Liebe triaguide Fans! Durch meinen Sieg beim Qualifikationswettkampf des ÖTRV in der Südstadt Anfang Mai hatte ich es geschafft, mich für die Junioren EM in Alanya zu qualifizieren. Seit Jahren gilt schon das System, dass Elite und Junioren EM gleichzeitig ausgetragen werden und so schaffte es der ÖTRV ein großes Team zu beschicken.
Lydia Waldmüller und Sara Vilic bei den Damen, Andreas Giglmayr, Lukas Hollaus und Paul Reitmayr bei den Herren, Martin Demuth, Lukas Pertl und Patrick Schagala bei den Junioren und schließlich Alina Hambrusch und Lisa Totschnig neben mir bei den Juniorinnen. Als Betreuer waren ÖTRV Sportdirektor Robert Michlmayr, Rio Projektrainer Roland Knoll und mein Trainer Gerald Dygryn vor Ort. Außerdem war noch Anna Hetteger als Physiotherapeutin mit.
Als wir am Dienstag den 11. Juni wegflogen, war es noch regnerisch und kalt in Wien, während uns in der Türkei strahlendes Wetter bei 28° C erwartete. Die Hinreise brachte keine Probleme und wir konnten die Tage bis zum Freitag, an dem mein Rennen stattfinden sollte gut zur Wettkampfvorbereitung nutzen. Es war mein ausgesprochenes Ziel, die Qualifikation für die Junioren-WM Mitte September in London zu schaffen. Platz 15 war dafür nötig. Gerald meinte, dass ich im Laufen zu den Top 5 Damen gehören würde und so war also alles möglich, sollte sich das Rennen gut entwickeln. Wir hatten die Strecke und die Taktik genau vorbesprochen und Gerald hatte jede meiner Athletinnen durchanalysiert. Besser vorbereitet geht es also nicht.
Am Pontoon hatte ich einen guten Startplatz und den Start erwischte ich auch recht gut. Schnell war ich in einer großen Gruppe in der ich das Schwimmen sehr gut absolvieren konnte. Leider hab ich es in diesem Jahr noch nicht geschafft den Abstand zur Spitze ganz zu verringern. 30 Sekunden fehlen mir auf die besten Schwimmerinnen. In diesem Fall sechs Sekunden auf eine mögliche Medaille. Genau diese sechs Sekunden war nämlich die letzte Athletin vor mir, die es in die erste Gruppe schaffte. Ich hätte es auch schaffen können, wenn mir der Weg zum Zug nach vorne just in dem Moment als zwei starke Radfahrerinnen einen Ausreißversuch starteten nicht durch ein Ungarin versperrt worden wäre, die nicht mitkonnte. Nichts desto trotz muss man sagen, dass man auf wenn und hätte nicht angewiesen ist, wenn man schnell genug schwimmt bzw. überdurchschnittlich power am Rad hat. An beiden Schwachstellen wird ab sofort und in den nächsten Jahren gearbeitet werden. Ich stieg also dann in einer schon abgeschlagenen Gruppe auf Platz 31 vom Rad und war in dem Moment weit weg von Platz 15. So musste alles beim Laufen gut gemacht werden. Und ich schaffte es: Läuferin für Läuferin sammelte ich ein und konnte dadurch nicht nur Platz 15, sondern sogar Platz 10 erreichen. Obwohl ich anfangs ziemlich sauer wegen der verpassten Chance auf eine Medaille war, konnte ich mich dann schon bald über meine WM-Quali, die zweitbeste Laufzeit (Gerald hatte also recht) und den weiteren Bestand im Team Rio freuen. Ich bin erst im vierten Triathlonjahr und insofern muss ich wirklich zufrieden sein.
Aufgrund der Tatsache, dass Sara Vilic erst ab Oktober für Österreich starten darf, kam ich am Sonntag noch in den Genuss Österreichs Farben bei der Teamstaffel zu vertreten. Es war schwierig, weil ich als Startschwimmerin mit den besten Schwimmerinnen ins Wasser sprang. Platz 9 sprang schlussendlich heraus. Zwei Top Ten Platzierungen bei einer EM. Das gelang sicher noch nicht vielen.
Es gehören immer einige zu so einem Erfolg und ein paar möchte ich nennen: meine Familie, die immer hinter mir steht und mich emotional und finanziell unterstützt, mein Trainer Gerald, der mir perfektes Training und ein Umfeld organisiert, ohne das diese Leistungen nicht möglich wären. Dem ÖTRV mit dem Team Rio und den Trainingsmöglichkeiten in der Südstadt, meinem Physiotherapeuten Niels Ruso, meinen Trainingskollegen Mario Fink und Christoph Ladits vom TEAM GDT, sowie Philip Horwarth, Benjamin Lienhart, Florian Himml und Lukas Gstaltner von der Südstadt. Natürlich auch an alle meine Partner ein großes Danke! Wir alle sind ein Team und nur als Team kommen wir weiter.
Am Donnerstag hab ich mündliche Matura. Da muss ich wohl leider ohne Team durch, aber schaffen werde ich es hoffentlich trotzdem.