Mentalcoach Wolfgang Seidl über die Kraft der Gegenwart
Die Ironman
WM auf Kona ist für alle Langdistanztriathleten wieder das Highlight des
Jahres. Jeder der Qualifizierten möchte am 12. Oktober sein volles
Leistungspotential nutzen und sich von seiner stärksten Seite zeigen. Aber nur
wer es schafft, mitten im Hype der Triathlon Hochburg auf Hawaii, die
Normalität aufrecht zu erhalten, hat die besten Erfolgschancen. Wer schon einmal live vor Ort war, kann
bestätigen, dass es gar nicht so leicht ist in seiner Mitte zu bleiben und
Coolness zu bewahren. Es gibt zu viele Ablenkungen, zu viele besondere
Eindrucke zu verdauen und zu viele übermotivierte Athleten, die noch Tage vor
dem großen Event auf dem Alii Drive Tempo Läufe machen. Um dein volles
Leistungspotential zu nutzen darf ich dir heute drei wertvolle Tipps geben.
Tipp 1: Bleib in deiner Mitte
Kona ist
etwas ganz besonderes, keine Frage. Vor allem die Newcomer glauben oft, sie
befinden sich in einem Film, den sie bis dato immer nur am Bildschirm mitverfolgt
haben. Glaube mir, je mehr Euphorie und Aufregung um dich herum herrschen,
desto wichtiger ist es, deinen Kontakt nach innen möglichst störungsfrei zu
halten. Wie kann das gelingen? Zwischendurch immer wieder deine Augen
schließen, tief atmen und deine innere Mitte finden. Blende alles außerhalb von
dir aus und finde deine innere Ruhe. Stelle dir das Bild eines Hurrikans vor.
Außerhalb Chaos und Lärm, und du befindest dich im Zentrum, wo totale Stille
herrscht. Diese Stille spendet dir Kraft und Energie für den Tag X!
Tipp 2: Mach es wie immer
Viele
Athleten können im Training oder bei unwichtigen Wettkämpen ganz easy ihr
Leistungspotential abrufen. Sobald es aber im
Wettkampf um etwas geht und die Erwartungshaltung und der Druck steigen, dann
verkrampfen sie, weichen von der zuvor festgelegten Strategie ab und können
nicht mehr an ihre Leistung im Training anschließen. Daher ist es notwendig,
diese ach so wichtige Rennen in Kona als ein ganz normales Rennen anzusehen und
dich auf deine Handlungen zu konzentrieren, anstatt dich ständig an Ergebnisse,
Zeiten oder Gegner zu orientieren. Nach dem Motto: Wenn du es im Training schon
zig Mal erfolgreich geübt hast, warum machst du es dann nicht auch im Wettkampf
gleich!
Tipp 3: Genieße deinen Weg
Überlege dir,
wie viele Triathleten es nach Kona schaffen um dort bei einer WM zu starten?
Wenn du einer davon bist, sei dankbar und genieße die Zeit und den Weg bis ins
Ziel. Nimm dir die Woche davor Zeit die Insel zu erobern und neues zu entdecken
anstatt nur ständig ans Training zu denken. Jetzt in der letzten Woche braucht
dein Körper und Geist die Ruhe, um im Rennen alles geben zu können. Die
Hawaiianer würden sagen HANG LOOSE!
Ich bin
überzeugt, wenn du nächste Woche in Kona am Start stehst, dann hast du es
sowohl körperlich als auch mental drauf dein bestes zu geben. Falls du es in
den nächsten Jahren nach Kona schaffen willst, dann empfehle ich dir, auch an
deinen mentalen Fertigkeiten zu arbeiten und diese zu stärken. Für Fragen stehe
ich dir gerne zur Verfügung.
In diesem Sinne, E pili mau nā pōmaikaʻi
me ʻoe!
Be strong und
ALOHA,
Wolfgang