Ryf wiederholt Kona-Triumph in Rekordzeit

Nach Jan Frodeno schaffte auch Daniela Ryf die Titelverteidigung bei den IRONMAN World Championships in Kona. An der uneingeschränkten Favoritenrolle der Schweizerin hatte auch trotz der vor wenigen Wochen bei den 70.3-Weltmeisterschaften erlittenen Niederlage niemand gezweifelt, außer vielleicht die Titelverteidigerin selbst.

Mit einer unglaublich dominanten Leistung gelang Ryf nicht nur der zweite Sieg in Folge, sie stellte auch den Kursrekord der Australierin Mirinda Carfrae auf den Kopf und verbesserte diesen um mehr als 5 Minuten. Den Grundstein dazu legte Ryf wie immer am Rad. Mit einer unantastbaren Performance setzte sie sich vom Rest des Feldes ab. Als einzige lange Zeit in Schlagdistanz blieb die Deutsche Anja Beranek, doch auch sie musste irgendwann dem Tempodiktat von „Angry Bird“ Tribut zollen und fiel zurück. 8 Minuten betrug ihr Rückstand nach dem Radfahren, sie war die einzige Athletein, die mit einstelligem Rückstand auf den abschließenden Marathon gehen sollte. Den lief Ryf trotz Dixie-Klo-Pause in unglaublichen 2:56:51 und brummte selbst dem Branchenprimus Mirinda Carfrae noch rund eineinhalb Minuten auf. Apropos Carfrae – sie stieg mehr als 22 Minuten Rückstand vom Rad und lief dennoch noch auf Platz 2 vor. Das Podium komplettierte die Amerikanerin Heather Jackson, die am Rad sogar schneller unterwegs war als Beranek und sich auf der Laufstrecke noch gegen die deutsche durchsetzen konnte. Beranek überquerte schließlich als Vierte die Ziellinie und feierte nach zwei DNF einen Riesen-Erfolg.

Ryf nach dem Rennen überglücklich: „Das war mein bestes Rennen bisher. Vielen Dank an mein Team – ihr könnt es euch vielleicht nicht vorstellen, aber ich hatte die ganze Woche Zweifel ob ich stark genug bin am Rad nach Moloolaba (70.3-WM Anm.), und jetzt breche ich den Rekord in Kona – ich habe nicht mal Schmerz gespürt“

Die beiden österreichischen Profi-Damen feierten ein respektables Kona-Debut. Michaela Herlbauer landete mit einem starken Rennen auf dem 18. Endrang, die Vorarlbergerin Bianca Steurer (Skinfit Racing Team) beendete ihre Premiere auf Big Island auf Rang 28.

Für die weiteren Deutschen lief es nicht ganz nach Plan. Julia Gajer verlor nach hervorragendem Schwimmen, schnell den Kontakt zur Spitzengruppe und viel Zeit. Sie musste nach dem Laufen aufgeben. Ein Achtungserfolg gelang Kristin Möller, die die dritte Laufzeit erreichen konnte und unter 3 Stunden blieb. Sie finishte auf Rang Profirang 26, einen Platz dahinter Verena Walter. Katja Konschak und Diana Sämmler beendeten das Rennen als 31. und 32. im Profifeld. Ebenfalls erfolgreich gefinished hat Natascha Badmann. Die mittlerweile 49-jährige 6-fach-Siegerin überquert die Ziellinie nach 10 Stunden und 20 Minuten.