Nach Frodeno auch Kienle mit am Start – komplettes Hawaii-Podium bei Damen und Herren in Roth am Start
Der Challenge Roth gilt für fast jeden Triathleten als absolutes Bucket-List-Rennen. Wer Langdistanz-Triathlon macht, der sollte zumindest ein Mal in Roth am Start gewesen sein. Als eines der wenigen Rennen, das der dominierenden IRONMAN-Marke in punkto Begeisterung und Qualität Paroli bieten kann, versucht man neben rund 4.000 Amateurathleten auch immer ein gutes Profifeld an den Start zu bekommen.
Die Dominanz der IRONMAN-Serie und die Notwendigkeit, für einen Kona-Slot zumindest einen IRONMAN-Langdistanz-Bewerb in der laufenden Saison zu absolvieren, machen es für Langdistanz-Veranstalter nicht immer einfach, ein hochklassiges Profifeld an den Start zu bringen.
In Roth gelingt es dennoch, jedes Jahr zumindest einen absoluten Kaliber am Start zu haben. Doch dieses Jahr übertrifft die kühnsten Erwartungen der Veranstalter und der Fans.
Nachdem Jan Frodeno ja bereits bekannt gegeben hat, nach 2016 zum zweiten Mal am Start zu gehen und gleichzeitig Anne Haug ebenfalls ihren Start bekannt gab, wusste man, dass beide aktuellen Hawaii-Sieger in Roth am Start stehen würden. Heute zog Sebastian Kienle nach. Der Hawaii-Dritte gab ebenfalls seinen Start in Roth bekannt und macht das Kona-Podium in Roth komplett. Denn auch Tim O’Donnell wird an der Startlinie stehen. Bei den Damen sind mit Lucy Charles-Barclay und Sarah Crowley auch die Zweit-und Drittplatzierten der letztjährigen IRONMAN World Championship am Start.
Damit kann man definitiv sagen, dass Roth in diesem Jahr mit Sicherheit das bestbesetzte Langdistanz-Rennen in Europa sein wird.
Kienle 10 Jahre nach Debüt wieder dabei
„Genau vor zehn Jahren hat in Roth meine Langdistanz-Karriere begonnen, jetzt werde ich 36 und will in erster Linie noch Rennen machen, bei denen es richtig abgeht – so wie in Roth. Darauf habe ich richtig Bock!“. Mit dieser Ansage beendet Sebastian Kienle die seit Wochen andauernden Spekulationen darüber, welchem der großen deutschen Rennen er im Sommer den Vorzug geben wird. Mit dem DATEV Challenge Roth hat der Hawaii-Sieger von 2014, der 2018 auch erstmals den DATEV Challenge Roth gewinnen konnte, wohl seine Herzensentscheidung getroffen.
Für Jan Frodeno, den derzeit besten Triathleten der Welt, geht mit der Startzusage von Kienle und auch dem Hawaii-Zweiten Tim O’Donnell der Wunsch in Erfüllung, sich in Roth mit der Crème de la Crème des Triathlons messen zu können. Das von ihm erwartete „krasse“ Weltklassefeld ist die größtmögliche Motivation für Frodeno, ein „Hawaii in Deutschland“. Nach wie vor hält der Ausnahme-Athlet übrigens seine 2016 in Roth aufgestellte Weltbestzeit von unglaublichen 7:35:39 Stunden.
Auch Challenge-Vorjahressieger Andreas Dreitz aus dem fränkischen Michelau wirft seinen Hut in den Ring, das Starterfeld nennt er „gigantisch“. Titelverteidigung ausgeschlossen? Nicht unbedingt: „Frodo ist natürlich der haushohe Favorit, aber viele Chancen wird es nicht mehr geben, ihn herauszufordern. Ich bin richtig heiß auf das Rennen und werde versuchen, in meiner fränkischen Heimat das Unmögliche möglich werden zu lassen.“
Dafür gibt es durchaus noch weitere hochklassige Aspiranten im diesjährigen Starterfeld: Neben Frodeno, Kienle, O’Donnell und Dreitz werden Cameron Wurf, der starke Schwimmer Josh Amberger, Luke McKenzie und Matt Burton um die Erfüllung ihrer persönlichen Träume kämpfen, ebenso wie Kanadas Hoffnung Cody Beals, Joe Skipper aus Großbritannien und der Vorjahreszweite Jesper Svensson.
Revanche für Hawaii im Damenfeld
Für Anne Haug gibt es bei ihrem Premierenrennen in ihrer fränkischen Heimat nach ihrem sensationellen Sieg auf Hawaii die größtmögliche Konkurrenz: Sowohl Challenge-Vorjahressiegerin Lucy Charles-Barclay aus Großbritannien und die Australierin Sarah Crowley haben seit Hawaii noch eine große Rechnung mit der Bayreutherin offen. – beide wurden dort in einem überaus spannenden Frauenrennen von Haug besiegt. Charles-Barclay stellte im vergangenen Jahr in Roth ihre persönliche Bestzeit von 8:31:09 Stunden auf und gewann das Rennen vor Crowley.
Neben der Hawaii-Zweiten und -Dritten werden beim DATEV Challenge Roth auch die Britin Laura Siddall, die Kanadierin Rachel McBride, die im vergangenen Jahr in Roth Sechste wurde, und die Amerikanerin Beth McKenzie an den Start gehen.
Sowohl bei den Männern als auch im Frauenfeld ist am 5. Juli in Roth für größtmögliche Spannung gesorgt – Sensationen liegen förmlich in der Luft. Der DATEV Challenge Roth wird am 5. Juli ein weiteres Mal Triathlon-Geschichte schreiben.