PoDo-Bericht und SRM-Daten von Staatsmeister Andi Fuchs

Podersdorf-Bericht von Staatsmeister Andi Fuchs

Exklusiv für triaguide-train.com berichtet der frischgebackene 2-fache Staatsmeister Andreas Fuchs von seinem Rennen und zeigt uns die SRM-Daten des schnellsten Radsplits des Tages.
Um 4:15 holte mich Maximilian persönlich aus dem Schlaf, zum Glück, da mein Handywecker versagte.

Nach einer Portion Kaiserschmarrn mit Erdbeermarmelade und einem Ultra Starter legte ich mich nochmals in Bett, da es draußen regnete und ich auch im letzten Jahr gute Erfahrung gemacht habe mit einem späten Einchecken. Dass man vom Quartier gleich in die Wechselzone mit seinen Rad fahren oder gehen kann, ist eines der ganz großen Pluspunkte von Podersdorf. Alles auf einen Fleck, so macht Triathlon Spaß und nicht Stress. Also stellte ich mein Cervélo P4 auf den Parkplatz. Obwohl ich im Training viel und oft im Regen gefahren bin, hatte mein neues Rad noch keinen Topfen abbekommen und auch wenn der Regen aufhörte, war die Wechselzone noch leicht überschwemmt. Der Neusiedlersee präsentierte sich für seine Verhältnisse fast spiegelglatt und keine kleinen unberechenbaren Wellen waren zu sehen, die viel Zeit kosten können.

Nach einer lockeren Aufwärmrunde am Land zog ich meinen G-Range XS von 2009 an, da der eine Nummer kleiner ist und mich mit meinen neuen Wettkampfgewicht darin sehr wohl fühlte. Nach ca. 10 Minuten Einschwimmen mit 3 Sprints stellte ich mich an die Startlinie. Etwa eine Minute vor halb Acht fiel der Startschuss. Da nach vorne alles blockiert schien, musste ich nach rechts ausweichen, fand dort aber bald meinen Rhythmus. Nach der ersten Runde lichtete sich das Teilnehmerfeld, da sehr viele der Halbdistanzteilnehmer das Feld räumten. Ich fand mich aber auch in einer kleinen Gruppe mit meinem ersten Trainer Johann Lindner wieder. Leider bekam ich dann einen gar nicht so harten Schlag auf meine linke Hand, sodass sich meine Pulsuhr löste. Nur kurz überlegte ich, ob ich sie versuchen soll zu bergen, verwarf aber gleich wieder den Gedanken. So erreichte ich nach 56minuten ohne große Kraftanstrengung die Wechselzone, nur wusste ich meine Zeit nicht. Ich schnappte mir mein P4 und lief in der Hand mit dem Rad durch die Pfützen. Der Aufstieg verlief gar nicht profihaft, dass muss ich wieder üben. Aber irgendwie schaffte ich es dann doch aufs Rad und in die Schuhe. Zu meiner eigenen Überraschung hab ich dann gleich über 300 Watt treten können. Beim Ironman Klagenfurt hab ich mich ca. 10km warm fahren müssen, und den Puls vom Schwimmen runter zu bringen, bevor ich meinen Tritt fand, so hatte ich auch keine Chance an Michi Weiss dran zu bleiben. Diesmal gings aber erstaunlich gut los. Nach der Pendelstrecke sah ich Robert Lang vor mir und beschleunigte auf 55km/h und hielt dann für 2 Minuten 350 Watt, das war die erste von zwei Attacken, die andere folgte eine halbe Stunde später beim Überholen von der Führungsgruppe mit Alexander Frühwirt und Rainer Prüller. So war ich noch vor Ende der ersten Runde dort, wo ich hin wollte, hinter dem Führungsfahrzeug, das es mir so schnell gelungen war, hat mich selbst überrascht.

Bei jeder Selbstversorgerstelle reichte mir ein Vereinskollege eine Radflasche mit Ultra Sports Buffer und die Aeroflasche gefüllt mit 12 Gels, so konnte ich mich komplett selbst versorgen. Wäre es wärmer gewesen hätte ich bei der 2. Labestelle noch Wasser oder Iso eingeplant gehabt. Aber bei den angenehmen Temperaturen kam ich mit 5 Flaschen gut durch. In der 2. Runde drehte der Wind nicht nur zu meinen Gunsten, da die meisten die 2. Runde am schnellsten Absolvieren konnten. Mit 260 Watt war sie gleich wie die erste, jedoch waren in der ersten die zwei Attacken dabei, wodurch der Schnitt etwas höher war. Mein Ziel waren zwischen 250 und 260 Watt möglichst konstant zu fahren. Mit 67kg geht bei 250Watt in der neuen Aero Position am P4 die 2cm tiefer ist ganz schön was weiter gegangen, meist über 42km/h ohne Wind. Die dritte Runde verging mit abwechselnden Wind auch recht schnell ich brauchte aber fast 4 Minuten länger, obwohl ich immer noch über 250 Watt trat. Die letzte Runde hätte ich mir noch etwas mehr Power erhofft, aber da ich schon über 5 Minuten Vorsprung hatte, gab ich mich mit weniger Druck zufrieden und erhöhte am Ende die Trittfrequenz. Generell hab ich heuer die Trittfrequenz entgegen der letzten Jahre wieder gesenkt ich versuchte zwischen 75 und 85 zu treten, was ich schon seit April beim Zeitfahrtraining einbaute. Da die Watt in der letzten Runde auf 240 Watt absackten, würde ich das SRM Diagramm nicht als lehrbeispielhaft betrachten, aber die Rundenzeiten erhöhten sich bei den anderen Teilnehmer deutlich mehr und so konnte ich dennoch meinen Vorsprung auf über 12 Minuten auf Robert Lang ausbauen.

Als Radfahrer unter den Triathleten werde ich das Rennen nun deutlich kürzer halten. Da ich meine Pulsuhr verlor, war ich etwas verloren auf den ersten Kilometern, da ich meinen Puls nicht kannte und erst später eine Leihhuhr bekam und erst dann hochrechnen konnte, was für 8:11:03 notwendig gewesen wäre, aber ich dachte schon, dass ich um die 2:48 rennen müsste, was sich als nicht realistisch erwies. Ansonsten verlief der Marathon eigentlich sehr gut, aber der Wind in der Hölle war doch härter als beim Radfahren für mich. In der 2. Runde stieg ich dann von Gel auf Cola um und konnte dadurch relativ gleichmäßig laufen. Die vielen Freunde, Bekannten und Vereinskollegen vom dertriathlon.com Fürstenfeld motivierten mich unheimlich und ich hab das Rennen deutlich mehr genießen können als letztes Jahr, in dem ich den Sieg unbedingt nachhause bringen wollte und sehr verbissen lief. Am Ende wollte ich aber unbedingt unter 8:30 bleiben, da wir aber etwa eine Minute zu früh gestartet waren und meine Leihhuhr auch nicht so genau war, hatte ich es auf den letzten Kilometern dann doch sehr eilig. Ich schnappte mir die rot-weiß-rote Fahne, mit der ich immer schon in Ziel laufen wollte und lief mit meinen 2 Kinder Hanna und Lisa bei 8:29:42 über die Ziellinie, whow das Finish war cool. Genau das sind die Momente für die ich mich Monate lang vorbereite und die mich motivieren.

Ich möchte mich bedanken bei: Ultra-Sports.at für die optimale Verpfegung, bei Armin Gollinger für den Aufbau des neuen Rades, bei Cervélo, bei Uvex für die besten Helme und Brillen, bei MAS Magentfeldsysteme, bei meinen Verein fürs unglaubliche Anfeuern und die Unterstützung, bei meiner Firma Egger Glas, und vorallem bei meiner Familie meiner Mutter die schon genau weiß was ein Triathlet braucht und Sandra, Hanna, Lisa und Maximilian für die vielen Stunden die der Papa nicht da war!!!