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DIRK BOCKEL GEWINNT HITZESCHLACHT AM CHIEMSEE

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Bockel und Riesler Premierensieger

Dirk Bockel hat am Sonntag bei hochsommerlicher Hitze die Premiere des Chiemsee Triathlons gewonnen. Der Luxemburger vom Leopard-Trek Continental Team brachte die zwei Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer auf dem Rad und 20 Kilometer Laufen in einer Zeit von 3:45:03 hinter sich – und das bei Spitzenwerten um die 30 Grad unter praller Sonne. „Das hier ist eine der schönsten Gegenden in Deutschland, da wollte ich dabei sein“, sagte der Sieger über die AlzChem Mitteldistanz im Ziel. Schnellste Frau war Diana Riesler vom Team TBB. 

Insgesamt sind mehr als 850 Sportler bei dem Wettkampf unter dem frenetischen Applaus der Tausenden Zuschauern zu Höchstleistungen angespornt worden. Im Teilnehmerfeld fanden sich auch die beiden Biathlon-Stars Andi Birnbacher und Simon Schempp.

Nach dem Massenstart durchpflügten die Sportler kraulend und in ihren meist schwarzen Neopren-Anzügen die Wellen auf dem Weg Richtung Herreninsel und zurück. Erwartungsgemäß setzten sich die beiden starken Schwimmer James Elvery und Bockel schnell vom Feld ab.Der Neuseeländer Elvery stieg nach 25 Minuten und 14 Sekunden aus dem Wasser – eine knappe Sekunde vor Bockel, der erst zwei Wochen zuvor den Ironman Regensburg gewonnen hatte. Auf ihren Maschinen lieferten sie sich lange ein erbittertes Duell, bis sich Bockel letztlich absetzen konnte. „Ich habe mich gefreut, dass ich mit einem der besten Triathleten der Welt so lange mithalten konnte“, sagte Elvery später, für den das Rennen am Chiemsee erst die zweite Mitteldistanz überhaupt war.

Auf der Laufstrecke am Chiemsee entlang und unter frenetischem Applaus der Tausenden Zuschauer untermauerte Spitzenreiter Bockel seinen Führungsanspruch. Von hinten heftete sich ihm jedoch Andreas Dreitz aus Bayreuth zunehmend auf die Fersen. Der Wahl-Luxemburger Bockel mobilisierte seine letzten Kräfte und übertrat als erster die Ziellinie. „Ich musste schneller laufen als mir lieb war“, sagte er sichtlich erleichtert im Zielbereich vor der Alpen Klinik. „Schenken wollte ich Dir nix“, sagte Dreitz vom Team Erdinger Alkoholfrei, der mit 3:45:40 Zweiter wurde. Elvery sicherte sich in 3:48:55 den dritten Platz. Danken wird Bockel den Radbastlern von Tour-Me im Austragungsort Chieming. Am Vorabend des Wettkampfs machte ihm Reinhard Schuster noch die Schaltung und die Bremsen fit für den Wettkampf.

Einen beachtliches Triathlon-Debüt feierte Biathlon-Star Andi Birnbacher: Bei seinem ersten Triathlon in seiner an Erfolgen ohnehin nicht armen Karriere holte er sich den neunten Platz. „Es hat nicht viele Tage gegeben, an denen ich so fertig war“, sagte der 31-Jährige. Es habe ihm „narrisch“ gefallen, wobei er es zum Schluss nicht mehr habe genießen können. „Die letzten Runden waren nur noch Kopfsache.“ Seine Kollegen aus dem Biathlon-Zirkus Simon Schemp und Mannschaftsarzt Klaus Marquardt erreichten die Plätze 21 und 110.

Bei den Frauen war es für Diana Riesler der Erfolg, den sie sich vor ihrem Start in Kopenhagen im August gewünscht hatte. „Für meine bisherige Saison verlief es spitzenmäßig“, sagte sie. Nach einer Zeit von 4:18:23 überschritt sie die Ziellinie. Als zweite Frau folgte ihr fünf Minuten später Ewa Bugdol von Rafako S.A. vor Jenny Schulz (4:24:40), die für Skills 04 Frankfurt startet. Die Top 3 der Staffeln bildeten AlzChem AG – Triathlon Altenmarkt (3:51:38) vor Pauersche Apotheke Traunstein (4:03:32) und Team Adelholzener (4:13:07).

Den Chiemgauer Brauhaus Kurztriathlon entschied Christian Jais vom Team Nutrilite für sich. „Für mich war es ein nahezu perfektes Rennen“, sagte er nach 2:07:00 sichtlich ausgepowert. Die 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer im Sattel und 10 Kilometer in den Laufschuhen bewältigten Martin Kipnick (Triathlon TSV Altenmarkt) und Sebastian Diesenrieder vom Tristar Regensburg nach ihm am schnellsten. Im Frauenfeld war es für Renate Forstner aus Rosenheim nahezu ein Start-Ziel-Sieg. Sie kam als allererste im Gesamtfeld aus dem Wasser und konnte ihre Konkurrentinnen in Schach halten. „Ich habe von Anfang an Vollgas gegeben, weil ich wusste, dass die hinter mir stark sind.“ Sie kam auf eine Gesamtzeit von 2:20:12. Nur eine halbe Minute langsamer war Katrin Essfeld von der LG Mettenheim. Dritte wurde Julia Viellehner (2:21:41). Die schnellsten der Petrusquelle Kurztriathlon-Staffeln waren die Sportfabrikler (2:22:54), Bike Sport Mayer Waging (2:23:12) und der vom TSV Chieming (2:24:47). Kristian Mehringer, Techniker der Biathleten, wurde Fünfter.

Stolz auf die Premiere zeigten sich alle Verantwortlichen. „Es war ein wunderbares Debüt – das ohne die Mithilfe der ganzen Region, der Einsatzkräfte von BRK, Wasserwacht und Polizei sowie der gesamten Bevölkerung nicht möglich gewesen wäre“, sagt Organisator Sven Hindl von Wechselszene Sportpromotion.

Auch der Bayerische Triathlon-Verband zeigte sich zufrieden und hofft nach eigenen Angaben, dass es im nächsten Jahr eine neue Auflage des Chiemsee Triathlons gibt. Sichtlich aus dem Häuschen war der Chieminger Bürgermeister Benno Graf: „Das war gigantisch, ich bin so stolz, dass die Menschen in unserer Region so mitgearbeitet hat.“ Zu Recht, waren doch Tausende an den Strecken und haben alle Athleten frenetisch angefeuert, Anwohner haben den Läufern mit Wasserschläuchen etwas Linderung über die überhitzten Körper gespritzt. Traunsteins Landrat Hermann Steinmaßl prophezeite der Veranstaltung bei der Siegererhrung gute Zeiten: „Der Chiemsee Triathlon wird der Zukunftsevent am Chiemsee!“

Auch die Bilanz der Einsatzkräfte fiel positiv aus. 19 Patienten mussten wegen Kreislaufproblemen, Erschöpfung und Schürfwunden versorgt werden. „Ein ruhiger Verlauf, der bei der Menge an Sportlern und dem Wetter nicht zu erwarten gewesen sei, hieß es von der Einsatzleitung des BRK. Neben vielen anderen ehrenamtlichen Helfern war allein das Rote Kreuz und die Wasserwacht waren mit 80 Männern und Frauen an den Strecken unterwegs.

Mehr Informationen zum 1. Chiemsee Triathlon gibt es unter www.chiemsee-triathlon.com. Bild (c) Marathon-Photos.com

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