Voll motiviert für seinen sechsten Hawaii-Start – Bild (c) Raelert Brothers
Für Andreas Raelert steht am Wochenende das wichtigste Rennen des Jahres bevor. Zum sechsten Mal in Serie startet der Rostocker am Samstag beim Ironman Hawaii. „Auch wenn ich bereits einige Erfahrung auf Hawaii sammeln durfte, so ist es doch jedes Mal etwas ganz Besonderes und auch immer wieder Neues, hier in Kailua-Kona zu sein“, sagt der 38-Jährige. „Ich habe wie in jedem Jahr ein gewisses Maß an Nervosität und Anspannung mit nach Hawaii genommen, aber vor allem eine große Vorfreude auf die Rennwoche und die Ironman-Weltmeisterschaft.“
In den Jahren 2009 bis 2012 hat Andreas Raelert auf Hawaii eine einzigartige Serie zeigen können. Zweimal lief er auf Rang drei, ebenfalls zweimal wurde er Zweiter und verpasste den legendären Siegerkranz jeweils nur knapp. „Ich habe hier sehr schöne Jahre erleben dürfen“, blickt er zurück, „allerdings gab es im vergangenen Jahr ein Tief, mit dem so nicht zu rechnen gewesen war.“ Beim Radfahren klemmte sich Andreas Raelert einen Nerv ein, konnte lange Zeit nur mit einem Bein pedalieren und musste das Rennen in der zweiten Wechselzone aufgrund der Verletzung vorzeitig beenden. „Es war das erste DNF meiner Karriere“, sagt er, „so etwas wiegt unheimlich schwer, gerade wenn es ausgerechnet auf Hawaii geschieht.“ Es dauerte lange, bis die Verletzung auskuriert war und Andreas Raelert wieder auf gewohntem Niveau trainieren konnte.
„Die Verletzung aus dem vergangenen Jahr hat sich letztlich deutlich stärker auf die jetzige Saison ausgewirkt, als ich es anfangs angenommen hätte“, erklärt Andreas Raelert. Erst unerwartet spät hat er sich Ende August als Dritter der Ironman North American Championship Mont-Tremblant für die Weltmeisterschaft qualifizieren können. „Es war mein großes Ziel, zum sechsten Mal in Folge auf Hawaii an den Start gehen zu können und gemeinsam mit den anderen mehr als 2000 Athleten den unvergleichlichen Spirit der Rennwoche und dieses einzigartigen Wettkampfes in Kona erleben zu dürfen.“
Gut zehn Tage vor dem Rennen ist Andreas Raelert auf Big Island gelandet. Gemeinsam mit seinem Trainer Wolfram Bott und einer kleinen, schlagkräftigen Athletengruppe ist er unmittelbar aus dem Trainingslager in Clermont, Florida, nach Hawaii geflogen. „Wir hatten in Clermont eine sehr intensive Trainingsphase“, sagt Andreas Raelert, „die Gruppe hat auf einem sehr hohen Niveau trainiert. Ich denke, dass jeder für sich gut vorbereitet an den Start geht.“ Neben Andreas und Michael Raelert gehörten auch die deutschen Profiathleten Nils Frommhold, Christian Brader und Boris Stein zur Trainingsgruppe in Clermont.
„Ich hoffe, dass es mir wieder gelingt, nach dem enttäuschenden letztjährigen Rennen am Samstag eine gute Performance zeigen zu können“, blickt Andreas Raelert voraus. „Prognosen sind auf Hawaii aber immer sehr schwierig, allein, weil ich davon ausgehe, dass mehr als ein Dutzend Athleten für einen Platz auf dem Podium in Frage kommen kann.“ Am Samstag möchte der Rostocker alles dafür tun, an seine gute Kona-Serie von 2009 bis 2012 anknüpfen zu können.