Seit dem Jahr 2009 stand die spanische Stadt Calella am Rande von Barcelona ganz im Zeichen des Triathlonsports. Mit zwei Veranstaltungen unter dem Label der Challenge-Serie wurden im Mai eine Halbdistanz und Ende September/Anfang Oktober eine Langdistanz ausgetragen. Höhepunkt der fünfjährigen Zusammenarbeit mit der Challenge-Serie war die Austragung der ETU-Europameisterschaften über die Halbdistanz, die im letzten Jahr der Spanier Javier Gomez für sich entscheiden konnte.
Nach fünf Jahren scheint die Zusammenarbeit mit der Challenge-Family in Barcelona ihr Ende gefunden zu haben. Bereits im Jahr 2014 sollen sowohl der Halbdistanz-Bewerb im Mai als auch die Langdistanz im Oktober bereits unter dem IRONMAN bzw. IRONMAN 70.3-Label laufen.
IRONMAN gab heute bekannt, dass das Unternehmen die Tritlon Spain SL, Eigentümerin und Organisatorin der Challenge Barcelona und der Half-Challenge Barcelona erworben hat. Aus den bisherigen Rennen werden der IRONMAN Barcelona (5. Oktober 2014) und der IRONMAN 70.3 (18. Mai 2014). Außerdem ist ein zusätzliches Rennen in Peguera, Mallorca geplant. IRONMAN veranstaltet damit sieben Rennen in Spanien, zu denen der IRONMAN Lanzarote, der IRONMAN 70.3 Lanzarote, der IRONMAN Mallorca und der Thomas Cook IRONMAN 70.3 Mallorca zählen.
“Wir sind begeistert davon, dass wir unseren globalen Veranstaltungskalender durch den Erwerb von Tritlon Spain erweitern können”, sagt Andrew Messick, Chief Executive Officer von IRONMAN. “Tritlon hat den Boden für großartige IRONMAN-Rennen aufbereitet, die von der Bevölkerung intensiv unterstützt werden und eine großartige Stimmung bieten. IRONMAN wird darauf aufsetzen, um den Athleten ein unvergleichliches Renn-Erlebnis zu bieten.”
“Wir sind an IRONMAN herangetreten, weil wir einerseits unsere Rennen vergrößern wollten, andererseits aber vor allem auch,um den höchstmöglichen Qualitätsstandard für unsere Athleten, Partner und Veranstaltungsorte zu bieten. Wir freuen uns sehr darauf, mit dem globalen IRONMAN-Team zu arbeiten. Bislang war es ein echtes Vergnügen zu sehen, mit wie viel Professionalität IRONMAN die Dinge in Angriff nimmt”, sagt Francesc Camarasa von Tritlon.
Mit der Bekanntgabe unterstreicht die Stadt Calella ihren Anspruch als eine aufstrebende Triathlon-Region. Die an der “Costa del Maresme” gelegene Stadt befindet sich rund 50 Kilometer von Barcelona entfernt.
“Die Rennen sind zu Schlüsselveranstaltungen in unserem Kalender geworden und haben einen äußerst positiven wirtschaftlichen und sozialen Einfluss auf unsere Gemeinde. Mit IRONMAN ist der Triathlon-Sport endgültig bei uns angekommen und wir heißen die Athleten, Sponsoren und das globale Team von IRONMAN mit offenen Armen und Herzen willkommen”, freut sich Montserrat Candini, die Bürgermeisterin von Calella.
Der IRONMAN Barcelona wird ein Preisgeld von 50.000 € ausschütten und als 2000 Punkte-Rennen geführt. Für die IRONMAN Weltmeisterschaft 2015 am 10. Oktober 2015 wird es 50 Kona Slots für Altersklassen-Athleten geben. Für den IRONMAN 70.3 gibt es Preisgeld in der Höhe von 25.000 € sowie 750 Punkte für das Kona Pro-Ranking. Für die IRONMAN 70.3-Weltmeisterschaft 2014 in Mont-Tremblant wird es dabei 30 Slots für Altersklassen-Athleten geben. Die Registrierung für das Rennen öffnet am 16. April.
Das IRONMAN-Challenge-Wechselspiel
Mit dem Wechel des Veranstalter-Labels ist der Konkurrenzkampf der beiden stärksten privaten Triathlon-Labels IRONMAN und Challenge um ein weiteres Kapitel reicher. In den letzten Jahren wechselten mehrere Rennen von einem zum anderen Label.
Den Anfang machte dabei die australische Challenge Cairns, wo sich die Veranstalteragentur nach nur einer Austragung unter dem Challenge-Label unter das Dach der World Triathlon Corporation (WTC), welche die IRONMAN-Serie verwaltet, begab. Fortan wurde das Rennen als IRONMAN Cairns ausgetragen. Im Gegenzug dazu trennte sich der Veranstalter des damaligen IRONMAN Canada von der WTC und schloss sich der „Challenge-Family“ an. Aus dieser Zusammenarbeit entstand die heutige Challenge Penticton. Ebenfalls zur Challenge-Serie gewechselt war im selben jahr Thailand, das zuvor den IRONMAN 70.3 Laguna Phuket austrug. Im Jahr darauf wechselten die Challenge-Rennen in Aarhus und Kopenhagen zum IRONMAN-Label und die Veranstalter des Kraichgauer Triathlonfestivals, das in den letzten 5 Jahren als Challenge Kraichgau ausgetragen wurde, schlossen sich der WTC an. Als neuestes Kapitel ist nun Barcelona dazu gekommen.
In der Triathlonszene werden diese Wechsel mit gemischten Gefühlen aufgenommen, denn beide Labels haben ihre treue Anhängerschaft. Was Athleten aber verständlicherweise irritieren mag, ist die Möglichkeit, dass die sich für einen Wettkampf anmelden, von dem sie nicht genau wissen, unter welchem Label er dann auch tatsächlich ausgetragen wird. Bestes Beispiel ist dafür die Challenge Kraichgau, wo der Bewerb nach langem Hin und her auch in diesem Jahr als Challenge-Rennen stattfindet, da es offenbar noch einen laufenden Vertrag gab. Auch wenn dieses Wechselspiel sowohl für Athleten, als auch für uns Medien mitunter etwas mühsam zu handeln ist, eines kann man sich zumindest in Europa sicher sein. Sowohl IRONMAN- als auch Challenge-Bewerbe sind organisatorisch auf höchstem Niveau und das Veranstalterteam ändert sich durch den Wechsel des Namens auch nicht.
Sowohl die IRONMAN- als auch die Challenge-Serie führt ihren Expansionskurs weiter fort. Gerade die junge Challenge-Serie weitet ihre Tätigkeiten in den letzten Jahren global aus und dringt in Märkte vor, die bisher nur der weltweit agierenden IRONMAN-Serie vorbehalten war. Mit 28 Rennen rund um den Globus entwickelt sich Challenge zu einem ernsten Mitbewerb, was im Endeffekt nur gut für den Triathlonsport sein kann. Denn wie heißt es so schön – Konkurrenz belebt das Geschäft und hebt langfristig auch die Qualität beider Unternehmen, da beide noch stärker um die Gunst der Athleten kämpfen müssen.