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Mein Abenteuer GDT Rookie 2015 endete mit meinem Saisonhöhepunkt, dem IM 70.3 Zell am See am 29.08.2015, meinem ersten Start auf einer Halbdistanz!
Die letzten Intervall-Trainings verliefen perfekt: zwei Wochen vor dem Bewerb wurde getapert. In der letzten Woche wurden dann noch einmal die letzten Material-Checks durchgeführt und auch die Beine waren bereit.
Großes Bauchkribbeln beim Startnummer holen. Jetzt wird es ernst. Die Startnummer ist montiert, alles in die richtigen Säcke verteilt, da die Wechselzone beim IM doch etwas anders als gewohnt abläuft, das Rad nochmals kontrolliert. Die Vorfreude steigt!
04:30 Uhr Weckruf
05:10 Uhr Abfahrt
05:30 Uhr letzter Check in der Wechselzone – alles läuft rund! Racemode: ON. Die Beine kribbeln! Ich bin bereit!
06:44:30 Uhr – Fehlstart! Durch das Herunterzählen der Moderation (3 – 2- 1- los) hätten wir Mädels nochmals durch tosenden Applaus angefeuert werden sollen. Fehlinterpretation der ersten Linie und ab ging es. Ich entschied mich zu folgen, wären doch einige Meter verloren gegangen. Wir wurden jedoch nach ca. 2:30min gestoppt und wieder zurückgeschickt. Aufwärmen mal anders.
Etwas verspätet dann der richtige Startschuss – hopp, hopp auf geht’s! Ein Schlag links, ein Tritt rechts, einmal zurückgezogen werden und dann alles wieder von Beginn… Ein harter Kampf unter den Mädels. Letztes Jahr noch Schwimmzeiten von 30-32min auf 1.500 kann sich eine 34:50min Schwimmzeit auf 1.900m heuer schon sehen lassen – in diesem Sinne herzlichen Dank an SPEEDO für den spitzen Neopren und an Mario Fink von GDT für das Schwimmtraining!
Ab in die Wechselzone, aus dem Neo geschält, Helm auf, Adidas-eyewear Sonnenbrille auf, Radschuhe an und ab zur Radsuche- 90,1km und offiziellen 1.288hm auf meiner Lieblingsrennmaschine vom HN Radcenter. Leider quälte mich schon nach den ersten Kilometern das Geräusch einer schleifenden Bremse. Kurzer Stop: Bremsen ok – wie sollte es auch anders sein? Also weiterfahren. Bergab musste ich dann mittreten und somit war mir klar, dass etwas nicht stimmen konnte. Mein nächster Stop war dennoch erst in Dienten am Filzensattel nach gut 34km und fast allen Höhenmetern. Das Vorderrad dreht sich normal, das Hinterrad stoppt nach einer Vierteldrehung. Verzweiflung kommt auf. Ich bin den Tränen nahe. Sollte ein DNF bei meinem Saisonhöhepunkt folgen? Es folgt eine lange Stehzeit, bis ich erkenne, dass durch die rumpeligen Brücken und die Schlaglöcher der Abstand vom Hinterrad zum Rahmen gleich Null war und ich sozusagen mit ständigem Widerstand gefahren bin. Schnellspanner auf, zu, auf, zu. Hinter mir zischten die AthletInnen nur so vorbei. GESCHAFFT – das Rad dreht sich wieder normal! Gut, meinem spitzen Mechanikerteam vom HN Radcenter immer wieder über die Schulter schauen zu dürfen – MANY THANKS!
Stimmungumschwung und richtig Lust auf die nächsten nicht ganz 56km, die wohl mehr meiner Leistung entsprechen als die ersten. Jetzt läuft es – und zwar genau so wie ich wollte! 3:13:23 Radzeit trotz guter 10-12 min Stehzeit aufgrund des Hinterrades und verlorener Kraft & Zeit auf den ersten 34km standen nach der Radstrecke zu Buche.
Weiter geht es nach einem schnellen gelungenen Wechsel auf die letzten 21,1 Laufkilometer. Und es läuft sich vor allem die ersten Kilometer richtig gut nach dem Radeln, die Beine sind ok. Die Hitze an diesem Tag mit über 30°C ist ein anderes Thema. Die Strecke wird nicht mehr in Kilometer gerechnet sondern mehr mit den zu passierenden Labstellen – WASSER- am besten viel davon. Durch die zunehmende Hitze bin mit meiner Halbmarathonzeit von 1:53:54 mehr als zufrieden und möchte mich hier auch nochmals für die Laufschuhausstattung von ASICS bedanken!
Das schönste Gefühl des Rennens? Das war eindeutig das, wenn man auf die letzten 100m in Richtung Ziel abbiegt, den roten Teppich mit einer Österreich-Fahne entlang läuft und den tobenden Applaus und die Stimmung in Zell am See genießt und weiß – I DID IT, I AM A HALFIRON(wo)MAN!
Ich kann mich unter den Umständen mit einer Gesamtzeit von 5:50:31 und einem 5. Klassenrang in der W18-24 richtig glücklich schätzen. Ich weiß jedoch, dass ohne Raddefekt der Traum vom Klassensieg in der W18-24 (Siegerzeit: 5:37:55) wirklich erreichbar gewesen wäre und auch mit Defekt haben mir nur 19sek für den Slot für die World Championships 2016, der von der 4. Dame meiner AK gelöst wurde, in Moolooloba, Australien, gefehlt. Das Potential ist also vorhanden und das nächste Mal will ich so eine Trophäe!
Bedanken möchte ich mich bei…
Zu guter Letzt ein Riesendankeschön an GDT General Development of Training. Gerald Dygryn und Mario Fink, ihr habt meinen Traum meine erste Halbdistanz zu bestreiten zu einem wirklich tollen Erlebnis gemacht und mich 10 Monate nicht nur körperlich sondern auch mental mehr als perfekt auf dieses Ereignis vorbereitet! Danke, dass ihr mich für das Projekt GDT Rookie 2015 ausgewählt habt!
Alles in allem ein sehr gelungenes Jahr mit gelungenen Wettkämpfen, Topplatzierungen wie z.B. den Sieg des P3 Cup, das Erreichen des Titels Queen of Neufeld u.v.m., welche durch meine Wahnsinnssponsoren einfach noch viel mehr zu genießen waren!
DANKE AN ALLE, thank you all, muchas gracias a todos, dzienkuje wszystkim, für all eure Unterstützung – das nächste Ziel ist dann wohl so ein Slot für die World Championships, wo ich mir beim Zusehen am Sonntag in Zell am See noch einen Guster geholt habe!
MAKE YOUR DREAMS COME TRUE!
Martina
Video vom IRONMAN 70.3 Zell am See – Martinas „Zwangspause“ ist auch kurz zu sehen!