Heute geht’s für mich ab nach Klagenfurt, wo ich am Sonntag beim Ironman Austria meine erste Langdistanz in Angriff nehmen werde. Als ich vor 3 Jahren meinen ersten Triathlon „zwecks da Gaudi“ in Angriff nahm, hättets ihr mich nicht fragen dürfen welche Distanzen ich da bewältigen muss („3 schwimmen, 120 radlfahrn und an Marathon laufen oda sowas?!“) … als ich dann aber ein halbes Jahr darauf dem RTT-Passail (mit Namen wie Berndi Pöllabauer, Ali Möstl, Michi Schaffer, Gotti und Paula Knoll, … alle samt Vorbilder auf der Langdistanz) beitrat, mir ein Zeitfahrrad zulegte und unter den Fittichen von Heinrich Sickl anfing regelmäßig zu trainieren – und vor allem auch schwimmen lernte – , wars auch um mich geschehen: 3,86km schwimmen, 180,2km Radfahren und 42,195km – dafür trainiere ich ab jetzt!!!
Und die Vorfreude darauf ist nicht nur ungebrochen, sondern sie hat sich vor allem auch in den letzten Monaten und Wochen beinahe exponentiell gesteigert! Nicht zuletzt auch die gute Form und die hervorragenden Ergebnisse meiner heurigen Triathlons (alle samt unter den Top 3) tragen wohl das ihrige dazu bei. Also bis zur halben Distanz konnte ich mich schon beweisen, jetzt gilt es zu versuchen das auch auf die lange zu übertragen – womit wir auch schon bei den 3 Fragezeichen der Überschrift wären:
Wie verdammt noch einmal soll mein lieber Körper so viel „Klumpat“ vertragen?!
Also wohl das wichtigste neben einer guten Performance in allen 3 Disziplinen ist die Ernährung – vor dem Wettkampf: kein Thema, kenn ich schon… aber beim Wettkampf! Natürlich ist in der Theorie klar wie alles ablaufen wird: Wo ich wann wie viele g Kohlehydrate in welcher Form zu mir nehmen sollte… Da bin ich schon sehr gespannt auf die Praxis – vor allem gegen Schluss 😉 Was aber sicher ist: Bei der Eigenverpflegung in Reifnitz wird eine Schweinsbratensemmel auf mich warten – und wenn ich nur einmal kurz daran schnuppere, sie weg werf und mir dann mit dem geholten Gusto nur genüßlichst ein Strawberry-Gel oder einen Cookie-Riegel reinziehe 😉
Nach 180km noch einen Marathon laufen?! – Du spinnst ja!
So sehr man auch sagt, dass die erste Langdistanz die schönste ist, weil man noch nicht genau weiß was auf einen zukommt, ebenso sehr fängt man schon ein bisschen zum Nachdenken, wenn man diese Frage hört – wieder und immer wieder 😉 Und es ist ja auch fraglich wie mein Körper die muskuläre Belastung – vor allem die des Marathons, noch dazu nach solch einer Vorbelastung – verkraften wird. Die Lebenskilometer fehlen mir ja noch ein wenig, dafür hab ich aber insbesondere heuer extrem gut trainieren können und fühle mich mehr als nur bereit. Mit 7500 qualitativ hochwertigsten Radkilometern (neben den berichteten von Lanza, Malle und Seeboden bin ich beinahe alles in den wunderschönen oststeirischen Hügeln gefahren) seit Jahresbeginn sollte die Grundlage dafür, dass ich das Radeln beim Bewerb möglichst unbeschadet überstehe und recht frisch an den Marathon herangehen kann, gelegt sein – der Rennverlauf wird’s dann endgültig entscheiden. Aber ich hab ja voriges Jahr schon einen Halbmarathon in Las Vegas bewältigen dürfen, nachdem ich mich bei Meile30 am Rad schon komplett abgeschossen habe – so und kaum schlimmer stelle ich mir die zweite Marathonhälfte vor 😉
Was sind die Ziele?!
Gleich mal vorweg: Druck lasse ich mir überhaupt keinen machen! Ich bin in der günstigen Ausgangsposition nichts verlieren zu können. Erster Ironman, noch vergleichsweise junge Jahre mit 23 und bereits sehr gute Saisonrennen hinter mir. Schön ist es auch die Gewissheit zu haben, dass meine Sponsoren und Ausrüster hinter mir stehen – sollte es auch mal nicht so gut laufen – wodurch sie mich zusätzlich unterstützen!
Aber das alles soll jetzt nicht gleich heißen, dass ich nur mal schaue wies geht und das Rennen völlig an mir vorbeilaufen lasse – im Gegenteil setze ich mir schon sehr hoch Ziele! Eine Zeit unter 9 Stunden und die Hawaii-Quali (in der M18 heißt das wohl Klassensieg weil’s nur einen Startplatz gibt) – das wärs eigentlich ganz grob gesagt.
Zudem will ich natürlich einerseits schauen wie viel mir auf die Weltspitze fehlt und anderseits aber vor allem auch beobachten, wo ich im Vergleich zur österreichischen Spitze auf der Langdistanz stehe, um dann noch zielorientierter und akribischer an meiner persönlichen Leistungssteigerung weiterarbeiten kann. Abgesehen von Dominik Berger (startet in Frankfurt) ist ja alles da, was auf der Langdistanz bei uns Rang und Namen hat, ich glaub ich muss sie hier nicht nennen – ihr wisst bescheid… Auch wenn ich als Amateur starte, will ich mich angesichts dessen, dass nächstes Jahr eine Pro-Lizenz angedacht ist, schon ein wenig nach vorne auch orientieren! Top5 – vielleicht wenn alles zusammenspielt sogar Top3 – Österreicher, das wär was!!! Träumen darf man und das macht den Sport schön 🙂
Die Nervosität hält sich bei mir gewohnter Weise noch in Grenzen, aber ich denke mal sobald ich am Wettkampfort ankomme und dann so richtig erst am Wettkampftag wird das Schlottern in den Knien, das flaue Gefühl in der Magengegend und jede Menge Gedanken darüber ob alles sitzt und passt auf jeden Fall kommen!
Ich hoffe man sieht sich vor Ort – und sonst lest ihr auf jeden Fall noch von mir!