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Wenn man sich die Entwicklung der besten Splitzeiten in den einzelnen Disziplinen bei den IRONMAN World Championship auf Hawaii ansieht, dann wird man mit Verwunderung feststellen, dass trotz des großen Fortschritts in den Trainingswissenschaften, dem stetig verbesserten Material und der zunehmenden Professionalisierung des Sports die meisten Rekordzeiten bereits lange Zeit Gültigkeit haben. Vor allem beim Schwimmen sieht man, dass sowohl bei den Damen als auch bei den Herren die Bestzeiten noch aus dem vorigen Jahrtausend zu finden sind und das, obwohl man heute mit allen möglichen Arten von Speedsuits deutlich bessere Zeiten erreichen konnte. Woran liegt das? In den früheren Jahren war es für reine Disziplin-Spezialisten noch um einiges einfacher, nach Hawaii zu kommen. Zudem ist der Schwimmbewerb auch jener Bewerb, bei dem Abweichungen in der Streckenlänge am wahrscheinlichsten sind.
Doch auch die Radbestzeiten liegen die schnellsten Zeiten bereits einige Jahre zurück. Normann Stadlers Husarenritt auf seinem Kuota Kalibur im Jahr 2016, der ihm seinen zweiten Gesamtsieg einbrachte, ist bis heute noch ungeschlagen. Trotz der „Radmonster“ Sebastian Kienle, Andrew Starykowicz oder auch Jan Frodeno gelang es bisher noch niemandem, den Radrekord zu brechen. Nur der Amerikaner Chris Lieto kam im Jahr 2011 ganz knapp an Stadlers Zeit heran – lediglich 9 Sekunden fehlten am Ende. Wie kann das sein, wenn sich doch gerade in punkto Material in den letzten 10 Jahren so unglaublich viel getan hat? Der Grund hierfür liegt vor allem in der Renngestaltung selbst. Die Zeiten der Husarenritte sind zumindest vorerst vorbei. Seit Chris Lieto, dem es stets gelang, an vorderster Front aus dem Wasser zu kommen, hatten die schnellsten Radfahrer der jeweiligen Rennen immer mit Rückstand nach dem Schwimmen zu kämpfen. So kam es, dass man zwar das Loch zur Spitze schließen konnte, sich dann meist dem taktischen Geplänkel an der Spitze beugen musste. Ein weiterer Grund ist auch die zunehmende Kontrolle über die Wattmessgeräte. Die Athleten sind datengesteuerter geworden und somit ist auch die Renngestaltung konservativer. Bei den Frauen ist das Bild ähnlich, doch hier sticht mit Karin Thürig eine eindeutige Radspezialistin heraus. Die Schweizerin, die über Jahre erfolgreich im Profi-Radsport unterwegs war, hat bis heute die beiden besten Radsplits inne. Die 4:44:20 scheinen aus dem Jahr 2011 sind bis heute unerreicht. Die Tatsache, dass die Profi-Damen mittlerweile einen eigenen Start haben und sich somit das Rennen nicht mit den Männern vermischt, beeinflusst diese Zeiten in den letzten Jahren allerdings spürbar.
Lediglich beim Laufen gab es in den letzten Jahren Änderungen. Der abschließende Marathon wurde im Jahr 2016 so schnell gelaufen wie noch nie zuvor. Dem Deutschen Patrick Lange fetzte im Jahr 2016 die erste Marke unter 2:40 hin. Er war der erste, der die 28 Jahre alte Bestmarke von Mark Allen unterbieten konnte. Ansonsten waren es nur die Australier, die in den letzten Jahren in die Top-10 der schnellsten Marathon-Zeiten liefen. Bei den Damen hingegen hat sich vor allem auf der Laufstrecke viel getan in den letzten Jahren. Hier sinken die Laufbestzeiten in den letzten 10 Jahren beinahe linear, nicht zuletzt durch Chrissie Wellington und Mirinda Carfrae, die ihre Siege bzw. ihre Podiums-Platzierungen zum großen Teil ihrer Laufstärke zu verdanken haben.
3,86 km Schwimmen | 180,2 km Radfahren | 42,195 km Laufen | ||||||||
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46:41 | Lars Jorgensen (USA) | 1998 | 4:18:23 | Normann Stadler (GER) | 2006 | 2:39:45 | Patrick Lange (GER) | 2016 | ||
46:44 | Lars Jorgensen (USA) | 1995 | 4:18:32 | Chris Lieto (USA) | 2011 | 2:40:04 | Mark Allen (USA) | 1989 | ||
46:50 | Jan Sibbersen (GER) | 2003 | 4:20:46 | Sebastian Kienle (GER) | 2014 | 2:41:03 | Dave Scott (USA) | 1989 | ||
47:01 | Noa Sakamoto (USA) | 2008 | 4:21:36 | Torbjørn Sindballe (DEN) | 2005 | 2:41:06 | Pete Jacobs (AUS) | 2010 | ||
47:02 | John Flanagan (USA) | 2008 | 4:21:51 | Andrew Starykowicz (USA) | 2013 | 2:41:48 | Luc Van Lierde (BEL) | 1996 | ||
47:04 | Jan Sibbersen (GER) | 2004 | 4:22:26 | Luke McKenzie (AUS) | 2013 | 2:41:57 | Olivier Bernhard (SUI) | 1999 | ||
47:15 | Hiroki Hikida (JPN) | 2003 | 4:22:33 | Sebastian Kienle | 2013 | 2:41:59 | Craig Alexander (AUS) | 2010 | ||
47:39 | Bradford Hinshaw (USA) | 1986 | 4:23:05 | Boris Stein | 2016 | 2:42:02 | Chris McCormack (AUS) | 2007 | ||
47:41 | John Weston (USA) | 2003 | 4:23:18 | Chris Lieto (USA) | 2003 | 2:42:09 | Mark Allen (USA) | 1995 | ||
47:42 | John Flanagan (USA) | 2009 | 4:23:56 | Sebastian Kienle | 2016 | 2:42:09 | Mark Allen (USA) | 1991 |
Top-10 der schnellsten Schwimmzeiten bei den Frauen
3,86 km Schwimmen | 180,2 km Radfahren | 42,195 km Laufen | ||||||||
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48:43 | Jodi Jackson (USA) | 1999 | 4:44:20 | Karin Thürig (SUI) | 2011 | 2:50:27 | Mirinda Carfrae (AUS) | 2014 | ||
49:11 | Wendy Ingraham (USA) | 1998 | 4:48:22 | Karin Thürig (SUI) | 2010 | 2:50:39 | Mirinda Carfrae (AUS) | 2013 | ||
49:51 | Barbara Lindquist (USA) | 2000 | 4:48:30 | Paula Newby-Fraser (ZWE) | 1993 | 2:52:09 | Mirinda Carfrae (AUS) | 2011 | ||
49:52 | Wendy Ingraham (USA) | 1999 | 4:50:16 | Erin Baker (AUS) | 1993 | 2:52:41 | Chrissie Wellington (GBR) | 2011 | ||
49:57 | Ute Mückel (GER) | 1997 | 4:50:16 | Karin Thürig (SUI) | 2005 | 2:53:32 | Mirinda Carfrae (AUS) | 2010 | ||
50:28 | Wendy Ingraham (USA) | 1999 | 4:50:26 | Caroline Steffen (SUI) | 2011 | 2:53:51 | Caitlin Snow (USA) | 2011 | ||
50:28 | Monica Caplan (USA) | 2003 | 4:50:41 | Karin Thürig (SUI) | 2003 | 2:56:04 | Caitlin Snow (USA) | 2010 | ||
50:29 | Linda Gallo (USA) | 2003 | 4:50:46 | Daniela Ryf (SUI) | 2015 | 2:56:51 | Mirinda Carfrae (AUS) | 2009 | ||
50:30 | Raleigh Tennant (AUS) | 1999 | 4:52:00 | Natascha Badmann (SUI) | 2005 | 2:56:51 | Daniela Ryf (SUI) | 2016 | ||
50:31 | Jennifer Hinshaw (USA) | 1984 | 4:52:07 | Chrissie Wellington (GBR) | 2009 | 2:57:44 | Chrissie Wellington (GBR) | 2008 |