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Interview: Caroline Rauscher zum Thema Ernährung im Triathlon

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Wir freuen uns immer wieder, unseren Lesen Inhalte von Experten näher bringen zu können. Diesmal hatten wir die Gelegenheit Caroline Rauscher, Ernährunsberaterin von Andi Böcherer, Andi Giglmayr und vieler anderer Spitzensportler, in einem Interview einige Fragen zu stellen.

Hallo Caro, vielen Dank, dass du dir für uns Zeit genommen hast. Du besitzt ja eine Apotheke in Kelheim und hast dir in letzter Zeit einen Namen in der Szene gemacht. Beschreib unseren Lesern bitte kurz, was du genau machst.

 Wir versorgen zum einen Athleten mit individuell angepassten Sportgetränken, für die verschiedenen Phasen des Trainings und des Wettkampfs, sowie für die Regenerationsphasen. Dann erstellen wir individuelle Mikronährstoffkonzepte (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente etc.) auf der Basis von Blutwerten und anderen Daten. Und zu guter Letzt bieten wir Ernährungscoaching an. Eine Basis für meine Arbeit sind aktuelle Forschungsergebnisse, die ich in die Praxis umsetze. Zu einigen weltweit führenden Wissenschaftlern habe ich langjährige persönliche Kontakte, welche für die Aktualität unseres Konzepts sehr wichtig sind.

Du hast ja deinen Weg zum Triathlon über andere Sportarten gefunden, betreust ja zum Beispiel einige Athleten der Biathlon Nationalmannschaft in Österreich. Welche Sportarten betreust du generell und wo liegen die Besonderheiten im Triathlonsport?

Wir betreuen Athleten aus dem Biathlon, Skilanglauf, der nordischen Kombination, Rennrodeln, Bobfahren, Eisschnelllauf, Boardercross, hier den Vizeweltmeister Markus Schairer aus Österreich, Ski Alpin hier den Romed Baumann (Bronze bei der WM), Shorttrack, Triathlon, Marathon sowie heuer den RAAM Solo-Starter Gerald Bauer aus Österreich. Im Paratriathlon den Österreicher Thomas Frühwirth, Rennrad mit dem Paul Redtenbacher und Mountainbke.

Das besondere beim Triathlon sind die 3 Sportarten und die unterschiedlichen Distanzen, die jeder Athlet individuell zurücklegt. Dies macht unterschiedliche Versorgungstrategien notwendig bei demselben Athleten notwendig.

Wenn ein Athlet jetzt neu zu dir kommt, wie gehst du bei der Beratung vor? Anhand welcher Werte analysierst du seine Ernährungsgewohnheiten, wie verläuft das Coaching und die Beratung?

Zuerst sprechen wir miteinander, damit ich seine Bedürfnisse erkenne und dann erarbeiten wir eine Strategie, die auch zu ihm passt und seine Belange wie z.b. bestimmte Unverträglichkeiten, Trinkverhalten etc. berücksichtigt. Dann berechne ich für ihn die jeweiligen Getränke, er testet , er gibt mir Rückmeldung und gemeinsam entwickeln wir so die perfekte Strategie für ihn. Das funktioniert echt gut und wir haben damit sehr gute Erfolge zu verzeichnen. Wir telefonieren oder der Athlet kommt zu mir, wir bleiben dann telefonisch und per E-Mail in Kontakt.

Gibt es eine generelle Empfehlung, die du an Triathleten geben kannst, erkennst du zB immer die gleichen Fehler in der Ernährung oder Irrtümer?

Generell ist es sehr wichtig, seine Versorgung während eines Schlüsseltrainings und während eines Wettkampf vorher genau durchzuplanen um böse Überraschungen zu vermeiden. Ebenso ist auf angegemessene Flüssigkeitszufuhr zu achten. Die Fehlerquellen sind vielfältig: von zu wenig, über zu viel und das Falsche ist alles möglich und hab ich schon alles gesehen.

Seit kurzem arbeitest du ja auch mit Andi Giglmayr zusammen, beschreib uns bitte kurz, worauf Andi besonderen Wert legst.

Mit Andi hab ich letztes Jahr angefangen zu arbeiten. Bei ihm ist es wichtig, das Training und den Wettkampf optimal zu versorgen und auch sein Immunsystem zu unterstützen. Außerdem ist die angepasste Basisernährung ein wichtiges Thema.

Das Thema Eiweiß im Ausdauersport ist ein besonders heiß diskutiertes in der letzten Zeit. zb hier:(http://www.runnersworld.com/nutrition-runners/can-arginine-boost-endurance) eine Zusammenfassung über die Effekte von Eiweiß im Ausdauersport. Wie stehst du zu diesem Thema? Bringen BCAAS etwa in einem Ironman etwas?

Treffender argine abstract; das bestätigt meine Meinung über L-Argine: Es verbessert die Leistungsfähigkeit nicht und die postiven Effekte, die z.b. an kranken Menschen mit L-Arginin beobachtet werden können, sind nicht auf gesunde, sporttribende 1:1 übertragbar.
Eiweiß, egal ob intaktes Protein oder isolierte Aminosäuren, haben während einer Ausdauerbelastung keinen positiven Effekt. Das zeigt auch eine Metaanalyse auf: Protein in einem Ausdauergetränk hat nur dann einen positiven Effekt, wenn es ein Kohlenhydratdefizit in dieser Mischung kompensiert. Setzt man ein ausreichend hoch dosiertes Kohlenhydrat-Getränk dagegen, ist kein Vorteil bei dem KH/Protein Getränkt zu belegen. In der Regeneration sieht es anders aus. Hier hat Protein durchaus in Kombination mit Kohlenhydraten einen positiven Effekt auf regenerative Prozesse. Mit dieser Thematik habe ich mich intensiv beschäftigt und auch mit international führenden Proteinforschern ausgetauscht.

BCAAS während der Belastung geben keinen Sinn, verzögern die Ermüdung nicht. Ermüdung während der Belastung verzögert man nur mit entsprechend angepassten Kohlenhydratversorgungen. Isolierte Aminosäuren werden sowieso schon mal schlechter aufgenommen als ein einsprechendes qualitativ hochwertiges Protein. Dosiert man sie zu hoch kommt es zu einer Ammoniak Belastung, die sich leistungsmindernd auswirkt. In der Regeneration ist ein hochwertiges, BCAAS reiches Protein aus oben genannten Gründen, den BCAAS vorzuziehen.

Auch die empfohlenen Trinkmengen werden immer häufiger in Frage gestellt. Galt früher noch so viel wie möglich, geht man davon immer mehr ab. Wie stehst du dazu?

Ja, von der Empfehlung “ je mehr umso besser“ ist man weg. das sehe ich genau so, es ist wichtig die FLüssigkeitszufuhr an die Außenbedingungen (Temperatur und auch die Höhe), an den Schweißverlust und den Durst anzupassen.

Vielen Dank für das Interview!

Weitere Informationen zu Ihrem Unternehmen gibt es hier: http://www.nutritional-finetuning.com/

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