Sechs Österreicher hatten sich für das Rennen in der marokkanischen Küstenstadt Larache gemeldet. Bei den Damen wollte Julia Hauser die ersten Weltranglistenpunkte ihrer Karriere machen. Theresa Moser und Romana Slavinec wollten ihre Chance auf die U23-EM in Holten wahrnehmen. Bei den Herren gehörten Andreas Giglmayr mit Startnummer 3 und Lukas Hollaus mit 4 zu den Mitfavoriten, Christoph Leitner wollte seine Punktesammlung erhöhen. Leider musste Giglmayr die Reise aufgrund eines Infektes drei Tage vor dem Rennen stornieren.
Mit zwei Stunden Verspätung wurde das Rennen am Samstag, dem 18. Mai, gestartet. Die Damen starteten eine halbe Stunde vor den Herren. Geschwommen wurde in der Mündung eines Flusses, was zur Folge hatte, dass die Ebbe das Wasser Richtung Meer zog, die Wellen des Meeres aber der Strömung entgegenschlugen. Sehr unruhig verlief also die erste Disziplin im 17°C kalten Gewässer. Eine Vierergruppe, bestehend aus der Französin Nivoix, der Britin Milne und den Spanierinnen Godoy Contreras und Valino, übernahm das Kommando. Die Österreicherinnen Moser und Slavinec verloren eine Minute, die von einer Krankheit und Maturastress geschwächte Julia Hauser (siehe ihren Blog) noch 10 Sekunden mehr.
Slavinec war am Rad eine Klasse für sich. Sie fuhr Gruppe für Gruppe nach vorne und konnte so auf Platz vier liegend – aus der Spitzengruppe war Godoy herausgefallen – und mit bester Radzeit des gesamten Feldes in die Laufschuhe wechseln. Hauser sprang auf der ersten Runde noch die Kette raus, so dass sie sich auf einmal gemeinsam mit einer Italienerin am Ende des Feldes und mit beinahe 3 Minuten Rückstand wiederfand. Sechs sehr schwierige Runden waren am Rad zu überstehen. Die GDT-Athletin Hauser kämpfte beherzt mit der Italienerin und konnte so, nicht nur Platz für Platz gewinnen, sondern auch den Rückstand zur Spitze wieder verringern. Weniger gut ging es Theresa Moser. Die Skinfit Racing Athletin erwischte einen rabenschwarzen Tag, finishte dennoch, musste sich aber mit dem letzten Platz zufriedengeben. Vorne machten sich die drei führenden Damen den Sieg untereinander aus. Am Ende hatte Nivoix die Nase vor Valino und Milne vorne. Slavinec erkämpfte sich mit Platz Acht das beste internationale Resultat ihrer Karriere und Hauser mit Platz 12 ihre ersten Weltranglistenpunkte.
44 Herren waren am Start. Zu den schwierigen Bedingungen kam noch dazu, dass anscheinend einige die Strecke abkürzten und so das Rennen verfälschten. Auch bei den Damen war das bei ein bis zwei Athletinnen Thema gewesen. Disqualifiziert wurde dafür nur der Marokkaner Tebji, der als Lokalmatador anscheinend übermotiviert ans Werk ging. Hollaus und Leitner verpassten nur knapp die Spitzengruppe mit ungefähr 15 Mann. Leitner verpatzte auch noch seinen Wechsel und so musste er mit einer wesentlich kleineren Gruppe das Rennen 20 bis 30 Sekunden hinter der ersten Verfolgergruppe mit Hollaus bestreiten. Rennentscheidendes passierte auf dem Rad allerdings nicht. Nach dem zweiten Wechsel versuchte Hollaus in der ersten Laufrunde alles, um den Abstand nach vorne zu verringern. Asthmabeschwerden zwangen ihn aber zur Aufgabe. Auch Leitner kämpfte mit dem gleichen Problem. Er finishte aber auf Platz 28, konnte aber aufgrund der 5% Regelung keine Punkte mit nach Hause nehmen.
Alles in allem also ein durchmischtes Rennen der ÖsterreicherInnen in einem Teil unserer Welt, in der Triathlon noch etwas Neues und Anderes ist. Ein Umstand der Larache zwar schlecht organisiert, aber sehr sympathisch erscheinen ließ.
Ergebnis:
Damen:
1. Nivoix (FRA, 1:07:17)
2. Valino (SPA, 1:07:22)
3. Milne (GBR, 1:07:28)
8. Romana Slavinec (AUT, 1:09:07)
12. Julia Hauser (AUT, 1:10:45)
16. Theresa Moser (AUT, 1:15:32)
Herren:
1. Gomar (SPA, 58:27)
2. Hernandez (SPA, 58:27)
3.Lescure (FRA, 58:46)
28. Christoph Leitner (AUT, 1:03:30)