Der „König vom Wörthersee“ Marino Vanhoenacker hat sein Schloss verlassen. So viel Pathos muss uns erlaubt sein, denn die Meldung, dass der 6-fache IRONMAN Austria-Sieger sein Glück in diesem Jahr beim IRONMAN Frankfurt suchen wird, ließ rund um den Wörthersee niemanden kalt. Doch gerade jetzt wittern die anderen Top-Profis ihre Chance und harren schon mit dem Messer zwischen den Zähnen in den Startlöchern. Top-Favorit des Rennens ist eindeutig der amtierende Europameister und Hawaii-Champion 2005, Faris Al Sultan.
Der Deutsche mit arabischen Wurzeln hat bereits mehrfach bewiesen, dass er ein sehr hitzebeständiger Athlet ist. Al Sultan führt eine deutsche Armada an, die ebenfalls zum absoluten Favoritenkreis zählen. Mit Michael Göhner und Markus Fachbach sind mindestens zwei Athleten aus dem deutschen Lager in der Lage, in Klagenfurt zu gewinnen. Doch auch der Engländer Philipp Graves und der Lebensgefährte von Chrissie Wellington, Tom Lowe zählen zu den Top-Favoriten. Ebenfalls mit dabei ist der IRONMAN 70.3 Pescara-Sieger Daniel Fontana aus Italien.
Starke Österreicher
Auch wenn in Abwesenheit des gesperrten Michael Weiss in diesem Jahr kein absoluter Podiumskandidat für Österreich zu finden ist, ist das heimische Profifeld dicht wie noch nie zuvor.
Fast jeder der österreichischen Profis kann sich im Spitzefeld platzieren. Als aussichtsreichste Kandidaten für den Titel „Bester Österreicher“ gelten der Vorjahres-Achte Mario Fink, Dominik Berger und der nach einigen Verletzungsjahren wiedererstarkte Georg Swoboda. Auch Daniel Niederreiter und der 3-fache Langdistanz-Staatsmeister Andreas Fuchs stehen hoch oben auf der Favoritenliste.
Gespannt blickt die Szene auch auf den ersten IRONMAN-Start von Franz Höfer. Der frischgebackene Kurzdistanz-Staatsmeister stellt sich zum ersten Mal der Herausforderung Langdistanz. Ein weiterer aussichtsreicher Debutant ist Vincent Rieß. Nach zwei verletzungsbedingten schwierigen Jahren will auch der Steirer Markus Ressler auf der Langdistanz wieder zu alter Stärke finden. Ernst Moser, der in diesem Jahr schon Platz 6 beim IRONMAN St. George für sich verbuchen konnte, will sich mit einer weiteren Top-Platzierung wichtige Punkte für das KONA Pro-Ranking holen. Ebenfalls wieder dabei ist Hannes Hempel, der nach Absitzen seiner Dopingsperre noch einmal in Klagenfurt angreifen will.
Linsey Corbin will gewinnen
Erstmals in Europa am Start ist die Amerikanerin Linsey Corbin. Als frischgebackene IRONMAN 70.3 Hawaii-Siegerin muss sie sich über die zu erwartende Hitze am Renntag wohl keine Sorgen machen. Neben Corbin geht auch die Ungarin Erika Csomor als Mitfavoritin ins Rennen.
Aus österreichischer Sicht werden drei Profis unsere Fahnen hoch halten. Simone Helfenschneider-Ofner, Michaela Rudolf und Simone Fürnkranz treten als Profis an. Helfenschneider-Ofner konnte im letzten Jahr mit Platz 6 bereits ihr Können unter Beweis stellen. Die hitzebeständige Athleten ist wohl im wahrsten Sinne des Wortes das heißeste Eisen aus österreichischer Sicht.
Neoprenverbot sorgt für spannendes Rennen
Ein großes Raunen ging über das Renngeländde, als erstmals in der Geschichte des IRONMAN Austria ein Neoprenverbot verkündigt wurde. 24,8°C wurden heute um 7 Uhr Früh gemessen. Die hohe Temperatur und der zu erwartende weitere Anstieg der Wassertemperatur im Laufe des heutigen Tages lassen einen Schwimmbewerb mit Neoprenanzug nach den Regeln nicht zu. Die Gefahr einer Überhitzung während des Schwimmens sei damit einfach zu hoch. Die Top-Schwimmer unter den Profis wird es freuen, jedenfalls verspricht dies ein spannedes Rennen.