Liebe triaguide Fans! Kaum hatte ich meinen letzten Blog für triaguide fertig, kam auch schon der nächste Schock. Am Flughafen in Wien angekommen, war zwar Geralds Gepäck und unser beider Räder da, mein Koffer aber – mit allen Wettkampf- und Trainingsutensilien – fehlte. Und, um es kurz zu machen: er fehlt bis heute und ist auch nicht mehr auffindbar. Statt sich also mal einer ganz normalen Trainingswoche zu widmen, hieß es nun alles wieder nachzukaufen, oder nachzubestellen. Ein großer Dank gilt in dieser Hinsicht meinen Partnern Sascha Hartl (für das rasche Reagieren wegen des Neoprens), Mountainbiker, Adidas Eye Wear, Head Swimming und Herwig Grabner vom ÖTRV. Ganz besonders muss ich mich allerdings bei meinen Eltern und meinem Trainer Gerald Dygryn bedanken, die rund um die Uhr alles versuchten, um mich zu unterstützen und mir zu helfen.
July mit Trainer Gerald Dygryn und ihren drei Medaillen (2. Platz Staatsmeisterschaft, 1. Platz ÖM Junioren, 1. Platz Mannschaftsmeisterschaft mit Tri Kagran)
Am Ende der Woche folgte dann noch ein Besuch bei Dr. Schwab (www. medical-center-schwab.at), um abzuklären, ob meine gesundheitlichen Probleme wirklich schon abgeklungen waren. Auch ihr ein großes Danke für das schnelle Einschieben eines Termins. Am Weg dorthin bekam ich dann die Mitteilung, dass ich ab Oktober 2013 einen Platz als Leistungssportlerin beim Bundesheer bekommen sollte. Tausend Tonnen Steine fielen mir vom Herzen. Damit war klar, dass ich mich mal zumindest das ganze kommende Jahr komplett auf den Sport werde konzentrieren können und Gerald und ich haben beschlossen, dass wir diese Möglichkeit so schnell auch nicht mehr aus der Hand geben möchten. Auch hier gilt es Danke zu sagen. Wieder an ÖTRV Generalsekretär Herwig Grabner und auch an Sportdirektor Robert Michlmayr, die sich sehr stark für mich einsetzten, galt es doch in diesem Jahr mit Sarah Vilic und mir zwei Damen unterzubringen. Nicht so einfach, doch geschafft. Natürlich auch ein großes „Danke“ an die Verantwortlichen beim Heer!
Motiviert bis in die Haarspitzen fuhr ich also nach Pörtschach am Wörthersee. Da die EM in der Türkei in drei Wochen stattfindet, hatte ich zwar relativ viel in der Woche trainiert, aber eine Staatsmeisterschaft sollte man dennoch immer ernst nehmen. Um die große Favoritin Lydia Waldmüller ein wenig zu „ärgern“, sollte ich bis zum Lauf an ihren Fersen und ihrem Hinterrad hängen. Leider schwamm ich zwar mit ihrem Tempo, aber einen Meter hinter ihren Fersen. Einen kurzen Tempoanstieg nach 400m versäumte ich dadurch. Damit waren zehn Sekunden zwischen mir und den ersten drei Damen Lydia Waldmüller, Theresa Moser und Daniela Kratz. Da mein Wechsel auch nicht optimal war, musste ich mich nun alleine auf die Radstrecke begeben. Lydia zog beeindruckend ihre Kreise und konnte bis zur zweiten Wechselzone zwei Minuten Vorsprung rausfahren. Ich wurde bei km 5 von Lydia Bencic und Laura Karnouschek eingeholt und gemeinsam konnten wir Theresa und Daniela fünf Kilometer später stellen. Direkt nach dem Wechsel sollte ich dann als Vorbereitung zur EM den ersten Kilometer voll anlaufen. Das gelang mir ganz gut und schnell war eine Lücke zu Theresa hergestellt. Das Tempo nahm ich danach etwas heraus, um die letzten 1,5 km noch einmal progressiv zu laufen. Auch das gelang mir und so kam ich nach bester Laufzeit als Vizestaatsmeisterin und österreichische Meisterin der Juniorinnen ins Ziel. Ich freue mich sehr über meine erste Staatsmeistermedaille, gratuliere der verdienten Siegerin Lydia und freue mich, dass mit Theresa als Dritten nur TEAM RIO Damen auf dem Podest standen.
Jetzt gilt es noch an den kleinen taktischen Schwächen zu arbeiten und zwei Wochen gut zu trainieren, bevor es mit dem Nationalteam Elite und Junioren nach Alanya zur EM geht. Ich freue mich sehr, dass wir mit Robert Michlmayr, Roland Knoll und Gerald Dygryn auch ein super Betreuungsteam vor Ort haben, das uns Athleten ein perfektes Umfeld sichern wird.