Liebe triaguide Fans! Nach meiner erfolgreichen EM Teilnahme wurde in den letzten Wochen eifrig trainiert, um beim Topereignis 2013 der Junioren WM noch stärker am Start zu stehen. Natürlich sind auch Rennen in dieser Vorbereitung sehr wichtig. Gerald und ich haben beschlossen in Tiszaujvaros meine Weltcup-Premiere zu feiern. Es war zwar am gleichen Tag auch ein Junioren Europacup, aber aufgrund der Zielsetzungen der nächsten Jahre, fanden wir es besser schon die Luft der Elite zu schnuppern. Besonders ist in Ungarn, dass das Rennen an zwei Tagen absolviert wird. Am Samstag werden in Semifinalläufen die Finalisten des Sonntags ermittelt.
Ich startete im zweiten Semifinale, und war außerordentlich nervös vor dem Rennen. Das lag nicht nur am Format, sondern auch daran, dass die 750m im Wasser in einem sehr kleinen Weiher und dadurch in drei Runden zu absolvieren waren. Die erste Boje kam nach ca 70m. Da ihr ja alle Triathlonexperten seid, könnt ihr euch vorstellen, was sich da an der ersten Boje abspielte. Ich musste zwar Schläge einstecken, kam aber gut und inmitten des Hauptfeldes um die 90 Grad Kurve. Bei der zweiten Boje, die nur 20m weiter schon wieder kam, bekam ich aber neuerlich so viele Schläge, dass ich kurzzeitig total die Orientierung verlor. Ich musste mich übergeben und blickte gegen die Schwimmrichtung. Der Kajakfahrer wollte mich schon ins Boot holen. Ich versuchte weiter zu schwimmen. Bekam wieder keine Luft. Neuerlich blieb ich stehen. Mittlerweile was das Feld enteilt. Aber eine Aufgabe kommt nie in Frage und schon gar nicht bei meinem ersten Weltcup Rennen und so schwamm ich weiter. Wie durch ein Wunder konnte ich mich Stück für Stück an die Beine der letzten vor mir herantasten. Ich lief wie der Teufel zur Wechselzone und versuchte alles um am Rad zu einer Gruppe zu kommen. Zuerst erreichte ich die Neuseeländerin Nielsen und gemeinsam konnten wir wirklich eine Gruppe finden, und dann sogar zum Hauptfeld aufschließen. Nur eine 5 köpfige Spitzengruppe war enteilt. Platz 14 war im Semifinale notwendig, um weiter zu kommen. Ich stieg also mit der besten Radzeit und ziemlich fertig vom Rad. Nach einer harten Laufrunde konnte ich mich aber fangen und wurde am Ende 12. Finale! Bei so einem Rennen und so einem Verlauf!
Schnell musste nun regeneriert werden. Mit den Besten der Besten am nächsten Tag zu starten war sehr beeindruckend. Dass ich nun etwas gelernt habe, kann man daran sehen, dass ich es wieder schaffte, die schnellste erste Wechselzeit hinzulegen. Wieder gelang es mir im Hauptfeld (neben meiner Teamkollegin und Olympiastarterin Lisa Perterer) vom Rad zu steigen. Die ersten Laufmeter lief ich so schnell wie noch nie. Ich war unbändig motiviert und lag an 15. Stelle. Natürlich musste ich dem hohen Tempo und dem Vortag allerdings Tribut zollen. Ich fiel auf den vorletzten Platz zurück, konnte aber am letzten Kilometer wieder ein paar Athletinnen überholen und mich auf Platz 26 vorkämpfen.
In Summe bin ich mit den Rennen sehr zufrieden. Stolz bin ich auch auf meine Teamkolleginnen. Sarah Vilic erreichte mit Platz drei ihr erstes Podium beim Weltcup – was vorher erst drei Österreicherinnen gelang (Allen, Dollinger und Perterer). Lisa Perterer wurde trotz Problemen 13.
Nach einem Kurzcamp mit dem Team Rio, geht es noch auf ein Trainingslager mit Coach Gerald in Faak. Danach kommt die Aquathlon ÖM und dann – ja dann geht es bald nach London.