Thomas Steger, Paul Ruttmann und Andreas Giglmayr lieferten sich beim diesjährigen Triathlon Kirchbichl über die Olympische Distanz ein spannendes Duell. Wir betrachten das Rennen heute einmal aus der theoretischen Perspektive. Der Sportwissenschafter Peter Leo, an diesem Tag selbst in den Top-10 der Gesamtwertung hat sich die Wattwerte der Podiumsplatzierten im Detail angeschaut und gibt uns seine Einschätzung dazu:
Die Einschätzung von Peter Leo:
Wie jedes Jahr, so auch heuer, hat Kirchbichl zum großen Showdown der nationalen Triathlonszene eingeladen. Ein dementsprechendes Starterfeld mit Thomas Steger, Paul Ruttmann, Andi Giglmayr, Franz Höfer und Niko Whilidal versprach ein spannendes Rennen. In dieser Analyse möchte ich speziell einen Leistungsvergleich der Top 3 Athleten zeigen, die dem Rennen ihren Stempel aufgedrückt haben. Betrachtet man die Rückstände der drei Athleten im Schwimmen, am Rad und im Laufen genauer, so fällt auf, dass der größte Unterschied im Schwimmen bzw. am Rad zu finden ist. Alle drei Athleten teilten sich die Tagesbestleistungen in den Einzeldisziplinen gerecht auf. So stieg Andi als Erster aus dem Wasser, Paul überzeugte als Überbiker und Tom sorgte für den schnellsten Lauf des Tages. Am Ende feierte Thomas dennoch einen ungefährdeten Sieg, da er die relativen Prozentrückstände in den einzelnen Disziplinen am geringsten halten konnte. Wie in vielen Non Drafting Rennen über die Kurz- und Mitteldistanz, so auch beim Triathlon in Kirchbichl, zeigt uns das Ergebnis, wohin die Tendenzen im Elitebereich gehen. Der Sieger weist einen kleinen Rückstand im Schwimmen auf, positioniert sich am Rad und entscheidet das Rennen im Laufen. Um nicht den Überblick zu verlieren, wohin die Reise im Triathlonsport geht, besitzen wir in Österreich dank Sportwissenschafter Thomas Doblhammer, eine wohl einzigartige Möglichkeit, um interindividuelle Vergleiche zwischen Athleten auf einfachem Weg zu konstruieren. Mit Hilfe des Triathlon Ranking Austria kann im Handumdrehen ein objektiver Vergleich zwischen Athleten erstellt werden, um daraus ein Stärken Schwächen Profil zu erhalten. Vergleicht man die Top 3 von Kirchbichl im 2-Jahres Längsschnitt, so bestätigt das Wettkampfergebnis genau das, was das Triathlon Ranking Austria prophezeit hat. Natürlich muss man bei der Interpretation vorsichtig sein, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Der Athletenvergleich macht in den Einzeldisziplinen am meisten Sinn, bevor man auf den Gesamtvergleich schaut. Mit der richtigen Handhabung ist es dennoch ein absolut sinnvolles Werkzeug für Trainer und Athlet, um Licht ins Dunkel zu bringen.