Alter schützt vor Leistung nicht - Hans bloggt!

Es ist vollbracht – die Premiere ist gelungen

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Es ist vollbracht – die Premiere ist gelungen!

Eben bin ich vom Masseur gekommen – ich weiß nicht, was mir mehr weh tut, die Beine oder der Rücken. Trotzdem bin ich vollkommen glücklich – ich habe meine erste Ironman-Distanz gefinisht. Am Freitagnachmittag, kurz nach der Ankunft in Podersdorf wollte ich mit dem Rad noch eine lockere Runde auf der Rennstrecke drehen.Anfang rollte es auch wirklich locker, auf dem Abschnitt zwischen Illmitz und Podersdorf geriet ich allerdings in einen fürchterlichen Regensturm mit wirklich bedenklichen Windböen.

Total durchnässt schaffte ich es dann aber doch in 1 h 30 min. Ein gutes Zeichen für den kommenden Tag. Am Samstag war um 4 Uhr Tagwache, zum Frühstück gab es Kaiserschmarrn und ein Weckerl mit Wurst.


Rennrad zusammen bauen, nochmals im Kopf alles durchgehen, einchecken, 3 x auf die Toilette, sailfish anziehen – und schon waren es nur noch 10 min bis zum Start. Voll motiviert stieg ich in den See, nach dem Startschuss begann ich sofort zu kraulen – leider nur ca. 100 Meter. Ich konnte keinen Rhythmus finden und versuchte es mit Brustschwimmen, später – dachte ich – würde ich wieder kraulen. War aber nicht so. Die Wellen wurden immer höher und ich freute mich als ich die 1. Runde beendet hatte. So, das ganze noch einmal. Irgendwie habe ich auch die 2. Runde geschafft und taumelte nach 2 h 2 min (wieder einmal als Letzter) aus dem Wasser.

Nach einem durchwachsenen Wechsel (den Neo nicht heruntergebracht, Krämpfe in den Waden) startete ich meine Aufholjagd mit dem Rad. Die Firma XENTIS hatte mir freundlicherweise Testlaufräder für dieses Unterfangen zur Verfügung gestellt. Anfangs überholte ich nur Leute mit blauen Nummern – große Freude kam auf als ich nach 20 km den ersten Langdistanzler einholen konnte – hurra, nicht mehr Letzter im Rennen. Beim Radfahren ging es mir trotz recht heftigen Wind relativ gut und ich konnte Fahrer um Fahrer überholen. Durch das viele Brustschwimmen litt ich allerdings unter heftigen Rückenschmerzen, die sich beim Laufen noch verschlechtern sollten. Als mir mein Sohn Andreas die Fahrzeit von 5 h 24 min zurief konnte ich das fast nicht glauben.

Der 2. Wechsel war ein Desaster (Kompressionssocken nicht und nicht auf die Füße bekommen, Garmin fand keinen Satelliten), er dauerte geschlagene 8 min. Auf Grund der guten Radzeit machte ich mich voll motiviert und gut gelaunt auf die Laufstrecke. Ich hatte keinen Marathon im Kopf, sondern 4 Läufe zu je 10,5 km, ich habe mental immer nur im momentanen Lauf gelebt. Der letzte 10er war dann schon etwas mühsam, da die Kreuzschmerzen schon beinahe unerträglich waren, auf den letzten 3 km kamen auch noch starke Oberschenkelschmerzen dazu.

Mein Sohn feuerte mich immer wieder an, forderte mich zum beißen auf und erklärte mir dass ich es unter 12 Stunden schaffen könnte. Das war mir zu dieser Zeit völlig egal – zumindest nach außen. Schlussendlich rief ich nochmals alle meine mentalen Kräfte hervor und lief mit unwahrscheinlicher Vorlage (auf Grund der Rückenschmerzen) – mit dem Kopf einen halben Meter vor dem A… in 11 Stunden 54 Minuten und 15 Sekunden ins Ziel. Die Freude war riesengroß. Die Marathonzeit von 4 Stunden 15 min war unter diesen Umständen noch hervorragend.
Während des Schwimmens hatte ich mir noch vorgenommen nie mehr bei einem Triathlon zu starten und wieder zu den Langstreckenradlern zurückzukehren – unmittelbar nach dem Zieleinlauf war schon wieder alles anders – der erste Gedanke war: Jetzt lerne ich richtig schwimmen und im nächsten Jahr bleibe ich in Podersdorf unter 11 Stunden.

Fazit: 11 Stunden, 54 Minuten und 15 Sekunden – 128. Gesamtrang, 4. Rang in der Klasse 55-59Jahre, 3. in der österreichischen und 2. in der steirischen Meisterschaft. Ich habe für diese Unternehmen seit 1. November 2009 602 Stunden und 35 min trainiert (Schwimmen: 135 h 36 min, Laufen: 171 h 22 min, Rad 295 h 37 min)

Nun bin ich kein Rookie mehr – nichts desto trotz werde ich im nächsten Jahr als Oldie versuchen a) unter 11 Stunden zu bleiben; b) maximal 1 Stunde hinter meinem Sohn Andreas, der im nächsten Jahr wieder in Podersdorf starten wird, zu bleiben.

Ich bedanke mich bei den Veranstaltern um Mag. Andreas Sachs und Kurt Mitschko dass ich in Podersdorf starten durfte. Weiters bedanke ich mich bei den Firmen sailfish, XENTIS, Rad Fuchs und triaguide, bei meiner Frau Heidi, meinem Sohn Andreas und all den vielen Helfern der Veranstaltung. Mein besonderer Dank gilt den vielen Zusehern, die mich während des Rennens angefeuert haben sowie all jenen, die ich möglicherweise zu erwähnen vergessen habe.

Bis zum nächsten Mal am 27. August 2011 – nicht mehr als Rookie sondern als Oldie!
Das Rad ist bereit für große Taten


Endlich am Rad Jaja, die Zeit ist mir egal… 😉

Mit „leichter“ Vorlage ins Ziel

Geschafft – jetzt gönn ich mir ein (natürlich alkoholfreies) Bier

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