Eva Wutti hat mit dem IRONMAN 70.3 Zell am See noch eine Rechnung offen – Bild (c) Gerald Horvath
Beim zweiten IRONMAN 70.3 Zell am See-Kaprun stehen neben 1800 Altersklassen-Athleten auch internationale und nationale Top-Profis am Start. Nach ihrem Unfall im letzten Jahr will Eva Wutti, die am vergangenen Wochenende den KMD IRONMAN Copenhagen gewann, einen weiteren Sieg einfahren. Auch Vorjahressieger Alessandro Degasperi brennt bereits auf seinen Start bei der zweiten Auflage.
Wenige Tage vor dem zweiten IRONMAN 70.3 geht es nicht nur wegen der Vorbereitungsarbeiten heiß her. Auch die Temperaturen deuten auf eine Umkehr der Verhältnisse im Vergleich zum Vorjahr hin – im Gegensatz zum kalten Wetter bei der Erstauflage lassen vorsichtige Prognosen Idealbedingungen für den 1. September 2013 erwarten. Worauf das Wetter keinen Einfluss hat: Die Austragungsgemeinden Piesendorf, Maishofen, Bruck, Zell am See und Kaprun sind auf das bereits seit Monaten ausverkaufte Rennen bestens vorbereitet.
Mit Ihrem Sieg beim KMD IRONMAN Copenhagen hat sich die Kärntnerin Eva Wutti mitten in die Triathlon-Weltspitze katapultiert: Nur drei Frauen – die Britin Chrissie Wellington, die Schweizerin Caroline Steffen und die Holländerin Yvonne van Vlerken – erzielten in der Geschichte des Sports schnellere Zeiten als die erst 24-jährige Österreicherin, die das Rennen in Dänemark in sensationellen 8:37:36 Stunden gewann. „Der Druck ist jetzt weg und ich freue mich sehr auf den IRONMAN 70.3 Zell am See-Kaprun“, sagt Wutti, die „mit dem Rennen noch eine Rechnung offen hat“. Zur Erinnerung: Bei der Erstauflage 2012 lautete das heimliche Motto der angriffslustigen Wahl-Wienerin offenbar „siegen oder fliegen“ – bei Regen ging die mehrfache Staatsmeisterin zu viel Risiko ein und musste das Rennen nach einem Radsturz aufgeben.
Titelverteidiger bereit
Vielleicht waren es die Wetterkapriolen während des Wettkampfes, die die Erinnerung an seinen Sieg beim ersten IRONMAN 70.3 Zell am See-Kaprun besonders prägten. Eines steht jedenfalls fest: Der italienische Olympia-Teilnehmer und regierende Champion Alessandro Degasperi freut sich bereits auf seine Rückkehr nach Zell am See-Kaprun. „Drei Italiener auf dem Podium, das erlebt man in der IRONMAN 70.3-Serie wahrscheinlich nur einmal in seinem Leben. Dieses Rennen hat einen Fixplatz in meinem Herzen und ich freue mich, dass ich wieder dabei sein kann“, erinnert sich Degasperi an den italienischen Dreifach-Triumph des Vorjahres. Die Titelverteidigung Degasperis soll ein frommer Wunsch bleiben, wenn es nach einem geht: Der Niedernsiller Lukas Hollaus, Staatsmeister (2011) und aktueller Vize-Staatsmeister auf der Olympischen Distanz, hat nach seinem 6. Platz im Vorjahr Lust auf mehr bekommen. Der gefeierte Lokalmatador – die Wettkampfstrecke ist eine seiner Trainingsstrecken – geht als Kandidat auf einen Spitzenplatz ins Rennen.
Von Null auf Hundert – fünf Rookies auf dem Weg zum IRONMAN-Titel
Sie haben noch nie einen IRONMAN oder IRONMAN 70.3 absolviert. Vier von ihnen haben nicht ein Mal einen Triathlon bestritten, zwei hatten bis vor elf Wochen weder ein Rennrad noch konnten sie Kraulschwimmen. Aber sie haben alle eine Vision – ein IRONMAN 70.3-Finisher werden. Im März erfolgte der Startschuss für das „Unser IRONMAN“-Team der Pinzgauer Nachrichten. Mehr als 100 begeisterte Pinzgauer meldeten sich, fünf von ihnen überzeugten mit guten Argumenten, warum sie ins Team gehören sollten. Seit dem trainieren Markus Grundner, Stefanie Hasenauer, Herbert Till, Martina Lochner und Anton Gassner unter professioneller Anleitung und mit dem Wissen von Triathlon-Trainer Heinz Bedé-Kraut bis zu sechs Mal die Woche eisern. „Das Training ist teilweise sehr hart“, bestätigt Grundner, der passionierter Fitnesssportler und Tourengeher ist: „Ich habe aber sehr viel Spaß dran und weiß genau, dass es sich am Ende lohnen wird“. Mittlerweile hat das fünfköpfige Team auch schon Wettkampferfahrung sammeln können. Sicher ist eines – das Triathlon-Fieber hat sie infiziert: „Ich will unbedingt den IRONMAN Austria in Klagenfurt machen. Aufhören werde ich jetzt sicher nicht“, sagt Grundner.