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Die Lokalmatadorin Bianca Steuer und der Tiroler Thomas Steger triumphierten beim Triathlon quer durch Vorarlberg – Pro Cycle Formart, Lech-Zürs, Pro Cycle Tri Team Dornbirn und Schneggarei Racing Team schnellste Staffeln.
Emotionen pur beim Zieleinlauf des Trans Vorarlberg Triathlons powered by Volksbank 2015 in Lech! Bianca Steurer gewann nach 1,2 Kilometern Schwimmen in Bregenz im Bodensee, 93 Kilometer Radfahren durch den Bregenzerwald und zwölf Kilometern Laufen in Lech erstmals ihr Heimrennen. Mit diesem Triumph bescherte sie sich einen Tag vor ihrem 29. Geburtstag ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk. „Dieser Sieg bedeutet mir alles, ich wollte unbedingt gewinnen. Ich hatte einen guten Tag und es herrschten genau meine Bedingungen. Im Laufen ging ich voll auf Risiko, denn Michi Herl kam mir immer näher. Ich bin so happy über diesen Erfolg“, jubelte die Schwarzenbergerin, die seit Juni Vollprofi ist. Sie kürte sich zudem zur Landesmeisterin auf der Mitteldistanz. Herl kam 51 Sekunden später ins Ziel, Rang drei sicherte sich die Deutsche Lena Berlinger (+6:14 Min.).
Bei den Herren war der Tiroler Thomas Steger vom pewag racing team eine Klasse für sich. Der 23-Jährige kam als Neunter aus dem Wasser und arbeitete sich am Rad an die Spitze, knapp gefolgt vom späteren Zweitplatzierten Sebastian Neef (Ger/+10:49 Min.). Am Anstieg zum 1675 Meter hoch gelegenen Hochtannbergpass baute Steger seinen Vorsprung aus. Mit der schnellsten Rad- und Laufzeit kam der Staatsmeister auf der Mitteldistanz nach 3:46:32 Stunden ins Ziel und ließ sich von der Menge in Lech als Sieger feiern. „Die Strecke hat mir voll getaugt. Das ist einer der ehrlichsten Triathlons, die es gibt. Windschattenfahren ist auf dieser anspruchsvollen Strecke nicht möglich, solche Veranstaltungen sollte es mehrere geben“, schwärmte Steger. Auf Rang drei lief der Este Mario Albert ein (+16:13 Min). Bester Vorarlberger war Ironman 70.3-WM-Teilnehmer Paul Reitmayr. Der Skinfit Racing Team Athlet wurde nur sechs Tage nach dem Weltmeisterschaften in Zell am See hinter Roman Deisenhofer (Ger) Fünfter. „Es war von Beginn an sehr hart und es lief überhaupt nicht, aber ich wollte bei diesem tollen Event in der Heimat unbedingt dabei sein“, resümierte der 30-Jährige. Der Kleinwalsertaler Dominik Berger war beim Trans Vorarlberg letztmals als Profi im Einsatz und belegte den zehnten Rang. Der 32-Jährige war im Ziel so überwältigt von den Emotionen, dass er zunächst sprachlos war. „Die Platzierung war heute nicht vorrangig, ich habe versucht, die letzte Laufrunde zu genießen“, meinte der Langdistanz-Spezialist, als er die Worte wieder fand.
Bei den Staffeln verzeichnete das Team Pro Cycle Format Bregenz mit Schwimmer Paul Lucas Grabher, Radfahrer Thomas Berchtold und Läufer Jakob Mayer die schnellste Zeit des Tages. Auf Rang zwei folgten die Sieger der Mixed-Staffel mit Schwimmer Daniel Blum, Radfahrer Hannes Metzler und Läuferin Sabine Reiner. Die Vize-Europameisterin im Berglauf mit dem Team startete auf Platz vier liegend eine erfolgreiche Aufholjagd für ihre Mannschaft. Bei den Damen war das Pro Cycle Tri Team Dornbirn mit Schwimmerin Daniela Bader, Michaela Feurle und Barbara Rusch siegreich. In der Fünferstaffel triumphierte das Schneggarei Racing Team mit Peter Schott, Cornelius Greussing, Wolfgang Moosbrugger, Victoria Fink und Michael Greber.
Wie bestellt, herrschte auch in diesem Jahr wieder typisches, herbstlich kühles „Trans-Wetter“. 13 Grad beim Start in Bregenz und sechs Grad in Lech zeigte das Thermometer. Jedoch machte der Regen dieses Mal eine Pause, erst kurz vor dem Zieleinlauf der Schnellsten begann es zu nieseln. Thomas Kofler vom Organisationsteam zog ein positives Resümee: „Die Stimmung am Start, entlang der Strecke und im Ziel war hervorragend, die Fans des Triathlonsports haben sich vom Wetter nicht abhalten lassen und haben ihre Sportler tatkräftig angefeuert. Erstmals durften wir zwei österreichische Siege feiern und der Triumph von Lokalmatadorin Bianca Steurer ist die Krönung. Allgemein haben sich die Vorarlberger in diesem hochkarätigen Feld stark präsentiert, mit Rang fünf durch Paul Reitmayr und Platz zehn durch Dominik Berger.“ Begeistert zeigte sich auch Sportlandesrätin Bernadette Mennel, die die Leistungen jedes einzelnen der rund 600 Teilnehmer bewunderte: „Jeder im Ziel darf sich nach der kräfteraubenden Herausforderung feiern lassen. Ein perfekter Tag für den Vorarlberger Sport mit dem Sieg durch Bianca Steurer. Ich glaube, ihr emotionaler Zieleinlauf hat nicht nur mir Gänsehaut beschert. Wenn man nach monatelanger Vorbereitung exakt beim Heimrennen so aufzeigen kann, ist das eine absolute Punktlandung.“