Ein 7-facher Tour de France-Sieger, der amtierende Olympiasieger im Triathlon, ein Vierfachsieger, der es noch einmal wissen wollte – das alles gab es bisher noch nie bei den letzten Weltmeisterschaften im Jahr 2011. Das Interesse an der Crosstriathlon-Weltmeisterschaft der Serie „XTERRA“ stieg spätestens nach der Startzusage des siebenmaligen Tour de France-Siegers Lance Armstrong in ungeahnte Sphären.
Und der Rad-Champion kam nach seinem 5. Platz beim XTERRA Utah auch mit einer kräftigen Portion Ehrgeiz an den Start. Eines war klar, er wollte nicht nur als Tourist dabei sein.
Etwas lockerer nahm es im Vorfeld der Olympiasieger Jan Frodeno, der nach eigenen Angaben auf Hawaii nur das gemacht hat, was ihm Spaß macht und sich nicht zu den Favoriten zählte.
Die Top-Favoriten waren mit Sicherheit andere. Der vierfache Gewinner Conrad Stoltz zum Beispiel sowie der Amerikaner Dan Hugo – und natürlich Michi Weiss – der Österreicher, der schon drei Mal am Podest auf Maui landete, hatte nach seinem DNF in Kona nicht nur genügend Wut im Bauch, sondern auch den einen oder anderen heißen Laufkilometer weniger in den Beinen, was für ihn mit Sicherheit nicht von Nachteil war.
Beim Schwimmen hatten aber wie erwartet andere das Sagen. Jan Frodeno zeigte allen, wie schnell man in der WCS-Serie schwimmen muss, und verließ nach zwei Schwimmrunden als Führender das Wasser. Für großes Erstaunen sorgte Lance Armstrong, der bereits als Gesamtfünfter auf die knapp 30 Kilometer lange Bike-Strecke wechselte.
Michi Weiss kam als 24. mit knapp 3 Minuten Rückstand auf Frodeno aus dem Wasser.
Lance Armstrong vs. Michi Weiss
Wer hätte gedacht, dass es jemals zu einem solchen Duell kommen könnte. Lance Armstrong übernahm nach etwa 8 Kilomtern auf der Bikestrecke die Führung und setzte sich von seinen Verfolgern ab. Von allen bis auf einen. Der ehemalige Mountainbike-Profi Michi Weiss stürmte nach vorne und übernahm die Führung. Bis zum zweiten Wechsel brummte der in Colorad lebende Gumpoldskirchner Armstrong noch fast eine Minute Rückstand auf.
Spannender Kampf beim Laufen
Als Führender wechselte Weiss auf den abschließenden 10km Crosslauf. Zu Beginn konnte Weiss seinen Vorsprung deutlich ausbauen. Lance Armstrong, dessen Stärke mit Sicherheit nicht im Laufen zu finden ist, verlor erwartungsgemäß Zeit und musste sich am Ende mit Rang 23 begnügen.
Der Vierfachsieger Conrad Stoltz musste das Rennen schon auf der Radstrecke wegen Atemproblemen beenden, so waren die härtesten Verfolger für Weiss der Amerikaner Dan Hugo und der Spanier Eneko Llanos. Doch Weiss konnte seinen Vorsprung noch ins Ziel retten und sicherte sich den ersten Weltmeistertitel in seiner Triathlonkarriere.
33 Sekunden später folgte der heranstürmende Dan Hugo, eine weitere Minute später komplettierte Llanos das Podest. Olympiasieger Jan Frodeno landete schließlich auf Platz 12.
Wasle mit DNF
Carina Wasle, die stärkste Österreicherin im Crosstriathlon, musste auf auf der Laufstrecke aussteigen. Es gewann Lesley Paterson vor Marion Lorblanchet und Helena Erberova.
Starke österreichische Agegrouper
Auch bei den Österreicher durften wir uns über einen Weltmeistertitel freuen. Thomas Vonach, ein Urgestein im Xterra-Sport, gewinnt die Altersklasse M35, der Wiener Michael Szymoniuk gewinnt Bronze in der M30.
weitere Österreicher:
99 Wychera, Dominik 15 - 19 Kritzendorf, Aut 03:01:28
190 Angerer, Dominique F 30 - 34 Elsbethen, Aut 03:17:28
251 Olipitz, Michae 50 - 54 Koetschach -Mauthen, Aut 03:27:33
274 Donner, Martina F 35 - 39 Koetschach -Mauthen, Aut 03:31:17
Was uns gefiel:
Ein perfektes Rennen mit großem Coolnessfaktor und Traumbesetzung, all das an einem der schönsten Orte der Welt.
Was uns nicht gefiel:
Niemand in Europa bekam es live zu sehen. Was die Veranstalter schon vor einigen Jahren in einer für die damalige Zeit einmaligen Qualität zusammenbrachten, war im Jahr 2011, wo das Interesse groß wie noch nich war, nicht angeboten worden. Viele daheimgebliebene ärgerten sich darüber und mit einem Lance Armstrong am Start hätte die Serie einen kostenlosen zusätzlichen Push bekommen. Hier hat man eindeutig eine Chance verpasst.