Jan Frodeno überzeugt bei seinem Mitteldistanz-Debut
Mit diesem Sieger hatten im Vorfeld des IRONMAN 70.3 Wiesbaden wohl nicht allzu viele gerechnet. Der Schotte Ritchie Nicholls sicherte sich mit neuem Streckenrekord den Sieg bei den IRONMAN 70.3 Europameisterschaften in Wiesbaden. Mit einer Zeit von 3:56:55 setzte sich der ehemalige Kurzdistanz-Spezialist gegen einen weiteren Umsteiger auf die Mitteldistanz durch. Olympiasieger Jan Frodeno konnte sich bei seinem ersten Antreten über die 70.3-Distanz gleich den 2. Rang sichern.
Bereits auf der Schwimmstrecke im Raunheimer Waldsee gab es einen harten Kampf um die Spitze. Jan Frodeno, bei den ITU-Rennen in letzter Zeit nie an beim Schwimmen an der absoluten Spitze zu finden, stieg als Führender aus dem Wasser uns suchte die Flucht nach vorne. Doch nach und nach schob sich die Spitzengruppe wieder zusammen und es kam eine größere Spitzengruppe in die zweite Wechselzone.
Dort passierte Jan Frodeno ein fatales Missgechick. Er erwischte einen falschen Wechselbeuten und verlor dadurch wertvolle Zeit. Zeit, die der spätere Sieger Ritchie Nichols gnadenlos ausnützte und sich nach harten Kampf mit 40 Sekunden Vorsprung auf Frodeno zum neuen IRONMAN 70.3-Europameister kürte. Platz 3 konnte sich der Italiener Alessandro Degasperri sichern. Kraichgau-Sieger Boris Stein konnte sich als zweitbester Deutscher auf Platz 5 setzen, einen Platz vor dem IRONMAN 70.3-Weltmeister Sebastian Kienle, der mit Platz 6 mit Sicherheit hinter seinen eigenen Erwartungen blieb.
Bei den Frauen kristallisierte sich früh ein Duell zwischen der Schweizerin Daniela Ryf und der Australieren Annabel Luxford heraus. Luxford lag nach dem Schwimmen in Führung, lediglich Ryf konnte ihr auf dem Weg durch den Taunus folgen. Rund 20 Sekunden Vorsprung konnte Luxford noch in die zweite Wechselzone retten. Am abschließenden Halbmarathon konnte die Australierin ihre Kontrahentin anfangs noch auf Distanz halten, bis es 4 Kilometer vor dem Ziel schließlich doch noch zum Führungswechsel kam. Mit einer Endzeit von 4:31:34 siegte Ryf schließlich mit 69 Sekunden Vorsprung vor der Australierin. Platz 3 belegte die Britin Catriona Morrison vor ihrer Landsfrau Tasmin Lewis. Die Österreicherin Lisa Hütthaler konnte sich Platz 5 sichern.