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(c) Evi Herr
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(c) Evi Herr
Wer mich kennt der weiß, ich bin kein großer Fan von Facebook, Twitter, Instagram & Co und daher dort auch wenig bis gar nicht anzutreffen. Dennoch habe ich mir die eingehende Bitte – man könnte es auch mahnende Worte nennen – von Freund, Sponsor und Chef Andreas Wünscher zu Herzen genommen, meinen Blog auf triaguide ab und an doch etwas aufzufrischen. Als braver und gehorsamer „Angestellter“ komme ich dieser Bitte natürlich sehr gerne nach….
Etwas verspätet aber doch, hab ich letztes Wochenende auch den Einstieg in die Triathlonsaison 2016 geschafft. Klingt unspannend war aber ob der Tatsache, dass meine ersten beiden geplanten Triathlonwettkämpfe (in Ungarn und Italien) leider beide kurzerhand abgesagt wurden dann doch nicht so einfach. Ersatz fand ich aber mit einem Rennen über die Kurzdistanz im Non-Drafting-Format in der Ortschaft Velence, ganz in der Nähe von Budapest. In Ungarn stellen Rennen mit Windschattenverbot über die Sprint- und Kurzdistanz eher die Ausnahme als die Regel dar. Demnach überschaubar ist hier auch das Angebot.
Nun aber zum Rennen selbst. Schwimmen (Kleiner Exkurs. Der Steppensee von Velence oder auch Velencer See genannt ist einer der größten natürlichen Seen Ungarns und gilt als der wärmste See Europas.) gelang mir ein überraschend sehr gutes. Mit „nur“ rund 40 Sekunden Rückstand auf die Führungsgruppe kam ich auf Platz sieben gelegen aus dem Wasser. Auf dem Rad galt es einen klassischen out-and-back Kurs zu absolvieren. Gespickt mit vielen kurzen giftigen Anstiegen und technisch engen Kurven war dieser auch noch einer der schwereren Sorte. Trotzdem versuchte ich das Tempo so hoch wie nur irgendwie möglich zu halten. Das gelang mir dann auch ganz passabel, denn genau zur Wende bei Kilometer 20 hatte ich den bis dahin Führenden eingeholt und an der Spitze abgelöst. Gemeinsam statt einsam machten wir uns dann auf den Weg zurück in die Wechselzone und konnten sogar noch eine Lücke von mehreren Minuten auf die Verfolger herausfahren. Das war dann schon recht beruhigend für den anschließenden Lauf. Zu Fuß ging es über Stock, Stein, Feld , Wiese und etwas Asphalt über zwei Runden. Was mich während des Laufens allerdings immer mehr beunruhigte war die Tatsache, dass sich mein ungarischer Mitstreiter einfach nicht abschütteln lies. Ganz im Gegenteil, ich kam, warum auch immer, zu Beginn nicht so richtig auf Touren. Es dauerte rund fünf Kilometer bis ich meine Laufbeine doch noch gefunden habe. Da war mir der Kollege allerdings schon ein paar (viele) Meter enteilt. Auf der letzten Laufrunde habe ich es dann doch noch irgendwie geschafft mir den Platz an der Spitze zurück zu erkämpfen und auch bis ins Ziel nicht wieder zu verlieren.
Resümierend bleibt nur zu sagen, ein durchwegs gelungener Saisonauftakt. Natürlich war das kein Rennen mit absoluter Top-Besetzung und sollte daher auch nicht überbewertet werden. Aber die anspruchsvolle Streckenführung, das schwül-heiße Wetter und mein bis zum Schluss und zur Selbstaufgabe kämpfender Mitstreiter (zumindest einer findet sich in jedem Rennen) machten diesen Wettkampf genau zu dem was er sein sollte. Eine harte Trainingseinheit unter Realbedingungen. Die Ergebnisliste findet sich hier.
In zwei Wochen geht es dann nach Pescara zum IRONMAN 70.3 Italy. Wir werden sehen wie es mir dort, im Vergleich mit den großen Mädels und Burschen, dann so gehen wird. Jedenfalls freue ich mich schon sehr auf den ersten Auftritt für mein italienisches Team Forhans und darauf mit einigen bekannten Gesichtern aus der Heimat an der Startlinie zu stehen.
Bis dahin, keep it simple – keep it hard….
Euer Roman
Roman Thürauer ist Gründungsmitglied des team triaguide. In den letzten Jahren hat er sich als Agegrouper vor allem auf der 70.3-Distanz einen Namen gemacht. Zahllose Altersklassensiege, 5x WM-Quali, 3 WM-Teilnahmen stehen als Amateur zu Buche, seit 2015 lässt er sich auf das „Abenteuer Profi-Triathlet“ ein und lässt uns in seinem Blog regelmäßig daran teilhaben