Den Sixtus Schliersee Alpentriathlon hatte ich selbst seit gut 10 Jahren am Plan. Ist der Bewerb doch einer der traditionsreichsten, aber auch härtesten Kurzdistanzen. Er zählt für uns Mitteleuropäer zu den Rennen, bei denen zumindest einmal dabei sein gewesen muss.
Am Schliersee ist man genau richtig, vorausgesetzt man liebt die Berge. Wenn man flache Kurse bevorzugt hat man bei diesem Event, sagen wir mal, eher überschaubaren Spaß. Das Besondere an diesem Wettkampf ist die Bergankunft beim Spitzingsee. Ähnliche Formate kennt man sonst nur von den Veranstaltungen in Alpe’d Huez in Frankreich sowie vom „Schöckl-Hero“ bei Graz.
Geschwommen wird im malerischen Schliersee, dann geht’s mit dem Rad auf zum nicht minder malerischen Spitzingsee, dort werden dann auch die 10km, großteils auf Schotterwegen gelaufen. Der Spitzingsattel liegt übrigens auf 1.127m Seehöhe. Mit einer kleinen Abfahrt zur 2. Wechselzone liegt der See immer noch auf 1.100m. Insgesamt sind auf der Radstrecke 853 Höhenmeter zu bewältigen. Zum Glück habe ich die Strecke schon am Freitag mit dem Rad begutachtet. Ehrlich gesagt hat es mich schon etwas überrascht, dass auf den ersten 35km, also ohne dem Schlussanstieg, bereits knapp 500 Höhenmeter zu fahren sind. Bei der heurigen 31. Auflage wagten sich 535 Triathletinnen und Triathleten ins Wasser, sowie 45 Staffeln.
Der Startbereich, Wechselzone 1 und die Expo waren bei der Vitalwelt Schliersee, wo auch die Spätzleparty, Wettkampfbesprechung, sowie die Siegerehrung stattfanden. Petrus meinte es am Wettkampftag nicht ganz so gut mit uns, dafür waren die Bedingungen optimal für spätere „Heldengeschichten“ am Stammtisch 😉
An Schönwetterbewerbe kann man sich ja kaum zurückerinnern. Bei extremen Bedingungen schaut‘s schon anders aus. Temperaturen unter 20 Grad mit teilweise heftigem Regen und kalten Wind. Den Zuschauern schien das überhaupt nicht zu stören. Selten so eine Wahnsinnsstimmung erlebt. Über die gesamte Strecke verteilt wurden wir Athleten lautstark angefeuert. Unter den Fans konnte ich am Fuße des Anstiegs zum Spitzingsattel sogar den Ski-Olympiasieger von 1994, Markus Wasmeier erkennen.
Der Triathlon zählt was in der Region. Sehr viel Zuschauer, und regionale Sponsoren repräsentieren die Region authentisch. Durch den Neoprenanzug war das Schwimmen beim Bewerb noch das wärmste. Die meisten Teilnehmer bekleideten sich am Rad mit zusätzlichen Jacken, Westen, Ärmlingen und Co.
Der Wettkampf war großartig organisiert
Im Zielbereich wartete dann ein ausgezeichneter Kaiserschmarrn auf die Finisher. Als Österreicher liegt die Bewertung eines Kaiserschmarrns voll in meinem Kompetenzbereich. Diesen haben sich alle Finisher auch wirklich verdient. Auch die Zuschauer, die auch am Spitzingsee zahlreich verteten waren, konnten sich ausgiebig verköstigen. Alles in allem ein Top organisierter Wettkampf mit Tradition. Ein echter Klassiker. Das war definitiv nicht mein letzter Start.
Über den Autor: Wolfgang Graf ist begeisterter Triathlet und Ausdauersportler und seit der Gründung Mitglied des team triaguide.