Kathrin Müller triumphiert in der Heimat – Bild: (c) Simon Pech/ Augenfutter
Das erhoffte Drehbuch trat bei der Weltmeisterschaft im Cross-Triathlon in Zittau ein. Die gebürtige Sächsin Kathrin Müller, nunmehr in Freiburg beheimatet, holte sich bei der Heim-WM nach 2:58:35 Stunden den ersten Weltmeistertitel ihrer Karriere. Mit diesem Erfolg darf sich die 31-Jährige nun aktuelle Welt- und Europameisterin im Cross-Triathlon nennen. Ihr am nächsten kam auf dem schweren Kurs über 1,5 Schwimm-, 36 Mountainbike- und neun Laufkilometer Flory Duffy (BER, 3:00:53 Stunden). Dritte wurde Titelverteidigerin Helena Erbenova aus Tschechien (3:02:32 Stunden). Bei den Herren schaffte Ruben Ruzala (ESP) in 2:34:33 Stunden den Sieg vor US-Boy Josiah Middaugh (2:35:28 Stunden) und Braden Currie (NZL, 2:37:10 Stunden). Bester Deutscher war als 20. Christian Otto (Potsdam) in 2:48:38 Stunden. Faris Al-Sultan wurde 41. in 2:55:28 Stunden.
Im Ziel musste die neue Weltmeisterin ein wenig innehalten, bevor sie die Siegerinneninterviews geben konnte. „Ich bin einfach überglücklich und hatte nicht wirklich mit einem Sieg gerechnet“, waren ihre ersten Worte des Glücks. Das regnerische Wetter sei ihr entgegen gekommen. „Auf dem Rad habe ich alles riskiert und bin total zufrieden mit meiner Leistung.“
Das Rennen der Damen verlief für Müller, wie sie es im Vorfeld erwartet hatte. Im Schwimmen hatte sie gegen Flory Duffy von den Bermudas und der Australierin Erin Densham gut anderthalb Minuten verloren. Schnell machte sie aber deutlich, dass sie vor allem das Mountainbikefahren in den letzten Monaten vermehrt geübt hatte. So schaffte sie es bis zum zweiten Wechsel, ihre Konkurrentinnen um 2:30 Minuten zu distanzieren. Die abschließenden neun Laufkilometer konnte Müller dann fast schon genießen und vor euphorischem Publikum den Sieg bejubeln. Als beste Österreicherin belegte Carina Wasle den 11. Gesamtrang.
Deutsche Herren nicht im Spitzenfeld, Weiss auf Platz 4
Die deutschen Herren spielten im Kampf um die Medaillen erwartungsgemäß keine große Rolle. Christian Otto war zwar als erster auf das Rad gestiegen und auch Faris Al-Sultan hatte als Fünfter eine starke Schwimmleistung gezeigt, doch auf dem Cross-Kurs durch das Zittauer Gebirge hatten sie gegen die Mountainbike-Spezialisten keine wirkliche Chance. Auch die anderen deutschen Starter waren nicht in der Lage, das hohe Tempo der Spitze mitzugehen und kamen somit mit Rückstand aus der zweiten Wechselzone. Diese hatte nach einem fulminanten Ritt auf dem Rad Ruben Ruzafa als Erster erreicht. Im Laufen ließ der Spanier sich den Titel dann nicht mehr nehmen, wenngleich der Amerikaner Josiah Middaugh noch einmal mächtig aufholen konnte. Aus österreichischer Sicht konnte der Xterra-Weltmeister des Jahres 2011, Michael Weiss mit Platz 4 eine erfolgreiche Rückkehr zum Crosstriathlon feiern.
Die deutschen Herren landeten letztlich auf den Plätzen 38 (Bastian Dobrowald), 39 (Sebastian Veith), 41 (Faris Al-Sultan) und 50 (Felix Schumann). Der Hawaii-Sieger von 2005 hatte dennoch seinen Spaß. „Eine schöne Veranstaltung vor viel Publikum. Schade, dass das Wetter nicht mitgespielt hat, aber mir hat es heute Spaß gemacht.“
Überzeugen konnten indes die Nachwuchs-Crosstriathleten aus Deutschland. Malte Plappert (Leingarten) hatte nach 2:50:04 Stunden Grund zum Jubel, konnte er sich doch als Bronzemedaillengewinner in der U23-Wertung feiern lassen. Im folgte alsbald auch Andreas Theobald (Trier, 2:50:27 Stunden), der Vierter im Nachwuchs-Klassement wurde. Im Gesamtranking der Herren lagen die Youngster damit auf den Rängen 22 und 25.
Österreichischer Triumph bei den Junioren
Im Junioren-Rennen konnte sich der Tiroler Florian Klingler erstmals den Weltmeistertitel sichern, nachdem er im letzten Jahr bereits bei der Heim-Europameisterschaft Gold geholt hat. Bei den weiblichen Junioren konnte die Deutsche Anna Pauline Saßerath und die Österreicherin Sina Hinteregger über Medaillen jubeln.
Ergebnis Junioren männlich
1 58 Klingler Florian 1997 Junior Me 1 AUT 9:10 (2) 53 (12) 1:02:21 (1) 1:03 (2) 23:44 (2) 1:37:11.79
2 48 Lord Michael 1997 Junior Me 2 RSA 10:20 (9) 36 (1) 1:04:10 (2) 1:14 (9) 25:08 (8) 1:41:28.43
3 57 Haas Michael 1997 Junior Me 3 GER 9:53 (6) 51 (9) 1:05:26 (4) 1:16 (10) 24:35 (4) 1:42:01.46
Ergebnis Junioren weiblich
1 71 Van Anrooy Lindy 1997 Junior Wo 1 NED 11:15 (3) 49 (2) 1:16:26 (1) 1:21 (4) 29:19 (1) 1:59:10.10
2 77 Saßerath Anna Pauline 1997 Junior Wo 2 GER 11:08 (1) 52 (4) 1:21:18 (3) 1:27 (6) 30:49 (3) 2:05:34.57
3 72 Hinteregger Sina 1997 Junior Wo 3 AUT 12:08 (5) 59 (6) 1:19:12 (2) 1:17 (2) 33:40 (5) 2:07:16.69
Österreichische Paratriathleten mit Medaillen
Ein starkes Rennen lieferte auch der Paratriathlet Martin Falch ab, der sich als dritter in der Gesamtwertung auch WM-Bronze in seiner Kategorie sicherte. Christian Troger konnte in seiner Klasse über die Silbermedaille jubeln.