Am Podium gemeinsam mit Georg Swoboda und Petr Vabrousek
Nachdem ich in Linz vergangenen Samstag wie so Viele den Wetterkapriolen zum Opfer gefallen bin und das Rennen nach 60km auf dem Rad am ganzen Körper zitternd im Rettungswagen beenden musste, galt es einen Ersatz in meiner Vorbereitung auf den Ironman Austria zu find – da bot sich die Halbdistanz beim Vienna City Triathlon an. Dort wollte ich versuchen auf der Donauinsel ein wenig die Favoriten zu ärgern und wie die meisten wahrscheinlich schon wissen gelang mir das auch mit einem Spitzenrennen, but from the beginning:
Herrlicher Sonnenschein bei der Anreise nach Wien – Balsam auf der noch etwas von letzter Woche zitternden Seele, aber die Ernüchterung folgte sogleich: Neoprenanzug daheim vergessen… aber ich versuchte es locker nehmen, weil ichs konnte zu dem Zeitpunkt eh nicht mehr ändern konnte. Und vielleicht wurde auch genau dieses Denken belohnt, nämlich genau in dem Moment als der Sprecher sagte: „Und da kommt auch schon Markus Ressler als Sieger der Sprintdistanz ins Ziel!“ Bingo! – Noch komplett außer Atem musste ich ihn auch schon belästigen: „Markus du musst ma mal schnell as Leben retten, damit i net schon wieder erfrier“ 😉 Danke noch mal an dieser Stelle.
Ich fühlte mich in den Armen zwar ein klein wenig wie das Michelin-Männchen, weil beim Schwimmen das Wasser in den etwas zu großen Neo kam, aber das hat wohl kaum bis gar keine Zeit gekostet, stieg ich doch mit der zweiten größeren Gruppe nach 20:28 als 15. (waren wohl kaum 1,9km ;-)) genau an den Fersen von Georg Swoboda aus der 18 Grad frischen Neuen Donau – vielleicht könnte ich am Rad ja ein wenig mitfahren.
Gut gewechselt war es nach nicht einmal 4 – 5km auch schon um mich geschehen. Der Sound meiner Xentis Mark2 TT bekam Konkurrenz von einer sich von hinten rasend schnell nähernden Zippscheibe. Da ich vom Hören-Sagen wusste, dass ich in der Triathlonszene als guter Radfahrer gelte, ging ich auch gleich mit, machte aber vom Ehrgeiz gepackt den Fehler auch Führungsarbeit leisten zu wollen. Doch spätestens als wir einen gewissen Petr Vabrousek einholten, machte der aktuelle Staatsmeister auf der Ironman-Distanz Dampf und beendete die erste Runde mit einem Schnitt von 400 Watt schon außer meiner Sichtweite. Aber Mittlerweile hab ich mich ja auch auf Wikipedia schlau gemacht wer oder was der Tscheche ist: ein alter Fux! Gezählte !46 Top10 Platzierungen! – davon 2 Siege – bei Ironmanbewerben hat der Mann auf seinem Konto… und seine Erfahrung nützte er auch eiskalt aus: Bis KM91 – dem Ende der Radstrecke – fuhr er kontinuierlich immer hinter mir ohne sich an der Führungsarbeit zu beteiligen – auch wenn er mit wirklich fairem Abstand fuhr eine große Kraftersparnis auf der windanfälligen, flachen Strecke. Naja mir wars egal – ich wollte mein Rennen machen, konnte auch so einen 41,5km/h Schnitt fahren und beendete die flache Radstrecke nach 2h12min. – die 2. schnellste Radzeit, 8 Minuten hinter dem unglaublichen Split von Georg Swoboda (Respekt!). Übrigens sind wir wieder tolle 20km in strömendem Regen gefahren – Erinnerungen an Linz wurden wach.
Vabrousek lief die abschließenden knapp über 20km mit 3:30min/km an – nun gut, mitgehen oder nicht?! Selbst im Nachhinein kann ich es nicht genau sagen, ob meine Entscheidung meinen eigenen Lauf zu laufen die bessere war oder nicht – Mit einem 3:43min/km Schnitt lief ich im Endeffekt um nur etwas mehr als eine Minute langsamer als er. Was auf der Pendelstrecke schön zu sehen war: Wir kamen dem Führenden immer näher. Zweieinhalb Minuten fehlten mir dann im Ziel – aber bei meinem wohl bisher stärksten Rennen – bis jetzt – freu ich mich so unglaublich über den 3. Rang – so solls weitergehen!!!