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Seit meinem letzten Blog sind bereits wieder 3 Wochen vergangen – turbulent war es, wie immer während der Triathlonsaison und mit insgesamt 4 Wettkämpfen – zwei davon als Aktiver, war ich nicht gerade unterbeschäftigt. Viel Zeit möchte ich hier nicht mit Ergebnissen und Zeiten verbringen, über diese Dinge halte ich meine Freunde ohnehin regelmäßig auf meiner Facebook-Seite auf dem Laufenden. Kurz zusammenfassend – ein gutes und ein schlechtes Rennen – beim Sprint in Großsteinbach gelang es mir, an der Spitze der Favoritengruppe aus dem Wasser zu steigen, danach ging leider nichts mehr. Mit Magenproblemen und Krämpfen konnte ich nicht um die vorderen Plätze mitkämpfen. Eine Woche später konnte ich diese Schelte beim Austrian Half Iron am Röcksee wieder ausbügeln und mit einem 16. Gesamtrang (4. AK) und einer Endzeit von 4 Stunden und 19 Minuten ein zufriedenes Resumee über meine ersten Wettkämpfe ziehen. Am letzten Wochenende ging es dann arbeitstechnisch rund beim IRONMAN 70.3 St. Pölten, wo ich wieder rund um die Uhr im Dienste einer umfassenden Berichterstattung stand.
Da ich mir vorgenommen habe, in diesem Blog vor allem für die Allgemeinheit wertvolle Informationen aus meinem Triathlonleben zusammen zu stellen, möchte ich dem heute auch nachkommen. Es geht um eine Sache, die für mich persönlich einen großen Anteil an meiner eigenen sportlichen Entwicklung hat. Wer meine „Karriere“ als Triathlet und früherer Radfahrer in den letzten Jahren ein bisschen mitverfolgt hat, der wird vielleicht bemerkt haben, dass ich gerade in der Abschlussdisziplin immer meine Probleme hatte. Laufen mochte mich einfach nicht. Entweder ging ich energetisch oder muskulär ein oder ich hatte Trainingsrückstand aufgrund von Verletzungen. Mehr als 30 Wochenkilometer hatte ich in meinen ersten Triathlonjahren nie zusammen bekommen, zumindest nicht ohne anschließende Verletzungspausen.
Doch das änderte sich schlagartig, als ich im Jahr 2013 einen Bericht über das „Ganglabor“ in Frohnleiten verfasste und im Zuge dessen Andreas Jocham kennen lernte, der mir daraufhin erstmals eine wirklich professionelle Schuheinlage anpasste. Den Bericht dazu könnt ihr hier nachlesen. Schon damals erklärte mir Andreas eindrucksvoll die Zusammenhänge von Athletik und der Stützmuskulatur auf die Laufperformance. Das war mir zwar nicht gänzlich neu, bewirkte bei mir aber einen Denkanstoß. Deshalb habe ich in der Wintervorbereitung auf die Saison 2014 ganz besonderen Wert auf Athletik (Pilates, Gymnastik) gelegt und konnte zum ersten Mal verletzungsfrei und deutlich schneller durch eine Triathlonsaison laufen.
Nun, gut eineinhalb Jahre nach diesem Treffen neigt sich auch die Lebensdauer der besten Schuheinlage seinem Ende zu und ich suchte Andreas Jocham erneut auf. Mittlerweile war er nicht mehr in Frohnleiten stationiert, sondern hat seine eigene Praxis im Gebäude der Sportunion Steiermark, wo ich durch meine 5 Schwimmeinheiten pro Woche ohnehin schon fast meinen Zweitwohnsitz habe.
Dieses Mal gingen wir noch einen Schritt weiter und nützten alle technischen Möglichkeiten, die in „Die Praxis“ zur Verfügung stehen. Unter den strengen Augen der Highspeed-Kameras ging es für mich erst barfuß, anschließend mit meinen Laufschuhen auf das Laufband, wo jede Bewegung aufgezeichnet wurde. Andreas Jocham konnte mir nun auch bildlich erklären, was er schon mit geschultem Auge beim Heruntergehen der Treppen gesehen hatte. Einfach ausgedrückt hatte ich eine Verkürzung bzw. Dysbalance im linken Hüftbeuger, was auch die Erklärung für meine im Winter öfters verhärtete linke Wade war. Obwohl ich im Training sehr viel Zeit mit Gymnastik verbrachte, waren Adaptierungen nötig. Ich zeigte Andreas die Übungen, die ich bisher gemacht habe und er korrigierte einige davon bzw. zeigte mir auch gänzlich neue.
Zum Abschluss wurde mein Abdruck noch mittels digitaler Druckmessplatte sowie einem klassischen Fußabdruck auf Blaupause genommen und mir auf Basis dessen eine neue Schuheinlage angefertigt. Seitdem bin ich wieder völlig beschwerdefrei und konnte in diesem Jahr sogar Wochenumfänge um die 80 Kilometer laufen – vor Jahren völlig unvorstellbar für mich. Ich kann nur jedem empfehlen, regelmäßig (zumindest alle 2 Jahre) eine professionelle Laufanalyse machen zu lassen, denn der Körper verändert sich laufend und oft sind es nur Kleinigkeiten, die aber große Auswirkungen haben.
Andreas Jocham über die Laufanalyse: „Sehr viele Ausdauersportler wenden extrem viel Zeit für reines Ausdauertraining auf und trainieren Lauftechnik, Koordination und Athletik nur wenig, und wenn dann meist sehr unspezifisch. Die Vorteile einer Laufanalyse mit den technischen Möglichkeiten der Sportunion(Highspeed-Kameras, Druckmessplatte) sind, dass Bewegungen objektiv erfasst werden können. Somit sind wir in der Lage, wertvolle Informationen zu liefern wenn es darum geht schneller zu werden, aber auch Defizite im Bewegungsablauf zu erkennen wenn Probleme bzw. Schmerzen vorliegen oder auch in Zukunft vermieden werden sollten. Die Ergebnisse der Laufanalyse werden den Kunden ausführlich erklärt, damit diese ein gutes Verständnis für den eigenen Bewegungsablauf bekommen. Die Möglichkeiten nach einer Laufanalyse reichen von Beratung für laufspezifisches Athletiktraining und Lauftechniktraining über Beratung zum Thema Laufschuhe hin bis zur Anpassung von individuellen podologischen Sporteinlagen“.
Weitere Informatione zur Laufanalyse gibt es unter www.sportunion-steiermark.at/spowimed, per Mail an jocham@prxs.at oder telefonisch unter +43 (0)650 5513714