Beim ITU World Triathlon Series Grand Final in Rotterdam kam es noch einmal zu einem spannenden Showdown der WM-Aspiranten. Rund 15°C und Regen verschärften die Bedingungen auf dem technisch anspruchsvollen Kurs. Das Schwimmen war wie so oft eine Angelegenheit für den Slowaken Richard Varga, doch die Abstände blieben klein. Rasch fand sich auf dem vom Regen durchnässten Kurs eine rund 25 Mann starke Gruppe zusammen, in der auch der Österreicher Luis Knabl vertreten war. Entscheidend absetzen konnte sich auf den flachen 40 Radkilometern niemand, so musste die Entscheidung wie so oft auf den abschließenden 10 Laufkilometern folgen. Zu Beginn war es noch Jonathan Brownlee, der sich leicht absetzen konnte, doch der bärenstarke Javier Gomez schloss schon kurz darauf auf, schließlich bildete sich eine Fünfergruppe rund um Brownlee, Gomez, Mario Mola, Vincent Luis und dem Norweger Blumenfelt. Dahinter kämpfte Richard Murray um den Anschluss, was ihm allerdings nicht mehr gelang.
Auf der letzten Runde verschärfte erst Mola, dann Blumenfelt das Tempo. Mola verlor als erster den Anschluss, Gomez, der nur 6 Tage nach seinem überragenden Sieg bei den IRONMAN 70.3-Weltmeisterschaften einen Halbmarathon mit 300 Höhenmetern in den Beinen hatte, blieb immer noch in Lauerdistanz. Doch 500 Meter vor dem Ziel zeigte der Spanier doch noch, dass er aus Fleisch und Blut besteht und musste abreißen lassen. Letztlich hatte der Franzose Vincent Luis die schnellsten Beine und gewann vor dem Blumenfelt, der sich mit diesem 2. Rang auch den letzten Podiumsplatz in der WM-Wertung schnappte. Mario Mola konnte seinen größten Konkurrenten Gomez noch vor der Ziellinie abfangen, sein WM-Titel war zu diesem Zeitpunkt aber schon längst in trockenen Tüchern.
Luis Knabl konnte sich mit dem 20. Platz ein weiteres starkes Ergebnis sichern. Lukas Hollaus, der in der großen zweiten Gruppe vom Rad stieg, konnte noch bis auf den 25. Platz vorlaufen.
Duffy verteidigt WM-Titel, Perterer frühzeitig out
Auch bei den Damen ging es heute noch um den Weltmeistertitel. Die amtierende Weltmeisterin Flora Duffy (BER) stieg hinter der Britin Jessica Learmonth aus dem Wasser. ÖTRV-Starterin Lisa Perterer wechselte auf dem 39. Platz auf das Rad.
Das Tempo gaben Duffy, Learmonth und die US-Amerikanerin Katie Zaferes an der Spitze vor. Sie konnten auf ihre Verfolgerinnen einen Vorsprung von 1:30 min bis in die zweite Wechselzone herausfahren. Danach ließ Flora Duffy nichts mehr anbrennen und setzte sich in beeindruckender Manier ab. Sie holte sich heute nicht nur den Tagessieg, sondern nach 2016 erneut den Weltmeistertitel bei den Damen. Lisa Perterer musste den kühlen Bedingungen Tribut zollen und das Rennen frühzeitig beenden.