.
Die Fachwelt zeigte sich gespannt, ob sich die Kräfteverhältnisse in diesem neuen Format von 750m Schwimmen, 12km Bergfahren und 2,5 Kilometer Laufen verschieben würden.
Auf den ersten Blick blieb alles beim Alten. Der Slowake Richard Varga bestimmte das Tempo an der Schwimmstrecke, konnte sich aber, wie es zu erwarten war, nicht entscheidend absetzen. So stieg die Hauptgruppe ohne große Zeitabstände aus dem Wasser. Stark zeigte sich der Österreicher Luis Knabl, der auf Platz 11 aus dem Wasser kam und als einziger den Sprung in die Spitzengruppe rund um Alistair Brownlee und Javier Gomez schaffte. Doch die Abstände sollten nicht entscheidend sein, denn als die Spitze in den Berg hineinfuhr, begann die Zeit von Alistair Brownlee. Er benötigte nicht einmal eine richtige Attacke, sein Stil sprach Bände. Mit einer enormen Leichtfüßigkeit spulte er mit einer Übersetzung von 34×32 Meter für Meter in Richtung der zweiten Wechselzone ab. Dahinter folgte Brownlees ewiger Konkurrent Javier Gomez, der allerdings im Laufe des Anstieges enorm an Boden und Plätzen verloren hatte. Dafür zeigte sich Gomez‘ Landsmann Mario Mola stark. Er führte das Verfolgerfeld an und wechselte auf Rang zwei auf den abschließenden 2,5 Kilometer langen Lauf.
Dahinter folgte eine Gruppe um den Schweizer Sven Riederer. In dieser Gruppe, nach dem Radfahren auf Platz 5 liegend, war der Überraschungsmann des Tages. Der Österreicher Thomas Springer, gebürtiger Deutscher und seit 3 Jahren für Österreich startend, hatte nach langer und schwerer Verletzungspause den Sprung an die Weltspitze geschafft und redete ein gewaltiges Wörtchen um die vorderen Plätze mit.
In der Zwischenzeit feierte Alistair Brownlee einen souveränen Sieg und lief mit einer Zeit von 00:55:23 über die Ziellinie. 39 Sekunden dahinter landete Mario Mola (ESP) auf dem 2. Rang, Sven Riederer komplettierte weitere 46 Sekunden später das Podium.
Mit Platz 7 bei seinem WM-Debut lieferte Thomas Springer für das Veranstalterland eine mehr als starke Leistung ab. Auch der junge Tiroler Luis Knabl konnte sich mit Rang 18 wertvolle WM-Punkte sichern. Andreas Giglmayr konnte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht gänzlich erfüllen. Der von gesundheitlichen Problemen geplagte Salzburger belegte letztlich Rang 25. Martin Bader folgte auf Rang 43, Lukas Hollaus komplettierte das österreichische Feld mit Rang 58.
Für die Deutschen Athleten lief es am heutigem Tag nicht nach Wunsch. Jonathan Zipf landete als bester Deutscher auf dem 12. Rang, einen Platz vor dem WM-Führenden Javier Gomez. Gregor Buchholz kam auf Platz 26.
Ergebnis ITU World Triathlon Kitzbühel 2013 Herren